GUARDIANS - Der Verlust. Caledonia Fan

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      Dann startete er den Wagen und lenkte ihn auf die Straße. Sein MFA zeigte kurz nach zwei, das hieß acht Uhr morgens in Guatemala.

      14. Juni 2024, Freitag, 14:30 Uhr

       Darach Manor, England

      Fast alle waren im Besprechungsraum versammelt, selbst Nakoa und Gaz. Sogar Kareem hatte seine Küche verlassen und sich mit eingefunden. Eben schloss sich die Tür hinter Hennak und Koll, den beiden Letzten, auf die sie noch gewartet hatten.

      Sadik stand auf und erwartungsvolle Blicke richteten sich auf ihn. Schließlich war es in den vergangenen Jahren nur zweimal vorgekommen, dass alle Guardians zusammen­getrommelt wurden.

      "Tamira hat mich vorhin angerufen", begann der Teamchef ohne Einleitung. "La'ith und Tiana sind verschwunden." Mit knappen Worten gab er wieder, was sie ihm vorhin am Telefon erzählt hatte, und ließ seinen Zuhörern einen Augenblick Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. "Es ist jetzt halb drei", fuhr er fort. "Ich habe schon mit Nakoa gesprochen, wir können den Jet noch einmal nutzen. Abflug ist heute Abend. Es wird ein Nonstopflug über den Atlantik ohne Zwischenstopp in Miami. Folgende Guardians will ich dabeihaben: Trajan, Hennak, Koll, Bran, Yonas, Ethan und Shujaa. Seht zu, wie ihr das mit euren Diensten regelt. Um zwanzig Uhr steht der Flieger in Blackpool an Landebahn zehn bereit, Start ist halb neun. Mit dem Auto brauchen wir knapp zwei Stunden bis zum Flugplatz. Also Abfahrt gleich nach dem Abendessen. Kareem, Dinner heute eine Stunde eher und wir brauchen Proviant für die Reise."

      Der Koch nickte ernst.

      "Bis dahin werden alle packen und ihre Ausrüstung prüfen. Hier ist eine Liste von den Dingen, die außerdem mitge­nommen werden müssen. Shujaa, du kümmerst dich um die Technik." Er atmete tief durch und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. "Nehmt auch ausreichend Akkus und Batterien mit. Bei Problemen - geht zu Gaz. Denkt an Pässe, Impfausweise, Führerscheine. Außer Trajan nimmt niemand eine Waffe mit. Er hat einen international gültigen Waffenschein, seine Pistole ist registriert. Ich will in Flores am Flughafen keine unangenehmen Überraschungen erleben müssen, weil jemand glaubte, schlauer zu sein als der Zoll dort. Außerdem", und jetzt blickte er zu dem Arzt hinüber, "hätte ich dich gern dabei."

      Issam nickte zum Zeichen, dass er einverstanden war. "Und ich empfehle, Kareem auch mitzunehmen", setzte er hinzu.

      Sadik erinnerte sich an den Abend, als er, Tiana, La'ith und Tamira zusammengesessen und sich über Guatemala kundig gemacht hatten. Es gab Giftschlangen und Skorpione dort. Vielleicht hatte der Arzt recht. Im Dschungel war so schnell kein Gegengift zu bekommen.

      "Die Idee ist gut. Kareem?" Er schaute den Koch fragend an.

      Dem sah man an, dass er überhaupt nicht damit gerechnet hatte, ins Team zu kommen. Entsprechend lange brauchte er für seine Antwort.

      "Kein Problem. Ich klär das mit Ricardo." Er stand auf und verließ den Raum, um mit seinem Koch zu sprechen.

      "Ich schwinge so lange deinen Kochlöffel!", rief Tanyel ihm nach und die Umsitzenden grinsten, obwohl die Situation ernst war.

      Sadik hatte Kareems winziges Zögern bemerkt. Dessen einzigartige Gabe hatte ihn nach Darach Manor ans Internat gebracht. Er konnte Gifte erkennen und neutralisieren. Es reichte ihm, nur den Gegenstand oder die Person zu berühren. Auf diese Weise hatte er Nakoa vor sechs Jahren das Leben retten können, als dieser mit einem unbekannten Gift in Kontakt gekommen war. Doch Kareem war kein Guardian.

