Planet der Saurier. Falk-Ingo Klee

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Planet der Saurier - Falk-Ingo Klee страница 4

Planet der Saurier - Falk-Ingo Klee HOPF Autorenkollektion

Скачать книгу

und richtete die Antenne auf das mittlere Schiff. Unsichtbare Panikstrahlung hüllte den Craahnsraumer ein.

      Für einen Moment sah es so aus, als gerate das Schiff ins Trudeln, dann stieg es steil nach oben. Sämtliche Geschütze begannen wild zu feuern. Mit flammenden Düsen versuchten die beiden anderen, aus der Reichweite der Energiekanonen zu kommen.

      Nun griff auch die Waffenautomatik des Diskus ein. Beide Werfer gaben ein halbes Dutzend Salven auf die drei Verfolger ab. Der linke Raumer wurde voll getroffen. Sein Schutzschirm blähte sich auf, dann wurde er transparent. Aus dem sechseckigen Leib schlug eine gewaltige Stichflamme. In einer grellen Leuchterscheinung zerbrach das Schiff in mehrere Teile.

      Unvermittelt wurden die Bildschirme schwarz und zeigten nur noch ein wesenloses Wallen. Der Diskus war in den Überraum hinübergewechselt.

      Die beiden Proohler sahen sich an. Lachend und schluchzend zugleich fiel Napeel in Troopals Arme.

      »Wir haben es geschafft, Troopal. Wir sind gerettet.«

      »Ja, wir sind gerettet.« Scotheer strich ihr zärtlich über das perlmuttfarbene Haupt. »Und sobald wir genügend Abstand zum Proohl-System gewonnen haben, werden wir versuchen, andere Überlebende zu finden.«

      Vierundzwanzig Stunden später hatte sich auf die ständig wiederholenden Funksprüche noch kein Proohler gemeldet.

      2.

      »Wir können nicht ewig im Raum stehen und Rufsignale abstrahlen.« Troopal ging unruhig auf und ab. »Unsere Energiereserven und Nahrungsmittelvorräte sind begrenzt. Schließlich konnte auch niemand damit rechnen, dass wir mit diesem Raumer fliehen mussten. Wir müssen einen Planeten anfliegen, der uns zusagende Lebensbedingungen bietet und unbewohnt ist. Automat, hast du etwas Derartiges gespeichert?«

      »Ja, Herr«, schnarrte der Automat.

      »Unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Energievorräte kommen dreizehn Sonnen infrage. Da es gilt, einen ausreichenden Abstand zum Planeten Proohl und den Welten der Craahns einzuhalten, scheiden zehn Systeme aus. Die drei, die übrig bleiben, liegen in den Sektoren l D-7-DELTA 9, l D …«

      »Es gibt dort Sauerstoffplaneten?«, unterbrach Troopal Scotheer.

      »Gewiss, Herr. Ihre klimatischen Bedingungen ähneln denen von Proohl, sie weisen lediglich andere Entwicklungsstadien auf. Bei allen handelt es sich, vereinfacht ausgedrückt, um urtümliche Welten.«

      »Welches System ist am weitesten entfernt?«

      »Die Sonne heißt Xantheer. Zwei Planeten befinden sich in der Ökosphäre. Der Planet, der geradezu ideale Bedingungen aufweist, wird mit ›Chrootheer‹ bezeichnet. Die Koordinaten sind …«

      »Keine langweiligen Einzelheiten, Automat. Wie lange dauert der Flug?«

      »Vierzehn Stunden bei höchstmöglicher Überlichtgeschwindigkeit. Ich muss darauf hinweisen, dass es danach nicht mehr möglich sein wird, ein anderes System anzusteuern.«

      »Was meinst du, Napeel? Sollen wir es wagen?«

      Napeel Tratheer nickte heftig.

      »Ja, Troopal. Ich will so schnell wie möglich wieder festen Boden unter den Füßen haben. Dieses Raumschiff und das Fliegen bereiten mir Unbehagen.«

      Scotheer sendete einen verstehenden Impuls. Ihm selbst ging es nicht anders. Die Proohler waren nun einmal keine Rasse, die Raumfahrt aus Leidenschaft betrieb. Sie waren bodenständige Planetarier, die sich im All nicht wohlfühlten.

