Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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und Wild­nis ver­las­sen. Ein we­nig wohl moch­te von sei­ner furcht­ba­ren Kraft in­zwi­schen ge­schwun­den sein, die ihn einst zum un­be­sieg­ten Herr­scher des Dschun­gels ge­macht hat­te. Viel Zeit und Mü­hen hat­te er sei­nen Län­de­rei­en in Uzi­ri wid­men müs­sen, reich, ja über­reich war das Ar­beits­feld ge­we­sen, das sich dort sei­ner bei­na­he über­mensch­li­chen Kraft er­öff­net hat­te. Aber nackt und waf­fen­los kämp­fen sol­len mit solch ei­nem strup­pi­gen, stier­nacki­gen Un­ge­heu­er, wie es jetzt vor ihm stand: Nein, nicht ein­mal in den Jah­ren, da er nur die Wild­nis ge­kannt, wür­de er über einen der­ar­ti­gen Geg­ner ent­zückt ge­we­sen sein.

      Doch was blieb ihm jetzt an­de­res, als dem ra­sen­den Tie­re mit den Waf­fen zu be­geg­nen, die die Na­tur ihm ver­lie­hen!

      Über des Un­ge­tüms Schul­ter hin­weg ge­wahr­te Tar­zan Köp­fe und Schul­tern von zwölf oder noch mehr die­ser furcht­ba­ren Vet­tern ur­mensch­li­cher We­sen.

      Doch wuss­te er we­nigs­tens, dass die gan­ze Schar kaum ge­schlos­sen zum An­griff über­ge­hen wür­de. Noch reich­te ja der Ver­stand der Men­schen­af­fen nicht so weit, um den Wert des »Alle ge­gen einen« über­haupt zu er­fas­sen. An­de­rer­seits war er sich dar­über im Kla­ren, dass sie lan­ge ge­nug die Ge­bie­ter je­ner Land­stri­che sein moch­ten, denn schre­cken­ge­wal­tig schie­nen ihm ihre dro­hen­den Fäus­te und wild­flet­schen­den Fang­zäh­ne.

      Mit tie­fem Ge­knurr stürz­te jetzt das Un­ge­tüm auf Tar­zan los, doch der Af­fen­mensch hat­te ge­lernt! Nicht bloß, was all­ge­mein im Rei­che der Zi­vi­li­sa­ti­on auf den Neu­ling ab­färbt. Auch Kampf­me­tho­den wa­ren ihm ver­traut ge­wor­den, die das Dschun­gel­tier nicht kann­te. Noch vor we­ni­gen Jah­ren wür­de er ro­her Ge­walt mit ro­her Ge­walt be­geg­net sein. Jetzt wich er rasch dem an­stür­men­den Fein­de aus. Ein Schritt seit­wärts, das ra­sen­de Un­tier stürz­te ihm nach, aber schon saß ihm ein Schlag der ge­wal­ti­gen Rech­ten in der Ma­gen­gru­be. Ein Wut­ge­heul war die Ant­wort, und vor Schmerz ge­krümmt sank der Men­schen­af­fe zu Bo­den. Ver­ge­bens sein fast au­gen­blick­li­ches Be­mü­hen, wie­der auf die Bei­ne zu kom­men …

      Sein wei­ßer Geg­ner war mit ei­ner ra­schen Wen­dung auch schon zur Stel­le; wie ein Ha­bicht stieß er auf ihn nie­der, und die letz­ten Spu­ren ober­fläch­li­cher Zi­vi­li­sa­ti­on wa­ren in je­nem Au­gen­bli­cke wie ein Man­tel von des eng­li­schen Lords Schul­tern her­ab­ge­glit­ten.

      Mit ei­nem Male war in ihm wie­der das Dschun­gel­tier gleich­sam neu er­wacht im Rin­gen mit ei­nem von sei­nes­glei­chen. Mit ei­nem Male war er wie­der Tar­zan, Sohn Kalas, der Men­schenäf­fin. Und sei­ne schar­fen, wei­ßen Zäh­ne gru­ben sich tief in des Fein­des zot­ti­gen Hals. Die Schlag­ader! Kraft ball­te sich in sei­nen Fin­gern, die mäch­ti­gen Nä­gel von sei­nem Kör­per ab­zu­weh­ren, und dann saus­ten sie wie ein Dampf­ham­mer auf sei­nen wut­schnau­ben­den Feind her­nie­der.

      Rings­um stan­den die üb­ri­gen sei­nes Stam­mes, voll Er­war­tung und nicht ohne eine ge­wis­se Be­lus­ti­gung. Sie knurr­ten Bei­fall, so oft die Fet­zen flo­gen, aber still wur­den sie vor Ent­rüs­tung und Span­nung, als der ge­wal­ti­ge wei­ße Affe auf den Rücken ih­res Kö­nigs loss­prang, mit straff­ge­spann­ten Mus­keln ihn un­ter den Ach­seln pack­te und auf sei­nen feis­ten Rücken nie­der­riss. Da lag der Af­fen­kö­nig im dich­ten Dschun­gel­gra­se, hilf­los, so sehr er sich auch un­ter wil­dem Ge­brüll zu Wehr set­zen moch­te.

