Privatdetektiv Joe Barry - Das Erbe des Teufels. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Das Erbe des Teufels - Joe Barry Kommissar Y

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zum Lift sind es fast zehn Meter“, sagte Joe.

      „Eine beachtliche Strecke für einen Messerwerfer. Selbst geübte Spezialisten können da danebenzielen.“

      Joe hatte seine Zweifel.

      „Der Chauffeur hat eine Figur wie ein Schrank. Er füllte fast den ganzen Türrahmen aus. Die Chance, an ihm vorbeizuwerfen und mich zu treffen, war minimal.“

      „Manche Leute nehmen auch kleine Chancen wahr. Und wenn es geklappt hätte, dann wäre Hymnie schwer belastet worden. Der Chauffeur hätte kaum beweisen können daß er es nicht war.“

      Einer der Beamten brachte die Brieftasche des Ermordeten. Sie enthielt alle Papiere und ein paar Dollarnoten.

      Tom blätterte sie durch. Joe ging inzwischen in die Wohnung und stellte die Espressomaschine an. Als er zurückkam ging Tom den Fall von einer anderen Seite an.

      „Angenommen, an Hymnies Gerede ist etwas dran und dieser Bayard Swope steckt dahinter?“

      „Das war mein erster Gedanke. Da gibt es aber genauso viele Wenn wie Aber.“

      „Ich verstehe, was du sagen willst. Trotzdem wäre es die naheliegendste Erklärung. Hymnie hat Feinde, die ihn ermorden wollen. Er streut das Gerücht aus, daß du für ihn arbeitest, und seine Feinde nehmen als ersten dich aufs Korn.“

      Joe schüttelte den Kopf.

      „Kannst du mir sagen, warum sie sich nicht gleich an Hymnie gewandt haben?“

      „No, das kann ich nicht. Vielleicht kommen sie an Hymnie nicht ran.“

      Joe gab zu, daß das eine mögliche Erklärung war. Aber sie gefiel ihm nicht.

      „Ich könnte mir etwas anderes vorstellen“, meinte er. „Wer sagt uns, daß Hymnie nicht selbst hinter der Sache steckt?“

      „Ja, wer sagt uns das?“

      „Hymnie will, daß ich für ihn arbeite“, fuhr Joe fort. „Ob er mich wirklich braucht oder ob er sich das nur einbildet und mit allen Mitteln durchdrücken will, sei dahingestellt. Jedenfalls ist es möglich, daß er diesen Mord beging, um mich zu zwingen, aktiv zu werden.“

      „Wäre ja recht riskant für ihn.“

      „Wahrscheinlich sieht er das nicht ein. Er hält sich für ein ganz großes As, und wahrscheinlich ist er’s auch.“

      „Seine Laufbahn spricht dafür“, mußte Tom zugeben „Trotzdem klingt mir deine Erklärung zu phantastisch.“

      „Ist ja auch nur ein Gedanke“, sagte Joe. „Immerhin, außergewöhnliche Leute zeichnen sich durch außergewöhnliche Methoden aus. Hymnies Spezialität sind Unfälle. Und das hier kann man für einen Unfall halten, wenn es wahr ist, daß der Anschlag mir galt.“

      „Wahrscheinlich hatte er es von Anfang an auf den Chauffeur abgesehen. Wir sollten nur denken, daß es dir galt.“

      „Vorausgesetzt, an unserer Theorie ist etwas dran.“

      Sie wurden unterbrochen. Der Arzt, der sich um Mac gekümmert hatte, kam herauf.

      „Ich habe ihn untersucht“, verkündete er. „Der Hausmeister ist wieder bei sich. Sie können ihn vernehmen, wenn Sie wollen.“

      Mac war noch etwas blaß, aber sonst obenauf.

      „Dieser elende Strolch!“ fluchte er. „Wenn der mir je zwischen die Finger kommt, mache ich Viehfutter aus ihm!“

      „Reg dich ab, Mac!“ unterbrach Joe ihn. „Erzähl uns lieber, was passiert ist.“

      „Haben Sie den Mann gesehen?“ fragte der Captain.

      Mac schüttelte den Kopf.

      „No, Sir, ich saß friedlich da und las die Zeitung. Dann habe ich Mr. Barry angerufen und ihm mitgeteilt, daß jemand für ihn da sei– der Mann nämlich, der jetzt tot ist. Dann nahm ich wieder die Zeitung. Und plötzlich geschah es!“

      „Was?“

      „Ich hörte, wie die Tür hinter mir geöffnet wurde. Ehe ich mich umdrehen konnte, wurde ich von hinten gepackt. Man preßte mir einen Wattebausch vors Gesicht. Ich bekam einen widerlichen Geruch in die Nase und versuchte, mich zu wehren. Aber der Bursche hatte Bärenkräfte, Im letzten Augenblick faßte ich nach dem Telefonhörer, und dann spürte ich nichts mehr.“

      „Können Sie sich sonst an nichts mehr erinnern?“

      „Doch“, sagte Mac grimmig. „Ich sah seine Hand. Sie war ja nur ein paar Zentimeter vor meinem Gesicht.“

      Tom konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

      „Würden Sie die Hand wiedererkennen, Mac?“ fragte er mit ausgesuchter Höflichkeit.

      „Kommt drauf an.“

      „Red schon, Mac!“ sagte Joe. Er spürte, daß noch etwas kam.

      „Also, der Sportsfreund trug einen ziemlich auffälligen Ring am Mittelfinger der linken Hand. Einen Siegelring mit einem gespreizten Adler drauf. Solche Ringe trägt man in der Armee. Ein ziemlich protziger Apparat, fast so groß wie ein Fünfdollarstück. Den Ring habe ich genau gesehen.“

      Der Captain stieß einen Pfiff aus.

      „Das ist schon eine ganze Menge.“

      „Der Kerl hat bestimmt keine Ahnung davon, daß ich den Ring gesehen habe“, fuhr Mac eifrig fort. „Er wird keine Hemmungen haben, ihn weiterzutragen. Daran können Sie ihn erkennen.“

      „Möglich“, sagte Tom zerstreut. Seine Aufmerksamkeit wurde durch Leutnant Myers abgelenkt.

      „Chef“, sagte der Leutnant, „Sie sollten sich mal die Mordwaffe ansehen. Ist ein ganz eigenartiger Dolch.“

      Die Männer gingen wieder zu dem Ermordeten. Die Tragbahre stand schon bereit.

      „Sehen Sie sich das an!“ sagte Myers.

      „Ja, ein Dolch; genau gesagt, ein Finnendolch. Was ist schon Besonderes damit?“

      „Haben Sie ihn noch nie gesehen?“

      „Doch“, sagte Tom zögernd.

      Joe trat näher.

      „Der Dolch gehört mir“, sagte er ruhig. „Er hing in meiner Wohnung an der Wand. Da habt ihr ihn wohl gesehen. Was siehst du mich so komisch an, Leutnant?“

      „Ach, nur so“, sagte der Leutnant verlegen. „Ist nur merkwürdig. Bei jedem anderen wäre es sehr komisch. Es hat ja keiner gesehen, daß da ein Messerwerfer war. Zehn Meter sind auch eine ganze schöne Entfernung. Und dann stellt sich heraus, daß der Dolch dir gehört! Du verstehst, was ich meine?“

      Tom sah Joe aufmerksam an. „Nun?“ fragte er.

      „Ist

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