Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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durch­quert und ihn auf ir­gend­ei­ner un­be­wohn­ten In­sel Süd­ame­ri­kas aus­ge­setzt ha­ben soll­te. Numa, der Löwe, war ja hier. Das konn­te also auf kei­nen Fall zu­tref­fen. Wo moch­te er denn nun ei­gent­lich sein?

      Tar­zan zog ein­sam durch den Dschun­gel da­hin, im­mer in ge­wis­sem Ab­stand vom Stran­de. Wenn er nur et­was Ge­sell­schaft ge­habt hät­te! Er be­dau­er­te es all­mäh­lich, dass er sich nicht neu­lich den Af­fen an­ge­schlos­sen hat­te. Nichts hat­te er wie­der von ih­nen seit je­nem ers­ten Tage ge­se­hen, an dem er im Grun­de noch den gan­zen Bal­last der Kul­tur­welt mit sich schlepp­te.

      Jetzt war er schon bald wie­der ganz der alte Tar­zan. Wenn er auch fühl­te, dass er nur we­nig ge­mein­sa­me In­ter­es­sen mit die­sen großen Men­schen­af­fen ha­ben könn­te: Sie schie­nen ihm doch we­nigs­tens bes­ser als nichts zu sein.

      Ohne zu has­ten, bahn­te er sich sei­nen Weg bald un­ten am Bo­den, bald zwi­schen den her­ab­hän­gen­den Zwei­gen. Da fand er Früch­te, dort schob er einen Baum­stamm bei­sei­te oder stieß auf eine klei­ne Beu­te.

      Eine Mei­le oder mehr moch­te er an die­sem Tage so zu­rück­ge­legt ha­ben, als ihm der Wind Shee­tas Na­hen an­kün­dig­te.

      Gera­de Shee­ta, der Leo­pard! Noch nie war er ihm so will­kom­men ge­we­sen: Die Där­me der großen Kat­ze soll­ten ihm für sei­nen Bo­gen ge­ra­de recht sein und das Fell für einen Kö­cher und einen neu­en Len­den­schurz. Wäh­rend er bis­her bei­na­he ge­dan­ken­los da­her­ge­schlen­dert war, ver­kör­per­te er jetzt ge­ra­de­zu laut­lo­se Span­nung und größ­te Vor­sicht.

      Rasch und doch lei­se ar­bei­te­te er sich auf der Fähr­te der wil­den Kat­ze durch die Bü­sche, und trotz all sei­ner ed­len Ab­kunft schi­en sei­ne gan­ze wild­wü­ti­ge Art der des wil­den Raub­tiers, an das er sich jetzt her­an­pirsch­te, völ­lig ver­wandt zu sein.

      Tar­zan über­leg­te noch, wie er das Tier über­lis­ten kön­ne, als ihm ein Wind­hauch von rechts neue Wit­te­rung brach­te: Dem durch­drin­gen­den Ge­ruch nach muss­ten meh­re­re große Af­fen in der Nähe sein.

      Der Leo­pard hat­te sich in den un­te­ren Äs­ten ei­nes Baum­rie­sen hin­ter den Stamm ge­duckt. Er ge­wahr­te un­ten in ei­ni­ger Ent­fer­nung Akut mit sei­nen Ge­nos­sen, wie sie es sich in ei­ner Wald­lich­tung gut sein lie­ßen. Ei­ni­ge schlie­fen, mit dem Rücken an einen Baum ge­lehnt, an­de­re spran­gen her­um, ris­sen die Rin­de von den Bäu­men und hol­ten sich le­cke­re Ma­den und Kä­fer zum Schmau­se.

      Akut war Shee­ta am nächs­ten.

      Die große Kat­ze lag ge­duckt auf ei­nem di­cken Ast, des­sen dich­tes Laub­werk sie den Bli­cken des Af­fen ver­ber­gen muss­te. Ge­dul­dig war­te­te sie, dass der Men­schen­af­fe auf Sprung­wei­te her­an­käme.

      Vor­sich­tig kroch Tar­zan hin­über. Jetzt war er dicht über dem Leo­par­den und zück­te mit der Lin­ken sei­ne schar­fe Stein­klin­ge. Viel lie­ber hät­te er zu sei­nem Fangstrick ge­grif­fen, doch zu dicht war die Blät­ter­wand zwi­schen ihm und der mäch­ti­gen Kat­ze. Der Wurf wür­de wahr­schein­lich sein Ziel ver­fehlt ha­ben.

      Akut hat­te sich in­zwi­schen di­rekt auf den Baum zu be­wegt, in des­sen Zwei­gen der Tod auf ihn lau­er­te. Der Leo­pard schob sich lei­se noch ein Stück auf dem Aste vor­wärts, bis er fast ge­nau über ihm war. Ein wü­ten­des Rol­len – und er setz­te an, um sich auf den großen Af­fen her­ab­zu­schnel­len. Al­lein noch den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de zu­vor hat­te sich ein an­de­res Raub­tier über ihn ge­stürzt: Un­heim­lich und wild über­tön­te des­sen Kampf­schrei sein Brül­len.

