Privatdetektiv Joe Barry - Das Erbe des Teufels. Joe Barry

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Privatdetektiv Joe Barry - Das Erbe des Teufels - Joe Barry страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Privatdetektiv Joe Barry - Das Erbe des Teufels - Joe Barry Kommissar Y

Скачать книгу

      „Das sagte Grover Whalen auch, als er noch Polizeipräsident war. – Hören Sie zu, Barry, ich habe einen Auftrag für Sie. Es handelt sich um den gefährlichsten Job, der innerhalb der letzten fünf Jahre zu vergeben war. Yeah, und weil Sie einen so außergewöhnlich guten Ruf genießen, habe ich sofort an Sie gedacht.“

      „Außerordentlich schmeichelhaft, Mister.“

      „Entsprechend der Arbeit habe ich mir die Bezahlung gedacht. Ich glaube nicht, daß Sie normalerweise viel verdienen. Ihr normaler Tagessatz dürfte kaum über hundert liegen. Stimmťs?“

      „Stimmt. Ein Hungerlohn …“

      Hymnie ging nicht auf die Ironie ein. Seine Stimme blieb ungerührt. Sie klang wie durch Honig gefiltert.

      „Von mir bekommen Sie mehr. Ich zahle täglich fünfhundert, alles im voraus. Was sagen Sie nun?“

      „Endlich ein Weg, aus meinem bitteren Elend herauszukommen“, spottete Joe.

      Sein Besucher sah sich um.

      „Sie wohnen nicht schlecht hier. Komisch, ich dachte immer, Bronx wäre ein Viertel für arme Leute. Hatte keine Ahnung mehr, wie es hier aussieht. Ist wohl auch zu lange her, daß ich mit ’nem abgegriffenen Nickel in der Tasche nach Chikago fuhr und dort anfing.“

      „Mister“, unterbrach Joe ihn, „was für einen Job wollen Sie mir verkaufen?“

      „Gut, daß Sie mich daran erinnern, daß meine Zeit kostbar ist. Schon mal den Namen Bayard Swope gehört?“

      Joe nickte.

      „Ein Killer. Stimmťs?“

      „Stimmt haargenau, Barry. Ein Mann mit ausdruckslosem Gesicht. Wissen Sie, was das bedeutet? In meiner Jugend hatte ich mal mit einem Mann zu tun, der hatte an der Börse spekuliert. Er gewann Millionen. Nach einem halben Jahr besaß er keinen roten Heller mehr. Wissen Sie, was er sagte? Die Leute mit den ausdruckslosen Gesichtern, die haben mich erledigt. Stille Wasser, unverbindlich, aber gefährlich. Gibt’s überall. Im Geschäftsleben und in der Unterwelt. Sie sollten sich vorsehen, wenn Sie mal mit so einem zusammenstoßen.“

      „Worauf läufťs hinaus?“

      „Machen Sie diesen Bayard Swope fertig!“

      Joe zog überrascht die Brauen in die Höhe.

      „Meinen Sie das im Ernst?“

      „Wieso? Hat es wie ein Witz geklungen?“

      „Well, Mister Hymnie, in Ihrer Branche hat es schon oft Überraschungen gegeben. Aber daß ihr euch Privatdetektive engagiert, das dürfte neu sein.“

      Hymnie machte eine wegwerfende Handbewegung.

      „Alles, was ich gemacht habe, war neu. Später wurde es dann kopiert. Aber ich war immer der erste. Das ist das ganze Geheimnis des Erfolgs: Ideen haben und der erste sein.“

      „Klingt wie ein Ratschlag von Dale Carnegie.“

      „Wie steht’s also?“ fragte Hymnie ungeduldig. „Machen Sie mit?“

      Joe schüttelte den Kopf.

      „Glaube ich nicht, Hymnie. Ich bin vielleicht nicht so ideenreich wie Sie, und ich habe auch nicht so viele Dollars auf der Bank. Aber dafür steht mir frei, nur die Jobs zu übernehmen, die mir passen. Und dieser Job paßt mir nicht.“

      „Warum? Angst?“

      „Nein, das ist es nicht.“

      „Liegt es daran, daß ich Ihr Auftraggeber bin?“

      Joe steckte sich eine Zigarette an.

