Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs страница 2
Allerlei Gewinn und Vergnügen und was sonst noch an guten Dingen möglich ist, wird unsere Mühe lohnen, lieber Alexei. Das haben wir vor allem dem dummen Franzosen zu danken. So lange hat man die Tatsache meiner Flucht glücklich geheimgehalten, dass ich reichlich Gelegenheit hatte, unser nettes Abenteuer bis ins kleinste vorzubereiten. Es ist kaum zu befürchten, dass irgendetwas schief geht! Unsere Pläne wird nichts durchkreuzen. Also: Leb wohl – und Glück zu!
Drei Stunden später kam ein Bote die Treppe zur Wohnung des Leutnants Paul d’Arnot hinauf.
Telegramm für Lord Greystoke, vermeldete er dem Bediensteten, der sofort an der Türe erschienen war. Wohnt dieser Herr hier?
Der Diener bestätigte, gab dem Boten die Empfangsbescheinigung und überreichte Tarzan, wie Lord Greystoke sich noch immer gern nannte, das Telegramm. Der war gerade bei den letzten Vorbereitungen für seine Abreise nach London.
Aufreißen und Lesen war eines. Er wurde leichenblass – –
Da, lies Paul, fuhr er auf und gab d’Arnot das Blatt. Schon alles im Gange!
Der Freund nahm das Telegramm und las:
Jack unter Mithilfe des neuen Dieners aus dem Garten geraubt. Komm sofort. Jane.
*
Tarzan war vom Bahnhof nach seiner Wohnung geeilt, im Sturmschritt ging es die Treppe nach oben. An der Türe traf er seine Frau; sie war tränenlos – aber verzweifelt. Rasch berichtete Jane ihrem Mann, was sie bisher über den Raub des Jungen hatte erfahren können:
Das Kindermädchen hätte ihn vor dem Hause in der Sonne spazieren gefahren; plötzlich sei an der nächsten Straßenecke eine geschlossene Autodroschke aufgetaucht. Das Mädchen hätte im Vorübergehen nur flüchtig nach dem Auto geschaut. Sonderbarerweise sei niemand ausgestiegen, das Auto habe vielmehr dicht am Prellstein mit weiterlaufendem Motor gehalten. Es hätte geschienen, als warte man auf jemanden aus dem Hause, vor dem es stand.
Fast unmittelbar nachher sei Karl, der neue Hausmeister des Greystokschen Hauses, herbeigeeilt gekommen. Er habe dem Mädchen zugerufen, die gnädige Frau wünsche das Kindermädchen auf einen Augenblick zu sprechen. Sie solle den kleinen Jack nur seiner Obhut überlassen, bis sie zurück sei.
Das Kindermädchen sagte aus, sie habe nicht den leisesten Verdacht aus den Worten des Dieners schöpfen können. Am Torweg zum Hause sei ihr dann aber eingefallen, dass sie ihn hätte darauf aufmerksam machen müssen, den Kinderwagen ja nicht so zu drehen, dass die Sonnenstrahlen unmittelbar die Augen des Kleinen träfen.
Sie habe sich umgewandt, um dies dem Manne zuzurufen, und nun mit Entsetzen gesehen, wie er in sehr raschem Tempo mit dem Kinderwagen auf die Straßenecke zugerast sei. Im gleichen Augenblick sei auch schon die Tür des Autos von innen geöffnet worden, und ein dunkles Gesicht für eine Sekunde im Rahmen der Türe aufgetaucht.
Ganz instinktiv sei es jetzt über sie gekommen, dass dem Kinde hier eine Gefahr drohe. Ein Schrei, und sie sei die Treppe hinab zur Straße gestürzt, auf die Autodroschke zu. Karl habe gerade den Kleinen der dunklen Gestalt ins Auto hineingeschoben. Kurz ehe sie das Auto erreicht habe, sei Karl zu seinem Helfershelfer hineingesprungen und habe die Tür hinter sich zugeschlagen. Inzwischen hätte der Chauffeur die Maschine in Bewegung setzen wollen. Es sei aber irgendetwas nicht in Ordnung gewesen – gerade als ob die Maschen des schändlichen Netzes sich nicht hätten schließen wollen! Diese Verzögerung – er drückte den Hebel auf rückwärts, und das Auto rollte auch einige Meter zurück, ehe er wieder nach vorwärts umschaltete –, dieser kurze Aufenthalt habe genügt, das Kindermädchen bis neben das Auto kommen zu lassen.
Sie sei auf das Trittbrett gesprungen und habe versucht, den Kleinen dem Fremden aus den Armen zu reißen. Schreiend und ringend habe sie sich festgeklammert, als das Auto losfuhr, und – sie seien kaum am Greystokschen Hause vorübergewesen –, da hätte Karl ihr einen schweren Schlag ins Gesicht versetzt und sie aufs Pflaster hinabgestoßen.
Dienstboten und Bewohner der Nachbarhäuser seien natürlich auf den Lärm hin auf die Straße gestürzt. Auch Jane sei Zeuge des mutigen Verhaltens des Mädchens gewesen, sie habe sogar selbst versucht, das in voller Fahrt befindliche Auto einzuholen, doch es sei schon zu spät gewesen.
Das war’s, was alle wussten. Lady Greystoke hatte noch nicht einmal darüber nachdenken können, wer eigentlich der Anstifter dieser ruchlosen Tat sein mochte. Jetzt erfuhr sie durch ihren Gatten, dass Nikolaus Rokoff, den man für immer unschädlich gemacht zu haben meinte, aus dem französischen Gefängnis entflohen war – – –
Tarzan beriet mit seiner Frau, wie man nun am klügsten vorgehen könne. Da läutete das Telefon nebenan im Bibliothekzimmer. Tarzan nahm sofort den Hörer. Lord Greystoke dort? Es war eine männliche Stimme, die so fragte. Ja, hier.
Ihr Sohn ist geraubt worden, fuhr der andere fort. Ich allein kann Ihnen helfen, wenn Sie ihn wiederhaben wollen. Natürlich bin ich bei der ganzen Verschwörung dabei. Die Sache liegt allerdings jetzt so, dass die anderen mich um meinen Gewinn bringen wollen. Gut, ich werde das quitt machen: ich will dafür Ihnen helfen. Eine Bedingung freilich: Sie dürfen mich auf keinen Fall in eine etwaige gerichtliche Untersuchung hineinziehen. Wie stellen Sie sich zu meinem Vorschlag?
Sie brauchen absolut nichts zu fürchten, wenn Sie mir tatsächlich zeigen können, wo man mein Kind versteckt hält, erwiderte der Affenmensch.
Abgemacht, kam es von drüben. Sie müssen aber unbedingt ohne Begleitung erscheinen. Es ist genug, wenn ich mich auf Sie allein verlasse. Ich kann unmöglich dulden, dass dritte Personen mich sehen.
Wo und wann treffen wir uns? fragte Tarzan.
Der andere nannte die Straße und eine Wirtschaft im Hafenviertel von Dover, dem Tummelplatz von Matrosen, Hafenarbeitern und allerlei Gesindel.
Kommen Sie heute Abend um zehn Uhr. Aber ja nicht eher! Ihr Sohn ist