Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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klei­nen, blau­en Au­gen lag im­mer ein un­ru­hi­ges Fla­ckern, das sich auch auf sei­ne gan­ze Er­schei­nung über­trug. Kat­zen­ar­tig sein Gang, und die­ser Ein­druck ver­stärk­te sich noch, weil er stets mit ei­nem Kü­chen­mes­ser im Schür­zen­gurt auf­tauch­te. Dazu war er schmut­zig von oben bis un­ten. Das Mes­ser schi­en üb­ri­gens so eine Art Ab­zei­chen sei­ner Zunft zu sein. Nie konn­te sie sich des Ge­dan­kens er­weh­ren, dass es nur des ge­rings­ten An­sto­ßes be­durft hät­te, sein noch harm­lo­ses Ge­tue in ein­deu­ti­ge Bös­ar­tig­keit zu wan­deln.

      Ob­wohl er meist mür­risch da­her­kam, zwang sie sich doch im­mer zu ei­nem leich­ten Lä­cheln. Auch ein paar Dan­kes­wor­te ver­säum­te sie nie, wenn er ihr das schlech­te Es­sen brach­te, das sie oft ein­fach durch die Licht­lu­ke hin­aus­be­för­der­te, so­bald die Tür hin­ter ihm ins Schloss ge­fal­len war. Zwei Fra­gen hat­ten die arme Jane die lan­gen qual­vol­len Stun­den seit ih­rer Ge­fan­gen­nah­me im­mer und im­mer wie­der be­schäf­tigt. Wo moch­te ihr Tar­zan sein und wo der arme Klei­ne? Sie war fest über­zeugt, dass das Kind auf der »Kin­caid« sei, wenn an­ders es über­haupt noch am Le­ben war. Aber Tar­zan? Wie soll­te er noch un­ter den Le­ben­den sein kön­nen, hier, wo er gleich­sam in des Teu­fels Kü­che ge­ra­ten?

      Sie wuss­te ja um den ab­grün­di­gen Hass des Rus­sen ge­gen ih­ren Mann, und nur so ließ sich die­se Ver­schlep­pung hier­her be­grei­fen: Hier hat­te man ihn si­cher. Ra­che, Ra­che, galt es, denn er hat­te es ja ge­wagt, Ro­koffs Weg zu kreu­zen und sei­ne Schand­ta­ten zu ver­hin­dern; er al­lein hät­te es ja in der Hand ge­habt, Ro­koff wie­der dem fran­zö­si­schen Ker­ker zu­zu­füh­ren.

      *

      Tar­zan lag in sei­ner fins­te­ren Haft. Hät­te er nur ah­nen kön­nen, dass sein Weib das glei­che Schick­sal teil­te, ge­ra­de in der Ka­bi­ne über ihm!

      Der­sel­be Schwe­de brach­te auch ihm das Es­sen. Es war je­doch nichts aus dem Man­ne her­aus­zu­brin­gen, so oft Tar­zan auch ein Ge­spräch an­zu­knüp­fen such­te. Erst hat­te er er­fah­ren wol­len, ob das Kind an Bord wäre; doch auf jede der­ar­ti­ge Fra­ge kam im­mer nur die­sel­be Ant­wort: Wird sich al­les früh ge­nug fin­den. Nur nicht so stür­misch! –

      So ließ Tar­zan nach ei­ni­gen Ver­su­chen das Fra­gen.

      Wo­chen schie­nen Mo­na­te, der klei­ne Damp­fer stampf­te im­mer noch im glei­chen Takt vor­wärts, und vor bei­den Ge­fan­ge­nen stand stumm die große Fra­ge: Wo­hin? Wie lan­ge noch? Ein­mal wur­den Koh­len über­ge­nom­men. Man war vor An­ker ge­gan­gen. Doch nach ein paar Stun­den war das Schiff schon wie­der auf der Fahrt, als müs­se es ewig so ge­hen …

      Ein­mal nur hat­te Ro­koff sich nach Jane um­ge­se­hen, seit er sie in die win­zi­ge Koje ein­ge­sperrt. Ab­ge­zehrt und hohl­äu­gig kam er an­ge­wankt. Ja, die See­krank­heit! Er woll­te von ihr auch nur eine Un­ter­schrift. Ei­nen Scheck über eine hohe Sum­me heisch­te er, und als Ent­gelt bot er ihr si­che­re Rück­kehr nach Eng­land, das heißt für ihre Per­son.

      Nur wenn Sie dies für mei­nen Mann, mein Kind und für mich ga­ran­tie­ren, ent­geg­ne­te sie so­fort. Das Dop­pel­te sol­len Sie dann in blan­kem Gol­de ha­ben, sonst kei­nen Pen­ny, nicht mal im Trau­me.

      Sie ge­ben ein­fach, was ich ver­lan­ge, ver­ste­hen Sie! Und mit ge­stei­ger­ter Wut fuhr er fort: Oder –, kei­nes von Ih­nen Drei­en wird je wie­der fes­ten Bo­den un­ter die Füße be­kom­men, nicht ein­mal bei den Wil­den. Ich möch­te Ih­nen doch nicht trau­en, er­wi­der­te sie. Wie kann ich auch? Ich habe ja nicht die ge­rings­te Ge­wiss­heit da­für, dass Sie nicht ein­fach mein Geld ein­ste­cken und dann doch rück­sichts­los tun, was Ih­nen ge­ra­de be­liebt.

