Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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mit­ten in die­sem Wir­bel sei­ner Ge­dan­ken, in dies Zit­tern und den Lärm der Ma­schi­nen drang plötz­lich ein Et­was, dass es ihm eis­kalt den Rücken hin­a­b­lief: Ein un­heim­lich gel­len­der Schrei oben auf Deck, ein Krei­schen, wie von ei­nem zu Tode er­schro­cke­nen Wei­be – – –

      Gera­de als Tar­zan mit sei­nem Beglei­ter im Dun­kel der Kai­an­la­ge ver­schwand, war eine tief in Schlei­er gehüll­te Dame ei­lig in die enge Gas­se ein­ge­bo­gen, nicht weit mehr von der Knei­pe, die die bei­den eben ver­las­sen hat­ten.

      Sie blieb ste­hen, sah sich um und schi­en be­frie­digt. End­lich war sie da. Sie fass­te Mut und trat in die Win­kel­k­nei­pe ein.

      Halb­be­trun­ke­ne Ma­tro­sen und »Kai-Rat­ten« blick­ten von ih­ren Ti­schen auf. Das war et­was Neu­es: eine vor­nehm ge­klei­de­te Dame hier mit­ten un­ter ih­nen. Sie ging so­fort auf die Kell­ne­rin am Schank­tisch zu. Die hat­te be­reits ihre glück­li­che­re Schwes­ter mit nei­di­schem Blick aufs Korn ge­nom­men.

      Ha­ben Sie einen großen, gut­ge­klei­de­ten Herrn hier ge­se­hen? frag­te sie. Er muss vor ei­ni­gen Mi­nu­ten noch hier ge­we­sen sein. Muss sich hier mit je­man­dem ge­trof­fen ha­ben und dann mit ihm fort sein. Die Kell­ne­rin be­stä­tig­te dies. Wo­hin sie ge­gan­gen sei­en, kön­ne sie nicht sa­gen.

      Ein Ma­tro­se hat­te zu­ge­hört; er kam her­an und ver­si­cher­te, wie er ge­ra­de in die Knei­pe her­ein­ge­gan­gen, sei­en zwei Män­ner nach dem Kai fort­ge­schlen­dert.

      In wel­cher Rich­tung? Die Dame drück­te ihm rasch ein Trink­geld in die Hand. Der Bur­sche zog sie so­gleich auf die Stra­ße. Sie wand­ten sich zum Kai und, wie sie so am Was­ser ent­lang eil­ten, be­ob­ach­te­ten sie, dass ein klei­nes Boot ge­ra­de in den dich­ten Schat­ten ei­nes Damp­fers un­ter­tauch­te. Es schi­en nicht weit zu sein.

      Da sind sie ja, flüs­ter­te der Ma­tro­se ihr zu.

      Zehn Pfund für ein Boot und wenn Sie mich gleich auf dies Schiff hin­über­brin­gen! Wie ein Auf­schrei klang das.

      Schnell also, be­stä­tig­te er. Don­ner­wet­ter, das muss gut ge­hen, wenn wir die »Kin­caid« noch fas­sen! Seit drei Stun­den schon steht sie un­ter Dampf. Gera­de auf den da ha­ben sie noch ge­war­tet. Ich hab’s ge­hört, vor ei­ner Stun­de. Da er­zähl­te ei­ner von der Mann­schaft was … Mit die­sen Wor­ten wa­ren sie am Ende der Kai­mau­er. Ein Boot war dort fest­ge­macht; er half ihr hin­ein, schwang sich nach und ru­der­te los. Sie jag­ten nur so durch die Flu­ten da­hin.

      Am Schiff for­der­te der Mann sein Geld.

      Sie zähl­te gar nicht, mit ei­nem Griff drück­te sie ihm ein Bün­del Bank­no­ten in die aus­ge­streck­te Hand. Gleich der ers­te Blick moch­te ihn über­zeugt ha­ben, dass er mehr als ge­nug be­zahlt sei. So half er ihr die Strick­lei­ter hin­auf, und war­te­te mit dem Boot dicht am Schiff. Das Ge­schäft soll­te ihm nicht ent­ge­hen! Vi­el­leicht wür­de die no­ble Dame auch wie­der an Land zu­rück­wol­len?

