Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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mor­scher Höh­le im­mer mehr ent­fal­te­te.

      In die­sen Flam­men ließ er von sei­ner Mes­ser­klin­ge, die er hin und wie­der be­feuch­te­te, klei­ne Tei­le ab­split­tern.

      Auf sol­che Wei­se woll­te er sei­nem all­zu un­fer­ti­gen Jagd­mes­ser eine ei­ni­ger­ma­ßen schar­fe Schnei­de ge­ben. Nicht auf ein­mal wür­de ihm dies Kunst­stück ge­lin­gen, das wuss­te er, und so war er heil­froh, als er end­lich we­nigs­tens eine schar­fe Schnei­de­flä­che von etwa zehn Zen­ti­me­ter Län­ge ge­schaf­fen hat­te. Nun konn­te er das Mes­ser bes­ser brau­chen und schnitt sich da­mit denn auch gleich einen lan­gen elas­ti­schen Bo­gen, einen Mes­ser­griff, einen hand­fes­ten Knüt­tel und vie­le Pfei­le zu­recht.

      In den Zwei­gen ei­nes mäch­ti­gen Bau­mes, der in der Nähe ei­nes klei­nen Flus­ses gen Him­mel rag­te, barg er dies al­les und rich­te­te sich dort oben ein von Pal­men­blät­tern über­dach­tes La­ger her.

      Schon kro­chen die Schat­ten der Däm­me­rung her­auf. Tar­zan ver­spür­te hef­ti­gen Hun­ger.

      Wäh­rend ei­nes kur­z­en Ab­ste­chers über den Fluss ent­deck­te er in ei­ni­ger Ent­fer­nung von sei­nem Bau­me eine Trän­ke, wo sich – nach den Fuß­spu­ren im schlam­mi­gen Bo­den zu ur­tei­len – eine Fül­le der ver­schie­dens­ten Tie­re re­gel­mä­ßig tum­mel­ten. Dor­thin trieb der Hun­ger den Af­fen­menschen.

      Er schwang sich leicht und be­hän­de wie ein Äff­chen durch die Baum­kro­nen, und, so schwer auch al­les, was er in den letz­ten Ta­gen und Wo­chen er­lebt, auf sei­nem In­ne­ren las­te­te, er emp­fand es doch als ein Glück, der al­ten Frei­heit sei­ner Ju­gend­jah­re wie­der­ge­ge­ben zu sein. Au­gen­blick­lich ver­fiel er wie­der in die tau­sen­der­lei klei­nen Ge­wohn­hei­ten zu­rück, die wohl in Wirk­lich­keit mehr ein Teil sei­ner selbst wa­ren als jene dün­ne Tün­che, die we­ni­ge Jah­re der Zi­vi­li­sa­ti­on und Ge­mein­schaft mit der wei­ßen Welt über ihn ge­zo­gen hat­ten. Ja, ein dün­ner An­strich war es wohl nur ge­we­sen, der die Ecken und Kan­ten die­ses Tier­menschen, der sich Af­fen-Tar­zan nann­te, über­deckt hat­te.

      Mäu­schen­still duck­te er sich jetzt im un­te­ren Ge­äst ei­nes Baum­rie­sen dicht über dem Wild­pfad, sei­ne schar­fen Au­gen bohr­ten sich in das Dickicht, aus dem je­den Au­gen­blick sein Op­fer und da­mit das er­wünsch­te Nachtes­sen her­vor­bre­chen konn­te.

      Er brauch­te nicht lan­ge zu war­ten.

      Kaum hat­te er es sich auf sei­nem Baum­sitz ein we­nig be­quem ge­macht und die ge­len­ki­gen Bei­ne dicht an den Kör­per her­an­ge­zo­gen, da duck­te sich un­ten auch schon der Löwe zum Sprun­ge, denn Bara, der Hirsch, war zur Trän­ke un­ter­wegs, um end­lich den Durst zu stil­len.

      Doch nicht Bara al­lein. An­de­re folg­ten ihm, von de­nen Bara nichts ahn­te.

      Tar­zan aber ent­ging von sei­nem er­höh­ten Hin­ter­hal­te aus kei­ne Be­we­gung. Er wuss­te ge­nau, was es mit dem auf sich hat­te, der sich im­mer etwa hun­dert Me­ter hin­ter dem arg­lo­sen Tie­re durch das Dschun­gel­ge­strüpp vor­ar­bei­te­te: Ir­gend­ein Raub­tier war es, das eben­so beu­te­hung­rig wie Tar­zan dem flin­ken Bara nach­stell­te. Aber wer?

      Numa viel­leicht? Oder Shee­ta, der Leo­pard?

      Es könn­te noch so wer­den, dach­te Tar­zan, dass ihm sei­ne Mahl­zeit ent­schlüpf­te, wenn Bara jetzt nicht et­was schnel­ler zur Trän­ke zog.

