Die bekanntesten Theaterstücke. Heinrich von Kleist

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Die bekanntesten Theaterstücke - Heinrich von Kleist

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style="font-size:15px;">       Bei dem zu Mittag jetzt gegessen wird.

      AMPHITRYON:

       Ihr ew'gen und gerechten Götter!

       Kann auch so tief ein Mensch erniedrigt werden?

       Von dem verruchtesten Betrüger mir

       Weib, Ehre, Herrschaft, Namen stehlen lassen!

       Und Freunde binden mir die Hände?

      ERSTER FELDHERR:

       Ihr müßt, wer Ihr auch seid, Euch noch gedulden.

       In wenig Stunden wissen wir's. Alsdann

       Wird ungesäumt die Rache sich vollstrecken,

       Und Wehe! ruf ich, wen sie trifft.

      AMPHITRYON:

       Geht, ihr Schwachherz'gen! Huldigt dem Verräter!

       Mir bleiben noch der Freunde mehr, als ihr.

       Es werden Männer noch in Theben mir begegnen,

       Die meinen Schmerz im Busen mitempfinden,

       Und nicht den Arm mir weigern, ihn zu rächen.

      JUPITER:

       Wohlan! Du rufst sie. Ich erwarte sie.

      AMPHITRYON:

       Marktschreierischer Schelm! Du wirst inzwischen

       Dich durch die Hintertür zu Felde machen.

       Doch meiner Rach entfliehst du nicht!

      JUPITER:

       Du gehst, und rufst, und bringst mir deine Freunde,

       Nachher sag ich zwei Worte, jetzo nichts.

      AMPHITRYON:

       Beim Zeus, da sagst du wahr, dem Gott der Wolken!

       Denn ist es mir bestimmt, dich aufzufinden,

       Mehr als zwei Worte, Mordhund, sagst du nicht,

       Und bis ans Heft füllt dir das Schwert den Rachen.

      JUPITER:

       Du rufst mir deine Freund; ich sag auch nichts,

       Ich sprech auch bloß mit Blicken, wenn du willst.

      AMPHITRYON:

       Fort, jetzo, schleunig, eh er mir entwischt!

       Die Lust, ihr Götter, müßt ihr mir gewähren,

       Ihn eurem Orkus heut noch zuzusenden!

       Mit einer Schar von Freunden kehr ich wieder,

       Gewaffneter, die mir dies Haus umnetzen,

       Und, einer Wespe gleich, drück ich den Stachel

       Ihm in die Brust, aussaugend, daß der Wind

       Mit seinem trocknen Bein mir spielen soll.

      Ab.

      Sechste Szene

       Inhaltsverzeichnis

       Jupiter. Sosias. Die Feldherrn.

      JUPITER:

       Auf denn, ihr Herrn, gefällt's euch! Ehrt dies Haus

       Mit eurem Eintritt.

      ERSTER FELDHERR:

       Nun, bei meinem Eid!

       Dies Abenteur macht meinen Witz zuschanden.

      SOSIAS:

       Jetzt schließt mit dem Erstaunen Waffenstillstand,

       Und geht, und tischt, und pokuliert bis morgen.

      Jupiter und die Feldherrn ab.

      Siebente Szene

       Inhaltsverzeichnis

      SOSIAS:

       Wie ich mich jetzt auch auf den Stuhl will setzen!

       Und wie ich tapfer,

       Wenn man vom Kriege spricht, erzählen will.

       Ich brenne, zu berichten, wie man bei

       Pharissa eingehauen; und mein Lebtag

       Hatt ich noch so wolfmäß'gen Hunger nicht.

      Achte Szene

       Inhaltsverzeichnis

       Merkur. Sosias.

      MERKUR:

       Wohin? Ich glaub, du steckst die Nase auch hierher?

       Durchschnüffler, unverschämter, du, der Küchen?

      SOSIAS:

       Nein! – Mit Erlaubnis!

      MERKUR:

       Fort! Hinweg dort, sag ich!

       Soll ich die Haube dir zurechte setzen?

      SOSIAS:

       Wie? Was? Großmütiges und edles Ich,

       Faß dich! Verschon ein wenig den Sosias,

       Sosias! Wer wollte immer bitterlich

       Erpicht sein, auf sich selber loszuschlagen?

      MERKUR:

       Du fällst in deine alten Tücken wieder?

       Du nimmst, Nichtswürdiger, den Namen mir?

       Den Namen des Sosias mir?

      SOSIAS:

       Ei, was! Behüt mich Gott, mein wackres Selbst,

       Werd ich so karg dir, so mißgünstig sein?

       Nimm ihn, zur Hälfte, diesen Namen hin,

       Nimm ihn, den Plunder, willst du's, nimm ihn ganz.

      

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