      »Fliege Chrootheer mit Höchstgeschwindigkeit an, Automat.«

      »Ja, Herr. Wollen Sie Einzelheiten über Flora und Fauna wissen?«

      »Später.«

      »In Ordnung, Herr. Mit Ihrem Einverständnis starte ich jetzt.«

      »Ja, starte«, sagte Troopal Scotheer unwillig.

      Die untertänige Fürsorglichkeit des Automaten fiel ihm gehörig auf die Nerven.

      »Hast du dir schon einmal Gedanken über unsere Zukunft gemacht?«, fragte Napeel unvermittelt.

      »Wieso?« Scotheer sah seine Gefährtin irritiert an. »Wir fliegen einen Planeten an, der bewohnbar ist.«

      »Das meine ich nicht. Ich meine, was später kommt. Hast du dir überlegt, dass wir wahrscheinlich die Letzten unserer Rasse sind?«

      »Natürlich.« Sein Gesicht verdunkelte sich. »In einigen Jahrzehnten weiß niemand mehr, dass wir Proohler einmal existierten.«

      »Aber wir sind doch noch da.« Napeel lachte belustigt. »Wir werden viele Nachkommen haben und die Ahnen einer neuen Proohlerzivilisation sein.«

      Troopal fuhr hoch. Allein schon der Gedanke war ungeheuerlich. Solange man zurückdenken konnte, hatte jedes Paar auf Proohl stets nur zwei Nachkommen gezeugt. Eine unbeschränkte Vermehrung war undenkbar und widersprach allen gültigen Normen.

      »Ist das dein Ernst?«

      »Ja, das ist mein voller Ernst.«

      »Aber, Napeel, hast du denn schon alles vergessen, was unsere Gesellschaft ausmachte?«

      »Nein, selbstverständlich nicht. Dennoch werden wir die Zivilisation, die wir kennen, hinter uns lassen müssen. Die alten Maßstäbe haben keine Gültigkeit mehr, Troopal. Wir müssen uns umstellen und den neuen Gegebenheiten anpassen. Je eher, desto besser für uns.«

      »Sicherlich hast du recht, Napeel.« Scotheer lehnte sich zurück. »Weißt du, dass ich dich wegen deiner schnellen Entschlüsse bewundere?« Er griff nach Tratheers Hand. »Ihr Frauen seid eben viel praktischer veranlagt.«

      »Da will ich dir nicht widersprechen.« Sie lächelte verführerisch, als sie sich erhob. »Kommst du mit in die Kabine?«

      Troopal Scotheer nickte stumm. Seine Gefährtin erschien ihm auf einmal begehrenswert wie nie zuvor.

      Während der blutrote Diskus im Überraum seinem Ziel entgegenraste, wurde der erste Proohler gezeugt, der als Chrootheerer das Licht der Welt erblicken sollte.

      *

      Einmal aktiviert, arbeiteten die vollrobotischen Anlagen des Diskusraumers ohne weitere Eingabe. Erst als das Kleinstraumschiff in einen Orbit um Chrootheer einschwenkte, wurde Troopal Scotheer benachrichtigt.

      Der Proohler und auch seine Gefährtin wussten inzwischen, was sie erwartete. Chrootheer war ein Planet der Vergangenheit. Hier lebten noch die Saurier der Jura- und Kreidezeit, die einst vor hundertfünfzig Millionen Jahren auch Proohl bevölkert hatten. Selbst die Flora bildete da keine Ausnahme. Mächtige Farne, Schuppen- und Siegelbäume beherrschten die Szene.

      Als Scotheer glaubte, einen idealen Platz entdeckt zu haben, befahl er der Automatik, das Schiff zu landen.

      Die Informationen, die der Speicher geliefert hatte, waren umfassend. Die einzigen mentalen Schwingungen, die die beiden espern konnten, waren die primitive Fress- und Paarungsimpulse der Saurier.

      Beide

Скачать книгу