      Und es kam auch so. Der Hirsch moch­te ir­gend­wie sei­nen Ver­fol­ger ge­wit­tert ha­ben, denn plötz­lich hielt er zit­ternd inne und brach dann in blitz­schnel­ler Wen­dung ge­ra­de auf den Fluss und auf Tar­zan zu durch das Dickicht. Er woll­te durch die seich­te Furt das an­de­re Ufer ge­win­nen; drü­ben wür­de er dann dem Ver­fol­ger ent­schwin­den.

      Kaum hun­dert Me­ter war Numa hin­ter ihm.

      Tar­zan konn­te den Lö­wen jetzt deut­lich se­hen, Bara jag­te ge­ra­de di­rekt un­ter dem Baum­sitz vor­über.

      Soll­te er es wa­gen? Und noch hat­te der hung­ri­ge Tar­zan sich die­se stum­me Fra­ge nicht recht be­ant­wor­tet, da schwang er sich auch schon von sei­nem Sitz her­ab, di­rekt auf den ge­hetz­ten Hirsch. Im nächs­ten Au­gen­blick wür­de Numa sich auf sie bei­de stür­zen, schoss es dem Af­fen­menschen durch den Kopf, und woll­te er heu­te und über­haupt je wie­der et­was zu bei­ßen be­kom­men, so hieß es rasch han­deln.

      Kaum hat­te der Hirsch ihn auf sei­nem glat­ten, wei­chen Fell ver­spürt, brach er auch schon auf die Knie nie­der. Tar­zan aber pack­te ihn am Ge­weih und riss ihm mit ei­nem ein­zi­gen blitz­schnel­len Ruck den Kopf her­um, bis das Ge­nick krach­te.

      Wü­tend brüll­te der Löwe hin­ter ihm … Den Hirsch ge­packt und dann hin­auf auf den nächs­ten star­ken Ast, das war für Tar­zan das Werk we­ni­ger Au­gen­bli­cke.

      Gera­de als Numa im Sprun­ge her­an­schnell­te, konn­te er sich und sei­ne Beu­te aus dem Be­rei­che der furcht­ba­ren Tat­zen ret­ten.

      Dumpf dröh­nend fiel das be­tro­ge­ne Kat­zen­tier zu Bo­den. Der Af­fen-Tar­zan aber brach­te sei­nen »Bra­ten« wei­ter nach oben ins Ge­äst. Da war er si­cher. Und dann schau­te er mit spöt­ti­schem Lä­cheln auf das Raub­tier, das mit sei­nen fun­keln­den gel­ben Au­gen von un­ten her­auf­starr­te. Wie ein Jun­ge konn­te er sich nicht ge­nug da­mit tun, die le­cke­re Beu­te sei­nem Geg­ner zu zei­gen. Dann ging er schmun­zelnd an sei­ne Mahl­zeit, wäh­rend der Löwe un­ten knur­rend auf und ab trot­te­te. Es schmeck­te Tar­zan wie­der ein­mal aus­ge­zeich­net.

      Ge­sät­tigt ver­wahr­te er die Res­te sei­ner Beu­te auf ei­ner ho­hen Ast­ga­bel sei­nes Bau­mes und eil­te dann, vom ra­che­durs­ti­gen Numa noch lan­ge ver­folgt, durch die Baum­kro­nen zu­rück zu sei­nem Baum­la­ger. Dort schlief er, bis die Son­ne wie­der hoch am Him­mel stand.

      Die nächs­ten Tage be­schäf­tig­te sich Tar­zan da­mit, sei­ne Waf­fen­aus­rüs­tung zu ver­voll­stän­di­gen und den Dschun­gel zu er­kun­den. Seh­nen des Hir­sches, der ihm sei­ne ers­te Abend­mahl­zeit hier ge­lie­fert hat­te, wur­den auf den Bo­gen ge­spannt. Bes­ser dazu wä­ren Shee­tas ge­trock­ne­te Ge­där­me ge­we­sen, aber er war doch vor­erst zu­frie­den. Es hieß eben war­ten, bis ihm ein­mal durch glück­li­chen Zu­fall eine der großen Kat­zen zum Op­fer fiel.

      Er flocht sich auch einen lan­gen Grass­trick – ge­nau wie den, mit dem er vor vie­len Jah­ren den bö­sen Tu­blat er­würgt hat­te. Was hat­te er als klei­ner Af­fen­jun­ge mit die­ser wun­der­vol­len Waf­fe nicht al­les an­stel­len kön­nen!

      Schei­de und Griff für sein Jagd­mes­ser wur­den fer­tig, dann auch ein Kö­cher für die Pfei­le und aus Ba­ras Fell Gür­tel und Len­den­schurz. Dann mach­te er sich auf die Wan­de­rung, um end­lich et­was mehr über das Land in Er­fah­rung zu brin­gen, nach dem er nun

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