      Und wie Tar­zan da­mals vor Jah­ren, als er sich auf die Su­che nach Ge­schöp­fen sei­ner Art und Fär­bung ge­macht hat­te, je­nen Ter­kop klein krieg­te, so ging er jetzt mit dem­sel­ben Griff, den ihm ein Zu­fall in je­nem Kamp­fe of­fen­bar­te, auf dies neue ge­wal­ti­ge Un­ge­heu­er los.

      Schon moch­te die klei­ne Schar wü­ten­der Men­schen­af­fen das lei­se Knacken ver­neh­men, das sich un­heim­lich in ih­res Kö­nigs schreck­li­ches Jam­mer­ge­brüll misch­te.

      Und dann gab es plötz­lich einen Krach, als wür­de ein Baum, eben noch fest und trot­zig in der Erde ver­wur­zelt, vom ra­sen­den Or­kan ge­knickt wie ein Streich­holz. Nach vorn sank das rie­si­ge Haupt, nie­der auf die be­haar­te Brust. Schlaff die Hals­mus­keln, zu Ende das Krei­schen und Ge­brüll …

      Die klei­nen »Schwein­sau­gen« der Zuschau­er wan­der­ten un­schlüs­sig von ih­res Füh­rers re­gungs­lo­sem Kör­per zu dem wei­ßen Af­fen. Der er­hob sich und trat zur Sei­te. Und dann bohr­ten sich ihre Bli­cke wie­der in die Ge­stalt ih­res Kö­nigs, gleich als wun­der­ten sie sich, warum er nicht auf­sprän­ge und die­sen ver­mes­se­nen Fremd­ling nie­der­schlü­ge.

      Sie sa­hen, wie der Neu­ling sei­nen Fuß in den Na­cken sei­nes Geg­ners setz­te, – und der zuck­te sich nicht! Tar­zan warf mit ei­nem Ruck sein Haupt zu­rück, und un­sag­bar wild ent­quoll sei­ner Keh­le der ge­wal­ti­ge Af­fen-Ruf. Da wuss­ten sie: der Kö­nig war tot.

      Und weit­hin trug der Dschun­gel je­nen schreck­li­chen Sie­ger­ruf. Das Schnat­tern der klei­nen Af­fen in den Baum­kro­nen ver­stumm­te, es schwie­gen die Stim­men der bunt­ge­fie­der­ten Vo­gel­welt, und von fern her kam ei­nes Leo­par­den kla­gen­de Ant­wort und das tie­fe Brül­len ei­nes Lö­wen.

      Der alte Tar­zan war’s, der sei­ne Au­gen jetzt fra­gend auf die­sen klei­nen Af­fen­trupp vor sich rich­te­te. Der alte Tar­zan, wie er jetzt sein Haupt schüt­tel­te, als hät­te er die Fül­le sei­nes Haa­res aus dem Ge­sich­te zu­rück­zu­wer­fen: Eine alte Ge­wohn­heit aus den Ta­gen, da ihm das Haar in dich­ten schwar­zen Sträh­nen bis auf die Schul­tern her­ab­hing und ihm gar oft den frei­en Blick zu neh­men droh­te, wenn es auf Le­ben und Tod ging.

      Tar­zan wuss­te, dass er mit so­for­ti­gem An­griff von ei­nem der Über­le­ben­den – es schi­en ihm, als sei die­ser ganz be­son­ders gut ge­baut, ja als hiel­te er sich al­lein zum Kamp­fe um die Kö­nigs­wür­de sei­nes Stam­mes be­ru­fen – zu rech­nen hat­te. Es war ihm aber auch von frü­her her in der Erin­ne­rung, dass man einen völ­lig Frem­den bis­wei­len in die Stam­mes­ge­mein­schaft auf­nahm, ja dass die­ser sich nach Er­le­di­gung des Kö­nigs so­gar zum Stam­mes­ge­bie­ter und Ober­haupt der al­ten kö­nig­li­chen Fa­mi­lie auf­schwin­gen konn­te.

      Wenn er an­der­seits jetzt ih­nen nicht zu fol­gen such­te, wür­den sie sich viel­leicht auch weg­schlei­chen, fort aus sei­nem Be­rei­che, und dann nur un­ter­ein­an­der um die Füh­rer­schaft kämp­fen … Dass er ihr Kö­nig sein kön­ne, wenn er nur woll­te, so viel war ihm klar; nicht aber, ob er auch die man­cher­lei läs­ti­gen Pf­lich­ten, die not­wen­dig mit die­ser Wür­de zu­sam­men­hin­gen, auf sich neh­men woll­te. Denn dar­in lag ja­wohl kein be­son­de­rer Vor­teil.

      Der Affe, noch jung, aber mit furcht­ba­ren Mus­keln ge­rüs­tet, rück­te nä­her an ihn her­an. Aus dem weit­ge­öff­ne­ten Mun­de blitz­ten statt­li­che Fang­zäh­ne, und ein tie­fes, un­wil­li­ges Brum­men ließ sich hö­ren.

      Wie in Stein ge­mei­ßelt stand Tar­zan da. Kei­ne Re­gung sei­nes Ge­gen­über schi­en ihm zu ent­ge­hen. Ei­nen Schritt zu­rück­wei­chen?

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