Captain Future 09: Jenseits der Sterne. Edmond Hamilton

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Captain Future 09: Jenseits der Sterne - Edmond  Hamilton Captain Future

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Gewaltige Kugelsternhaufen, unzählige Sonnen und zerschmetterte Sterne lagen wie ein leuchtendes Band vor der bedrohlichen Dunkelheit der kosmischen Staubwolke. Der Anblick dieser gewaltigen sternenübersäten Wildnis ließ selbst die furchtlosen Futuremen verstummen. Unermesslich gewaltig und feierlich erschien ihnen dieses übervolle Herz des Universums, in das sie so tollkühn vordrangen. Lange herrschte Stille, bis schließlich Curt Newton das Wort ergriff.

      »So, nun haben wir also den Teil des Universums erreicht, in dem die Wiege der Materie liegt. Aber damit haben wir nur den ersten Schritt geschafft.«

      »Wo liegt die Wiege von hier aus gesehen?«, fragte Otho.

      Curt warf einen Blick auf den Kosmischen Kompass. Die zitternde Nadel zeigte leicht nach links, tiefer hinein in das Durcheinander aus lauter Sonnen, Nebeln und Sternenwirbeln, die sich vor ihnen zusammenballten. Sie zeigte in die ausgedehnte schwarze Wolke dahinter.

      »Die Wiege der Materie muss irgendwo hinter dieser Wolke liegen«, sagte Curt nachdenklich. »Was sagen die Strahlungsanzeigen, Simon?«

      Das Gehirn benutzte eine verbesserte Version des guten alten Geigerzählers, um die Stärke der kosmischen Strahlung zu messen, der sie folgten.

      »Die Strahlung ist sehr stark, Junge«, sagte er. »Wir müssen uns näher an der Wiege befinden, als ich gedacht hätte.«

      Curt nickte nachdenklich.

      »Ab jetzt müssen wir sehr wachsam sein. Wir können nicht vorhersehen, was wir finden werden, aber wir wissen, dass sich unser Ziel mitten im Herzen unberechenbarer kosmischer Kräfte befindet.«

      Er steuerte die Komet auf den Kurs, den ihnen die zitternde Nadel wies. Mehrere Stunden lang segelten sie am flammend hellen Saum des gewaltigen Nebels entlang, mit einem konstanten Tempo von mehr als hundertfacher Lichtgeschwindigkeit.

      4. Kapitel: Dunkles Geheimnis

      Nervosität erfasste Curt, eine Anspannung, wie er sie noch nie zuvor verspürt hatte. Es lag nicht nur an der betäubenden Majestät der riesigen Sterne und dem hellen Leuchten ringsum. Es war das Wissen, dass sie sich rasch dem mysteriösen Ziel ihrer Reise näherten, der sogenannten Wiege der Materie, die der Mittelpunkt des ganzen Universums war.

      Wie würde sie wohl sein, diese unbekannte Urquelle der Schöpfung, die auf irgendeinem Weg unablässig aus Strahlung neue Materie hervorbrachte? Was war das Geheimnis dieses wundersamen natürlichen Schöpfungsakts? Und konnten sie wirklich darauf hoffen, dieses allergeheimste Rätsel des Kosmos zu lösen?

      Viele Stunden lang flogen sie durch leeren Raum auf die riesige, dunkle kosmische Wolke zu. Der Kosmische Kompass zeigte unbeirrbar ihren Kurs an. Die Wolke, die inmitten der dicht gedrängten Sonnen und Nebel lag wie ein gewaltiges, wartendes Wesen von Ehrfurcht gebietender tiefschwarzer Majestät, erstreckte sich über mindestens dreißig Milliarden Kilometer vor ihnen durchs All.

      Zu ihrer Überraschung schlug auf einmal der Reibungsalarm an. Eine schnelle Überprüfung verriet Curt und Simon, dass das All um sie dichter wurde – kosmischer Staub.

      »Das hätten wir uns eigentlich denken sollen, mein Junge«, sagte das Gehirn mit seiner schnarrenden Stimme nachdenklich. »Schließlich wussten wir, dass die Wiege winzige Partikel kosmischen Staubs hervorbringt, die in gewaltigen Strömen in die gesamte Galaxie getragen werden. Und da wir uns nun in der Nähe der Wiege befinden, werden diese Ströme aus Staub vermutlich stetig dichter werden.«

      Captain Future nickte.