      Als Akut, zu Tode er­schro­cken, auf­blick­te, sah er den Leo­par­den und auf des­sen Rücken je­nen wei­ßen Af­fen, der ihn neu­lich am großen Was­ser zum Kamp­fe her­aus­for­der­te.

      Die Zäh­ne des Af­fen­menschen hat­ten sich fest in Shee­tas Na­cken ver­bis­sen, sein rech­ter Arm spann­te sich ei­sern um die vor Wut be­ben­de Keh­le, und in der Lin­ken schwang er einen schlan­ken Stein­dolch, hol­te aus und bohr­te ihn mit mäch­ti­gem Sto­ße dicht hin­ter dem lin­ken Blatt in den Leib des Leo­par­den. Ein lau­ter Krach, und die bei­den saus­ten auf die Erde nie­der. Akut konn­te ge­ra­de noch rasch zur Sei­te sprin­gen; er wäre sonst von der Last der kämp­fen­den Dschun­ge­lun­ge­heu­er er­drückt wor­den.

      Schreck­lich er­klang Shee­tas Knur­ren und Brül­len, doch zähe und ohne einen Laut von sich zu ge­ben, klam­mer­te sich der wei­ße Affe an sein Op­fer.

      Im­mer und im­mer wie­der hat­te der Stein­dolch rück­sichts­los das blan­ke Fell durch­bohrt, tief hat­te er sich hin­ein­ge­senkt – da, ein letz­tes ver­zwei­fel­tes Sichauf­bäu­men, ein letz­tes Brül­len – – – das Raub­tier über­schlug sich und roll­te zur Sei­te. Moch­ten sei­ne Mus­keln in stum­mem Kamp­fe noch zu­cken – – bald lag es still – – ver­en­det.

      Der Af­fen­mensch aber setz­te den Fuß auf sei­ne Beu­te, riss sein Haupt hoch zu­rück – und wie­der ein­mal hall­te sein wild­ge­wal­ti­ger Sie­ger­schrei über den Dschun­gel.

      Akut und sei­ne Stam­mes­ge­nos­sen blick­ten starr vor Ent­set­zen und Be­wun­de­rung auf Shee­ta, den Ge­tö­te­ten, und auf jene ge­schmei­di­ge star­ke Man­nes­ge­stalt, die ihn be­zwun­gen.

      Tar­zan brach zu­erst das Schwei­gen.

      Er hat­te Akut das Le­ben ge­ret­tet, doch nicht um­sonst. Er kann­te je­doch die Gren­zen des Af­fen­ver­stan­des nur zu gut und wuss­te, dass er die gan­ze Be­deu­tung die­ser Tat den Men­schen­af­fen erst ein­mal ge­hö­rig klar ma­chen müs­se. Sie wür­den ihm sonst kaum so nüt­zen kön­nen, wie er es er­hoff­te.

      Ich bin der Af­fen-Tar­zan, rief er. Ein großer Jä­ger bin ich und ein mäch­ti­ger Kämp­fer. Am großen Was­ser schon­te ich Akut. Hät­te ich ihn ge­tö­tet, wäre ich euer Kö­nig. Und jetzt? Vor Shee­tas rei­ßen­den Pran­ken habe ich Akut wie­der vom Tode ge­ret­tet.

      Sind Akut oder die Sei­nen in Ge­fahr, dann sol­len sie Tar­zan ru­fen …, – und der Af­fen­mensch er­hob sei­ne Stim­me zu je­nem furcht­ba­ren Schrei, mit dem Ker­schaks Stamm die fer­nen Ge­nos­sen zu­rück­lock­te, so oft Ge­fah­ren droh­ten.

      Und, fuhr er fort, wenn ihr vom Stam­me Akuts die­sen Not­schrei Tar­zans hört, dann sollt ihr dar­an den­ken, was er für Akut ge­tan, und, so schnell es ir­gend geht, zu ihm ei­len. Wollt ihr das?

      Huh! kam Akuts Zu­stim­mung, und wie in ei­nem Chor tön­te es von al­len Sei­ten: Huh!

      Dann setz­ten die Af­fen ihre Nah­rungs­su­che fort, als sei in­zwi­schen gar nichts wei­ter vor­ge­fal­len. Und John Clay­ton, Lord Grey­sto­ke, schmaus­te mit.

      Es war merk­wür­dig, dass Akut kaum von sei­ner Sei­te wich und ihn öf­ters mit sei­nen klei­nen blut­un­ter­lau­fe­nen Au­gen voll ei­gen­ar­ti­ger Be­wun­de­rung an­sah. Und mit ei­nem Male tat er, was Tar­zan

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