      "Ich habe erst letzte Woche den Impfstatus der Guardians geprüft", verkündete Issam in die Stille hinein. "Alle sind immunisiert, bis auf Kareem und mich. Ich würde mich mit dem Labor bei GenMed in Verbindung setzen und Schnellimpfstoff für uns beide ordern. Das Serum braucht vierundzwanzig Stunden, bis es wirkt. Das ist auf jeden Fall ausreichend."

      Sadik nickte zufrieden. "Gibt es noch Fragen?"

      Jais stand auf.

      "Lass mich mitkommen, Sadik, bitte. Ich glaube, dass meine Gabe helfen kann, wenn wir nach ihnen suchen."

      Der Teamchef wusste genau, dass sich hinter der Bitte die Sorge um La'ith verbarg. Er war wie ein großer Bruder für Jais. Wahrscheinlich glaubte dieser, vor Ort mehr von Nutzen zu sein als hier in England.

      Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um zu überlegen. Jais war ein Teleporter. Er konnte ihnen wirklich helfen.

      "Wie viele Passagiere kann der Jet verkraften?"

      Nakoa, an den die Frage gerichtet war, wiegte den Kopf.

      "Ihr fliegt nonstop, das heißt, ihr müsst an Bord schlafen. Alles, was über acht Passagiere geht, bedeutet Komfort­verlust."

      "Wir pfeifen auf Komfort." Es war Hennak, der das eingeworfen hatte, doch Sadik konnte an den Gesichtern der Umsitzenden erkennen, dass sie genau so dachten.

      Nakoa hatte nichts anderes erwartet. "Dann würde ich sagen zehn bis zwölf Passagiere", beantwortete er Sadiks Frage nun konkret.

      Der schickte einen fragenden Blick zu seinem Bruder hinüber und Gaz nickte, ohne zu zögern. Der junge Teleporter hatte Recht, seine Gabe wäre eine Hilfe.

      "In Ordnung, Jais, du bist dabei. Hat noch jemand eine Frage?"

      Er gab ihnen wieder einen Augenblick Zeit, um zu überlegen, aber niemand meldete sich.

      "Dann an die Arbeit." Er entließ sie mit einer Hand­bewegung.

      Der Besprechungsraum leerte sich. Zurück blieben Sadik, Nakoa, Gaz und Issam.

      "Was denkst du, was passiert ist?", fragte Gaz seinen Bruder.

      Der zuckte die Schultern. "Das Land hat schlimme Zeiten hinter sich. Eigentlich gilt die Region Peten, ja sogar der ganze Norden als sicher. Doch man weiß ja nie. Die Drogenmafia ist überall aktiv und als nicht zimperlich bekannt. Wäre es eine Entführung, müsste aber längst eine Lösegeldforderung eingegangen sein. Oder sie sind mit jemandem aneinandergeraten und La'ith hat sich auf einen Kampf eingelassen."

      "Das würde er nie tun. Dazu ist er viel zu besonnen", entgegnete Nakoa ernst.

      "Vielleicht hat bei ihrem Sightseeing jemand Tiana bedroht und er ist dazwischengegangen", brummte Gaz. "Wir kennen die Örtlichkeit nicht. Es kann auch ein Unfall gewesen sein oder ein Erdrutsch."

      "Das wüsste Tamira. Und sie hat gesagt, die Dorfbewohner hätten bis in die Nacht mit gesucht. So ein Erdrutsch wäre aufgefallen, er hinterlässt doch Spuren. Auch glaube ich nicht, dass sie sich zu weit vom Dorf entfernt haben. Was für einen Grund sollten sie dafür gehabt haben?" Er schüttelte den Kopf. "Es ist mir ein Rätsel. Aber wir werden es lösen."

      Nakoa und Issam nickten.

      14. Juni 2024, Freitag, 18:30 Uhr

       Darach Manor, England

      Als sie um kurz vor halb sieben den Landsitz verließen, standen die Zurückbleibenden am Torhaus und winkten. Heute kam niemand mit zum Flugplatz.

      Die Stimmung im Kleinbus und in Sadiks SUV, der ihm folgte, war gedrückt. Dass La'ith verschwunden war, hatte allen einen Schock versetzt. Auch Tianas Unauffindbarkeit verstörte sie, aber La'ith war der Gefährlichste unter den Guardians. Es musste etwas wirklich Schlimmes passiert

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