Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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pas­sier­te wohl, dass er ei­ner Äf­fin und ih­rem Jun­gen zu nahe kam und dass sie dann un­ter Knur­ren ihre großen Fang­zäh­ne zeig­te; oder dass ihn ein fre­cher Jun­gaf­fe an­fuhr, weil er von Tar­zan bei sei­ner Mahl­zeit ge­stört zu wer­den glaub­te. Doch so und ähn­lich ging es al­len an­de­ren vom Stam­me auch.

      Tar­zan fühl­te sich also im All­ge­mei­nen bei die­sen wil­den Tie­ren wie zu Hau­se. Wenn eine Äf­fin ihm mit dro­hen­der Ges­te be­geg­ne­te, wich er je­des Mal aus. Das mach­ten sie alle so, ab­ge­se­hen von ge­le­gent­li­chen stär­ke­ren Wut­aus­brü­chen, bei de­nen dann das Tie­risch-Rohe die Ober­hand ge­wann. Ab und zu knurr­te er schließ­lich einen be­son­ders un­ver­schäm­ten Jun­gaf­fen ge­hö­rig an und zeig­te ihm sei­ne Zäh­ne, just so, wie sie es selbst ge­wohnt wa­ren. So fiel er ganz wie­der in sei­ne alte ge­wohn­te Le­bens­wei­se zu­rück. Leicht, ge­ra­de­zu selbst­ver­ständ­lich, voll­zog sich die­se Wand­lung, als hät­te er nie ir­gen­det­was mit de­nen sei­nes ei­ge­nen Blu­tes ge­mein ge­habt.

      Den größ­ten Teil der Wo­che war er mit sei­nen neu­en Freun­den auf der Jagd im Dschun­gel. Er freu­te sich, nun wie­der Ge­fähr­ten um sich zu ha­ben, und au­ßer­dem hoff­te er, sich so am si­chers­ten einen Platz in ih­rem reich­lich kur­z­en Ge­dächt­nis zu si­chern. Wuss­te er doch aus Er­fah­rung, wie vor­teil­haft es ein­mal sein konn­te, auf die Hil­fe die­ser kraft­vol­len und furcht­ge­bie­ten­den Tie­re rech­nen zu dür­fen.

      Als er der Über­zeu­gung war, dass sich sein Bild ih­nen ge­nug­sam ein­ge­prägt ha­ben müs­se, be­schloss er, die Er­kun­dung der Ge­gend wie­der auf­zu­neh­men. So zog er ei­nes Ta­ges in der Frü­he nord­wärts, im­mer in ge­wis­sem Ab­stand vom Mee­re. Rasch streb­te er vor­an, bis die Nacht sich nie­der­senk­te.

      Im Däm­mern des nächs­ten Mor­gens ging er zum Stran­de. Doch nicht wie neu­lich er­hob sich die Son­nen­ku­gel heu­te aus den Was­sern: Aus dem Dschun­gel zu sei­ner Rech­ten kam sie em­por­ge­stie­gen! Er schloss dar­aus, dass die Küs­te hier nach Wes­ten ab­bog. Am zwei­ten Tage kam er fast eben­so schnell vor­wärts, oft gar noch schnel­ler: Wie ein Eich­hörn­chen klet­ter­te er auf hal­ber Höhe der Bäu­me durch die wei­ten Wäl­der. Heu­te Abend sank die Son­ne zum Meer hin­ab … Was er im Stil­len be­fürch­tet, be­stä­tig­te sich: Ro­koff hat­te ihn auf ei­ner In­sel aus­ge­setzt!

      Das hat­te die­ser Schuft na­tür­lich ge­wusst! Und hät­te der Rus­se noch ir­gend­ein grau­sa­me­res Schick­sal für ihn aus­den­ken kön­nen, er hät­te es ihm be­stimmt; das war ge­wiss. Konn­te es über­haupt et­was Furcht­ba­re­res ge­ben als für ein gan­zes Le­ben auf die­se un­be­wohn­te In­sel ver­bannt zu sein?

      Ro­koff muss­te zwei­fel­los von hier aus di­rekt auf den Kon­ti­nent zu­ge­steu­ert sein. Dort wür­de er kur­zer­hand und ohne Schwie­rig­kei­ten den klei­nen Jack wil­den Pfle­ge­el­tern aus­ge­lie­fert ha­ben …, so lau­te­te ja die Dro­hung auf je­nem ge­heim­nis­vol­len Zet­tel!

      Tar­zan schau­der­te bei dem Ge­dan­ken an die Lei­den, die dem Klei­nen un­ter den grau­sa­men Wil­den be­schie­den sein muss­ten, wenn er es auch nicht für aus­ge­schlos­sen hielt, dass Jack nicht ge­ra­de den größ­ten Roh­lin­gen in die Hän­de ge­fal­len wäre. Oft wa­ren ihm ja auch Wil­de zu Ge­sicht ge­kom­men, die durch­aus mensch­lich han­del­ten. Aber im gan­zen blieb ihr Le­ben doch eben nur eine Rei­he von Raub­zü­gen, Ge­fah­ren und Quä­le­rei­en.