      „Teils, teils! Sie denken für meine Begriffe in falschen Kategorien, Hymnie. Sie bilden sich ein, man könne mich auf einen Mann ansetzen wie einen scharfen Hund. Sie vergessen dabei, daß ich nicht dazu da bin, Privatstreitigkeiten austragen zu helfen.“

      „Verstehe schon“, schnappte Hymnie böse. „Sie wollen sich nicht in Gangsterfehden einmischen. So ist es doch? Sie können ruhig offen zu mir sprechen.“

      „Wenn Sie es schon so deutlich sagen, möchte ich Ihnen nicht widersprechen“, sagte Privatdetektiv Joe Barry lächelnd.

      „Ich will Ihnen was erzählen, Barry. Über das, was ich früher gemacht habe, ist längst Gras gewachsen. Das ist erledigt, vorbei. Vor zehn Jahren habe ich mich zur Ruhe gesetzt. Damals war ich beim FBI der meistgefragte Kunde. Die besten Bullen saßen ständig auf meiner Fährte. Aber sie haben es nicht mal geschafft, mir ein Ticket wegen falschen Parkens an die Windschutzscheibe zu kleben. Damals habe ich mir gesagt – Hymnie, jetzt ist Schluß! Und ich habe Schluß gemacht.“

      „Warum erzählen Sie mir das alles?“

      „Weil ich Sie überreden will“, gab Hymnie offenherzig zu „Sie werden noch für mich arbeiten, das garantiere ich Ihnen. Hymnie hat bisher alles geschafft, was er sich vornahm.“

      Er benutzte den Namen Hymnie wie ein Warenzeichen.

      „Sie verschwenden Ihre Zeit, Chef“, mischte sich der Chauffeur ein. „Der Bursche ist hartgekocht wie ein Brikett im Heizwerk.“

      „Halt den Schnabel, Dean!“ sagte der Chef. Er wandte sich wieder Joe zu.

      „Hören Sie zu, Barry, der Fall Hymnie ist ausgestanden. Kein Bulle kann mir je mehr an den Wagen fahren. Es gibt keine Beweise gegen mich.“

      „Warum bleiben Sie dann nicht bei Ihren Rosen?“

      „Ich sagte doch schon, da gibt es einen Mann namens Bayard Swope. Ein Bursche, der auch für großzügige Buchhalter sein Konto überzogen hat. Ich will Ihnen ehrlich sagen, was mit ihm los ist. Er war früher mal mein Partner. Liegt schon zehn Jahre zurück. Ich konnte ihn nie recht ausstehen. Farbloser Bursche, glattes Gesicht, aber gefährlich. Sagte ich schon. Well, und mit dem Kerl habe ich mich gestritten.“

      „Dacht ich mir’s doch“, sagte Joe. „Ich soll jetzt für Sie ins Feuer. Was denken Sie eigentlich von mir? Bilden Sie sich ein, ich würde als Killer für Sie arbeiten?“

      „Unfug“, sagte Hymnie. „Die Grundsätze von Privatdetektiv Joe Barry kenne ich. Immer anständig, immer gesetzestreu. Daran will ich auch gar nicht rütteln. Weiß ich aus Erfahrung, es gibt nichts Stureres als Leute mit Grundsätzen. Nein, Sie sollen sich nur auf Swopes Fährte setzen. Dabei finden Sie sicher einige interessante Details heraus. Und damit gehen Sie zur Polizei, lassen ihn hochgehen. Daß ich es bin, der Sie bezahlt, können Sie meinetwegen vergessen. Geld stinkt nicht – stimmťs?“

      „Well, Hymnie, bevor ich Ihnen endgültig antworte, will ich den Grund wissen. Warum nehmen Sie sich diesen Swope nicht selber vor? Für einen Mann Ihrer Vergangenheit sollte das doch kein Problem sein.“

      „Kann ich Ihnen genau sagen!“ Der Gangster zog eine Ledertasche heraus und öffnete sie. Zum Vorschein kamen Zigarren, wahre Atlasraketen, mit dezenter Banderole: „Handrolled for Mr. Hymnie A. Heywood“. Er biß die Spitze einer Zigarre ab und spuckte den Tabak auf den Boden.

      Der

Скачать книгу