      Aber fast im glei­chen Au­gen­blick dröhn­te die Hilfs­ma­schi­ne, er hör­te das Klir­ren ei­ner Ket­te und das Knar­ren der Win­de. Kein Zwei­fel, die »Kin­caid« lich­te­te den An­ker. Und schon setz­ten sich auch die Schrau­ben in Be­we­gung. Lang­sam glitt der Damp­fer von ihm weg. Hin­aus in den Kanal.

      Er wand­te sich, um zum Kai zu­rück­zu­ru­dern. Da, eine Frau­en­stim­me, ein Schrei. Das war auf Deck. Ko­mi­sche Sa­che! mur­mel­te er vor sich hin. Ich soll­te mir ge­narrt vor­kom­men, hät­t’ ich nicht die­ses hüb­sche Pa­ket­chen da.

      *

      Jane war oben an Deck an­ge­langt. Die »Kin­caid« schi­en völ­lig ver­las­sen. Kei­ne Spur von de­nen, die sie such­te; ein­fach nichts war zu se­hen. Und doch, wozu sich auf­hal­ten! Die Hoff­nung be­flü­gel­te ihre Schrit­te, ge­wiss, die blo­ße Hoff­nung, Mann und Kind hier wie­der­zu­fin­den.

      Eine Tür nach der an­de­ren tat sich vor ihr auf, und im­mer wie­der stand sie vor der­sel­ben un­heim­li­chen Lee­re. Äu­ße­re Ein­drücke schie­nen sie nicht mehr zu tref­fen. Sie merk­te nicht, dass plötz­lich Le­ben in das Schiff kam, dass die Ma­schi­nen stampf­ten und die Schrau­ben das Was­ser peitsch­ten.

      Die letz­te Tür rechts stieß sie eben auf; da wur­de sie von ei­nem star­ken Män­ne­r­arm ge­packt. Fins­te­re Bli­cke fun­kel­ten ihr ent­ge­gen, dann wur­de sie in die Ka­bi­ne hin­ein­ge­zerrt.

      Bis ins Mark er­schro­cken über die­sen plötz­li­chen und un­er­war­te­ten Über­fall ent­rang sich ih­rer Brust ein ein­zi­ger durch­drin­gen­der Schrei, dann press­te der Roh­ling sei­ne Faust auf ih­ren Mund.

      Ruhe, du lie­bes Ding, du, herrsch­te er sie an. Erst wol­len wir mal ein Stück­chen wei­ter von Land weg sein. Kannst dir dann mei­net­we­gen dein gan­zes rei­zen­des Herz aus dem Lei­be schrei­en.

      Die Lady dreh­te sich um. Sie sah ei­nem strup­pi­gen Men­schen dicht in die bö­sen Au­gen. Da ließ der Druck sei­ner Faust lang­sam nach. Ein neu­er Schre­cken durch­zit­ter­te sie. Das war der also – –. Sie wich zu­rück.

      Ni­ko­laus Ro­koff! Herr Thu­ran! Sie hier? rief sie laut. Ihr ge­hor­sams­ter Die­ner, er­wi­der­te der Rus­se und ver­beug­te sich leicht.

      Sie wür­dig­te sei­ne an­züg­li­chen Schmei­che­lei­en kei­nes Wor­tes. Wo ist er? frag­te sie kurz. Ich will ihn se­hen. Ni­ko­laus Ro­koff, wie kön­nen Sie so grau­sam sein, eben Sie ge­ra­de? Ken­nen Sie kei­ne Barm­her­zig­keit? Ha­ben Sie denn nicht we­nigs­tens ein Fünk­chen Mit­ge­fühl? Kom­men Sie, sa­gen Sie mir, wo er ist. Ist er über­haupt hier an Bord? O, bit­te, wenn Sie über­haupt noch ein Herz im Lei­be ha­ben, ge­ben Sie mir mei­nen Jun­gen wie­der!

      Nichts soll Ih­nen ge­sche­hen, wenn Sie mei­nen Be­feh­len fol­gen, ent­geg­ne­te Ro­koff. Üb­ri­gens: Es ist nur Ihre höchst ei­ge­ne Schuld, dass Sie hier sind. Ich stel­le fest, Sie sind aus frei­en Stücken er­schie­nen. Die Fol­gen müs­sen Sie selbst tra­gen.

      Er mur­mel­te noch, ohne dass sie es hät­te hö­ren kön­nen, so et­was wie: Don­ner­wet­ter, solch ver­teu­fel­tes Glück kann auch ich

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