      »Das bedeutet, dass wir uns vergleichsweise nah an der Wiege befinden müssen. Womöglich ist sie gleich auf der anderen Seite dieser dunklen Wolke.«

      Er sah sich gezwungen, die Geschwindigkeit noch weiter zu drosseln, damit sich die Hülle nicht zu sehr aufheizte. Inzwischen verdeckte die kosmische Staubwolke gut die Hälfte des sternübersäten Universums, das vor ihnen lag.

      »Es wird Zeit, dass wir der Wolke ausweichen«, merkte Captain Future an und änderte den Kurs.

      »Warum fliegen wir nicht einfach mitten hindurch?«, fragte Grag.

      »Hört euch nur Grag an, das Genie«, spottete Otho. »In einer solchen dunklen Wolke kann sich alles Mögliche verbergen, von einem Schwarzen Loch bis hin zu einem Meteoritenschwarm, du Blecheimer. Einfach da reinzueiern wäre reiner Selbstmord.«

      Während die Komet an dem gewaltigen dunklen Nichts vorbeisegelte, bekam sie es mit erheblich stärkeren Staubströmen zu tun. Die unermessliche dunkle Masse zu ihrer Rechten war ein sogar noch ehrfurchtgebietenderes Spektakel als der Gasnebel. Die Dunkelheit war undurchdringlich. An ihrem Saum verstreut lagen einige wenige Sonnen, deren Strahlen die ausgefransten Ränder des Staubfelds in unheimliches Licht tauchten, und ein einsamer dunkler Stern, ausgebrannt und nur noch schwach glühend.

      »Seltsam«, sagte das Gehirn unbehaglich. »So wie ich es sehe, scheinen diese Staubströme aus der Wolke selbst zu stammen.«

      »Etwas anderes ist noch viel merkwürdiger«, stellte Curt Newton fest. »Wir haben die Wolke schon halb umrundet, aber der Kosmische Kompass zeigt noch immer geradewegs in ihr Zentrum.«

      Er hatte die zitternde Nadel sorgfältig beobachtet und mit steigender Verwunderung bemerkt, wie sie wanderte.

      Es war Otho, der aussprach, was sie alle dachten. »Ist es möglich, dass sich die Wiege der Materie irgendwo innerhalb der Staubwolke verbirgt?«

      »Das kann nicht sein«, entgegnete Grag. »Oder etwa doch? Springende Mondteufel noch mal, ich weiß nicht, was ich glauben soll!«

      »Es wäre logisch«, murmelte das Gehirn. »Diese einmalig große dunkle Wolke besteht aus kosmischem Staub. Wenn sich die Wiege der Materie irgendwo dort drinnen befindet, würde das erklären, woher der Staub kommt – die Wiege selbst bringt ihn hervor, und er strömt in alle Richtungen, aber große Mengen davon sammeln sich dennoch direkt um die Wiege herum.«

      »Fast so, als würde die Wolke den Ursprung der Schöpfung vor dem restlichen Universum verbergen«, murmelte Otho beeindruckt.

      »Wir wissen doch noch gar nicht, ob sich die Wiege wirklich dort drinnen verbirgt«, mahnte Curt Newton. »Lasst uns erst mal auf die andere Seite fliegen.«

      Aber in Wirklichkeit hegte auch er kaum Zweifel. Während er die Komet am Saum der Wolke entlangsteuerte, rückte die Nadel des Kosmischen Strahlungskompasses immer weiter nach rechts, blieb beständig auf die Mitte der Wolke gerichtet. Als sie schließlich auf der anderen Seite der dichten, dunklen Masse anlangten, hatten sich seine restlichen Zweifel zerstreut: Die Nadel zeigte jetzt genau in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

      »Na schön, also befindet sich die Wiege tatsächlich dort drinnen«, stellte Simon Wright leise fest, die Stielaugen auf die gewaltige wirbelnde Wand aus Dunkelheit gerichtet. »Das verkompliziert unser Vorhaben, Junge.«

      »Das würde ich allerdings auch sagen«, stimmte Otho düster zu. »Wie im Namen aller Weltraumteufel sollen wir in diesem Universum aus lauter Staub denn irgendetwas finden?«

      Captain Future teilte ihren Pessimismus nicht. So liebenswürdig und gutgelaunt er war, wenn alles glatt lief – wenn

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