Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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das Le­ben. Und Ihre Ret­tung hängt eben wie ge­sagt, ganz von dem Scheck ab, den wir ver­lan­gen.

      Gut, er­wi­der­te Tar­zan. Er wuss­te, dass Paw­lo­wi­tsch mit der ein­mal aus­ge­spro­che­nen Dro­hung un­be­dingt Ernst ma­chen wür­de. Als ein­zi­ge Hoff­nung blieb ihm im­mer­hin die Mög­lich­keit, durch Ein­len­ken we­nigs­tens dem Kin­de das Le­ben zu ret­ten.

      Über sein ei­ge­nes Schick­sal nach Er­le­di­gung der rein ge­schäft­li­chen Wün­sche war er sich je­doch völ­lig im Kla­ren. Wozu sich auch über das ein­zig Wahr­schein­li­che täu­schen! So viel stand aber fest: Es wür­de selbst­ver­ständ­lich noch einen Kampf ge­ben, an den sie in alle Ewig­keit ge­den­ken soll­ten, und, wenn nicht al­les schief gin­ge, – – den Paw­lo­wi­tsch wür­de er mit ins Jen­seits hin­über­neh­men. Zu scha­de nur, dass Ro­koff nicht an des­sen Stel­le da war. Er nahm Scheck­heft und Füll­fe­der­hal­ter aus der Brust­ta­sche.

      Wie viel wird ver­langt? frag­te er.

      Paw­lo­wi­tsch nann­te einen mär­chen­haft ho­hen Be­trag, so­dass Tar­zan kaum das La­chen ver­bei­ßen konn­te.

      Man woll­te na­tür­lich auf die­se Wei­se her­aus­be­kom­men, wie hoch das Lö­se­geld min­des­tens be­mes­sen wer­den kön­ne. Tar­zan sei­ner­seits such­te her­un­ter­zu­han­deln, aber Paw­lo­wi­tsch blieb fest. Schließ­lich schrieb der Af­fen­mensch den Scheck aus. Der Be­trag über­stieg bei Wei­tem sein Bank­gut­ha­ben, und da­mit wur­de der Scheck ja wert­los!

      Als er ihn dem Rus­sen gab, ging sein Blick über Steu­er­bord. Über­ra­schung spie­gel­te sich in sei­nem Ant­litz: Land, nur ei­ni­ge hun­dert Me­ter weit. Tro­pi­sches Sumpf­dickicht bis fast dicht ans Ufer und da­hin­ter be­wal­de­te Hü­gel.

      Paw­lo­wi­tsch hat­te Tar­zan be­ob­ach­tet.

      Ja­wohl, hier soll Ihre Frei­heit wie­der be­gin­nen, sag­te er.

      Der Ge­dan­ke, nun so­fort hand­greif­li­che Ra­che an dem Rus­sen zu neh­men, schoss jäh in Tar­zan hoch. Dann dach­te er: Dies Land hier ist ja mein al­tes be­kann­tes Afri­ka. Wer­de ich hier der Ket­ten le­dig, dann will ich mir schon den Weg in zi­vi­li­sier­te Ge­gen­den bah­nen. Ganz wahr­schein­lich kam ihm das vor.

      Paw­lo­wi­tsch nahm den Scheck.

      Klei­den Sie sich aus, be­fahl er dem Af­fen­menschen. Hier brau­chen Sie so et­was nicht.

      Tar­zan zö­ger­te, doch deu­te­te Paw­lo­wi­tsch so­fort auf die bis an die Zäh­ne be­waff­ne­ten Ma­tro­sen. Lang­sam ent­le­dig­te sich der Eng­län­der sei­ner Klei­dung.

      Ein Boot wur­de hin­ab­ge­las­sen und Tar­zan un­ter schärfs­ter Be­wa­chung an Land ge­bracht. Nach ei­ner hal­b­en Stun­de war das Boot wie­der zu­rück, und die »Kin­caid« setz­te sich lang­sam in Fahrt.

      Tar­zan blick­te von dem schma­len Stran­de dem Schif­fe nach. Dort war je­mand an die Re­ling ge­tre­ten und such­te sich durch lau­tes Ru­fen be­merk­bar zu ma­chen. Ab und zu wa­ren Tar­zans Bli­cke auf den Zet­tel ge­fal­len, den ihm ein Ma­tro­se noch zu­letzt zu­ge­steckt hat­te. Aber jetzt blie­ben sie mit ei­nem Male haf­ten an dem, was auf der »Kin­caid« vor­ging: Ein schwarz­bär­ti­ger Mann hielt ein klei­nes Kind hoch in die Luft; sein höh­ni­sches Ge­läch­ter über­tön­te das Rau­schen der See. In Tar­zan zuck­te es auf, schon ging er mit dem Ge­dan­ken um, sich in die Bran­dung zu stür­zen und schwim­mend das Schiff ein­zu­ho­len – –; aber er emp­fand auch so­gleich die Aus­sichts­lo­sig­keit ra­scher un­durch­dach­ter Tat – und blieb.