      Ein Kan­ni­ba­le, ein wil­der Men­schen­fres­ser sein klei­ner Jack! Furcht­ba­rer Ge­dan­ke!

      Mit zu­ge­feil­ten Zäh­nen, die Nase durch­bohrt und das zar­te Ge­sicht gräss­lich tä­to­wiert!

      Tar­zan seufz­te tief. Könn­te er jetzt die­sen teuf­li­schen Rus­sen mit sei­nen ner­vi­gen Fin­gern er­wür­gen!

      Und Jane!

      Zwei­fel, Furcht und Un­ge­wiss­heit muss­ten sie fol­tern, sie wür­de sich vor Qua­len win­den. Unend­lich schlim­mer ihre Lage im Ver­gleich zu der sei­nen! Er wuss­te ei­nes sei­ner Lie­ben we­nigs­tens da­heim si­cher ge­bor­gen, und sie? Kei­ne Ah­nung konn­te sie ha­ben über das Wo und Wie von Mann und Kind … Für Tar­zan war es im­mer­hin gut, dass er die vol­le Wahr­heit nicht ein­mal ahn­te. Tau­send­fa­che Qua­len wä­ren ihm nicht er­spart ge­blie­ben. –

      Lang­sam streif­te er in Ge­dan­ken ver­sun­ken durch das Dickicht. Plötz­lich ver­nahm er hef­ti­ges Schar­ren, doch konn­te er sich nicht er­klä­ren, wo­von die­ses Geräusch her­rüh­re.

      Vor­sich­tig folg­te er dem Lärm und bald stieß er auf einen star­ken Leo­par­den, der sich un­ter ei­nem ge­stürz­ten Baum fest­ge­klemmt hat­te.

      Das Raub­tier emp­fing Tar­zan mit grim­mi­gem Ge­knurr und such­te sich mit al­len Kräf­ten aus sei­ner üb­len Lage zu be­frei­en. Kaum eine Hand­breit kam es je­doch von der Stel­le: Ein star­ker Ast lag quer über sei­nem Rücken, und die Füße wa­ren im wil­den Ge­wirr der Zwei­ge ge­fes­selt.

      Der Af­fen­mensch nä­her­te sich der hilflo­sen Kat­ze und griff zum Bo­gen. Er woll­te sie tö­ten, ehe sie dem lang­sa­men Hun­ger­to­de ver­fiel. Doch eine plötz­li­che Lau­ne ließ ihn in­ne­hal­ten, als die Seh­ne schon zum töd­li­chen Schwung aus­hol­te.

      Wa­rum dem ar­men Ge­schöpf Le­ben und Frei­heit rau­ben, wenn er ihm bei­des so leicht wie­der­schen­ken konn­te? Er sah ja, dass der Leo­pard sich mit al­len vie­ren um sei­ne Frei­heit müh­te: Sie wa­ren also heil ge­blie­ben, und auch das Rück­grat schi­en un­ver­letzt. Da war nichts ge­bro­chen.

      Er tat den Pfeil in den Kö­cher zu­rück, hing den Bo­gen wie­der über die Schul­ter und trat noch nä­her an das ein­ge­klemm­te Tier her­an. Mit sei­nen Lip­pen ahm­te er das schmei­cheln­de Schnur­ren großer Kat­zen nach, mit dem sie ein­an­der ge­wöhn­lich ihr Wohl­be­ha­gen be­zeu­gen. Es schi­en ihm das der bes­te Weg, um sich mit Shee­ta freund­schaft­lich zu ver­stän­di­gen.

      Der Leo­pard ließ auch gleich sein Knur­ren und sah dem Af­fen­menschen fast fra­gend in die Au­gen.

      Wenn Tar­zan jetzt die wuch­ti­ge Last von Shee­tas Rücken wäl­zen woll­te, muss­te er un­be­dingt so nahe an das Tier her­an­ge­hen, dass es ihn in sei­ne lan­gen, schar­fen Kral­len be­kam. Dann wäre er ihm nach voll­brach­tem Werk auf Gna­de und Un­gna­de aus­ge­lie­fert … Doch Tar­zan kann­te kei­ne Furcht. Hat­te er sich ein­mal ent­schie­den, schritt er im­mer rasch und rück­sichts­los zur Tat.

      Ohne zu zö­gern, sprang er mit­ten in das wir­re Ge­äst dicht ne­ben den Leo­par­den. Im­mer noch klang das be­gü­ti­gen­de Schnur­ren von sei­nen Lip­pen. Die Kat­ze wand­te den Kopf und starr­te ihn fra­gend an. Ihre lan­gen Pran­ken wa­ren weit ge­öff­net, wie es ihm schi­en, mehr in Er­war­tung als zum An­griff be­reit.

      Tar­zan schob sei­ne rech­te Schul­ter un­ter den Stamm, ei­nes sei­ner nack­ten Bei­ne dicht ge­gen das sei­di­ge Fell der Kat­ze ge­presst.

      Lang­sam streck­ten

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