      Da­rauf sag­te er nur: Ich ver­lan­ge, Sie tun ein­fach das, was ich be­feh­le. Er wand­te sich zum Ge­hen.

      Aber den­ken Sie dar­an: Ich habe Ihr Kind in mei­ner Ge­walt. Gut, wenn Sie das Wim­mern solch ei­nes klei­nen, zu Tode ge­mar­ter­ten Ge­schöpf­chens mit­an­hö­ren kön­nen, nur zu! Trös­ten Sie sich dann ge­fäl­ligst da­mit, dass das Kind – üb­ri­gens Ihr Kind – sei­ne Qua­len Ih­rer Hart­nä­ckig­keit zu ver­dan­ken hat.

      Nein, nie­mals, schrie sie. Sie …, Sie …! So un­sag­bar roh und grau­sam …!

      Ich und grau­sam? ent­geg­ne­te er. Sie sind grau­sam, Sie al­lein, weil Sie das Schick­sal Ihres Kin­des von ei­nem Fet­zen Geld ab­hän­gig ma­chen.

      Jane setz­te einen ho­hen Be­trag ein und gab Ro­koff den Scheck mit der Un­ter­schrift. Ge­nug­tu­ung lag in sei­nen Zü­gen, als er schmun­zelnd die Koje ver­ließ. Am nächs­ten Tage wur­de der Lu­ken­de­ckel zu Tar­zans Häup­ten ge­öff­net; Paw­lo­wi­tsch er­schi­en mit dem Kop­fe in dem Aus­schnitt, durch den das Licht sich nur so her­ein­dräng­te.

      Marsch, her­aus, be­fahl der Rus­se. Aber Ach­tung! Bei der ge­rings­ten Tät­lich­keit mir oder ei­nem an­de­ren ge­gen­über wer­den Sie ein­fach nie­der­ge­knallt.

      Be­händ schwang sich der Af­fen­mensch an Deck. Ein hal­b­es Dut­zend Ma­tro­sen, mit Ge­wehr oder Pis­to­le be­waff­net, bil­de­te in ei­ni­ger Ent­fer­nung einen Kreis um ihn. Paw­lo­wi­tsch trat dicht an ihn her­an.

      Tar­zans Bli­cke such­ten Ro­koff. Er muss­te an Bord sein. Je­doch ver­geb­lich, er konn­te ihn nicht ent­de­cken.

      Der Rus­se be­gann: Lord Grey­sto­ke, Sie ha­ben sich fort­wäh­rend und ohne Be­rech­ti­gung in Herrn Ro­koffs An­ge­le­gen­hei­ten ein­ge­mischt. Sie dür­fen sich nicht wun­dern, wenn Sie nun­mehr dies Un­heil über sich und Ihre Fa­mi­lie her­auf­be­schwo­ren ha­ben. Al­les Ihr höchstei­ge­nes Werk. Sie be­grei­fen: Die gan­ze Sa­che hat Herrn Ro­koff ein schwe­res Stück Geld ge­kos­tet. Ich mei­ne die­se gan­ze »Ex­pe­di­ti­on« hier. Sie sind der al­lein Schul­di­ge. Sie ha­ben also für alle Kos­ten voll auf­zu­kom­men. Nur wenn Sie Herrn Ro­koffs durch­aus ge­rech­te For­de­run­gen er­fül­len, kön­nen Sie das Schlimms­te von Frau und Kind ab­wen­den und sich selbst Le­ben und Frei­heit si­chern.

      Wie viel wol­len Sie? frag­te Tar­zan. Üb­ri­gens, wer ga­ran­tiert mir denn da­für, dass ich über­haupt noch am Le­ben blei­be, wenn man mei­ne Un­ter­schrift er­presst hat? Ich däch­te, ich hät­te al­len Grund, zwei sol­chen Schur­ken wie Ih­nen und Ro­koff nur mit Miss­trau­en zu be­geg­nen.

      Der Rus­se beb­te vor Wut.

      Mein Herr! Ihre Lage ist wohl nicht dazu an­ge­tan, dass Sie sich der­ar­ti­ge Be­mer­kun­gen ge­stat­ten kön­nen. Im Üb­ri­gen muss Ih­nen mein Wort schon als Si­cher­heit ge­nü­gen. An­dern­falls dür­fen Sie glau­ben, dass wir ganz ein­fach mit Ih­nen kur­z­en Pro­zess ma­chen, so­bald Sie nicht einen Scheck mit dem von uns ge­wünsch­ten Be­trag aus­fer­ti­gen. Ich hät­te Sie üb­ri­gens nicht für so tö­richt ge­hal­ten. Ab­ge­se­hen von un­se­rer of­fen­sicht­li­chen Über­zahl müss­ten Sie be­mer­ken, dass es für mich kein grö­ße­res Ver­gnü­gen ge­ben könn­te als hier ein­fach »Feu­er« zu kom­man­die­ren. Wa­rum wir da­von

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