      Kei­nen Blick wand­te er vom Schif­fe, bis es hin­ter ei­nem Küs­ten­vor­sprung ver­schwun­den war. –

      Vom Dschun­gel hin­ter ihm starr­ten blut­un­ter­lau­fe­ne Au­gen un­ter bu­schi­gen Brau­en böse auf den Neu­ling.

      Klei­ne Af­fen schnat­ter­ten und kreisch­ten in den Baum­kro­nen, und vom Wal­desin­nern kam das Brül­len ei­nes Leo­par­den.

      Aber noch im­mer blieb John Clay­ton, Lord Grey­sto­ke, gleich­sam taub und blind ge­gen al­les, was um ihn vor­ging. Bit­te­re Vor­wür­fe moch­ten ihn zer­wüh­len. Wie hat­te er auch so leicht­hin dem glau­ben kön­nen, was der Hand­lan­ger sei­nes Erz­fein­des da an Bord ver­si­chert hat­te! Ein ein­zi­ger Trost, dach­te er, bleibt mir: Jane ist in Lon­don si­cher. O wie gut, dass sie we­nigs­tens vor den Klau­en die­ser Schuf­te ge­bor­gen ist! Wie eine Kat­ze auf die Maus hat­te in­zwi­schen je­nes zot­ti­ge Un­tier hin­ter Tar­zan auf der Lau­er ge­le­gen. Jetzt schlich es vor­sich­tig nä­her.

      Hat­te der Af­fen­mensch sei­ne schar­fen Sin­ne nicht mehr? Sein fei­nes Ge­hör, sei­ne untrüg­li­che Wit­te­rung?

      1 Wohn- und Schlaf­raum auf Schif­fen <<<

      Lang­sam ent­fal­te­te Tar­zan den Zet­tel, den ihm der Ma­tro­se noch in die Hand ge­drückt hat­te. Er las, fast ohne dass sich die dunklen Schat­ten, die der Schmerz der letz­ten Stun­de über ihn ge­wor­fen, son­der­lich ver­stärk­ten. Dann aber kam ihm der nie­der­träch­ti­ge Ra­che­plan in sei­nem gan­zen Um­fan­ge zu Be­wusst­sein. Der Wort­laut des Schrift­stückes war fol­gen­der:

      Die­se Zei­len sol­len Ih­nen Klar­heit über al­les ge­ben, was ich mit Ihrem Kin­de und mit Ih­nen vor­ha­be. Sie sind als Affe ge­bo­ren, Sie leb­ten nackt im Dschun­gel. Also, jetzt sind Sie wie­der dort, wo Sie hin­ge­hö­ren, in Ih­rer Hei­mat. Ihr Kind aber soll schon eine Stu­fe hö­her kom­men als sein Va­ter. Das ist un­ab­än­der­li­ches Na­tur­ge­setz.

      Der Va­ter ein wil­des Tier, der Sohn schon ein mensch­li­ches We­sen, al­ler­dings auf der nächs­ten Spros­se der Ent­wick­lungs­lei­ter. Kein nack­tes Dschun­gel­tier, nein, er soll Len­den­schurz und kup­fer­ne Fuß­span­gen ha­ben, viel­leicht auch einen Ring durch die Nase. Wir wol­len ihn ei­nem wil­den Kan­ni­ba­len­stamm zur Er­zie­hung ge­ben.

      Ich hät­te Sie ja tö­ten kön­nen, doch da­mit wür­de ich doch nur das Maß der Ih­nen zu­ge­dach­ten und wohl­ver­dien­ten Stra­fe vor­zei­tig her­ab­ge­setzt ha­ben. Ein­mal tot, könn­ten Sie sich lei­der nicht mehr quä­len­den Ge­dan­ken über die Lage Ihres Kin­des hin­ge­ben. So aber wer­den Sie hier in Ohn­macht da­hin­le­ben; nie wer­den Sie von hier ent­rin­nen, nie wer­den Sie nach Ihrem Kin­de su­chen oder ihm hel­fen kön­nen. Är­ge­res als den Tod wer­den Sie in all den Jah­ren Ihres Le­bens er­lei­den, so oft Sie sich des schre­cken­vol­len Da­seins Ihres Kin­des er­in­nern.

      Dies soll ein Teil Ih­rer Stra­fe sein, weil Sie es wag­ten, sich mir in den Weg zu stel­len.

      N. N.

      Nach­schrift: Was an Ih­rer Be­stra­fung noch fehlt, wird Ihre Frau auf sich neh­men müs­sen, und zwar ab heu­te. Ich über­las­se

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