Die bekanntesten Theaterstücke. Heinrich von Kleist

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Die bekanntesten Theaterstücke - Heinrich von Kleist

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Die unachtsam zu Innerst blieb, mehr hin

       Nach außen wenden können, als geschehn ist.

      SOSIAS:

       Mein Seel, das hätt ich brauchen können, Charis.

       Denn du bist zärtlich gegen mich gewesen,

       Wie eine wilde Katze. Beßre dich.

      CHARIS:

       Ich wüßte nicht, daß ich dich just beleidigt?

       Dir mehr getan als sich –

      SOSIAS:

       Mich nicht beleidigt?

       Ich will ein Schuft sein, wenn du heute morgen

       Nicht Prügel, so gesalzene verdient,

       Als je herab sind auf ein Weib geregnet.

      CHARIS:

       Nun was – Was ist geschehen denn?

      SOSIAS:

       Was geschehn ist,

       Maulaffe? Hast du nicht gesagt, du würdest

       Dir den Thebaner holen, den ich jüngst

       Schon, den Halunken, aus dem Hause warf?

       Nicht mir ein Hörnerpaar versprochen? Nicht

       Mich einen Hahnrei schamlos tituliert?

      CHARIS:

       Ei, Scherz! Gewiß!

      SOSIAS:

       Ja, Scherz! Kömmst du

       Mit diesem Scherz mir wieder, prell ich dir,

       Hol mich der Teufel, eins –!

      CHARIS:

       O Himmel! Wie geschieht mir?

      SOSIAS:

       Der Saupelz!

      CHARIS:

       Blicke nicht so grimmig her!

       Das Herz in Stücken fühl ich mir zerspalten!

      SOSIAS:

       Pfui, schäme dich, du Gotteslästerliche!

       So deiner heil'gen Ehepflicht zu spotten!

       Geh mach dich solcher Sünd nicht mehr teilhaftig,

       Das rat ich dir – und wenn ich wiederkomme,

       Will ich gebratne Wurst mit Kohlköpf' essen.

      CHARIS:

       Was du begehrst: Was säum ich auch noch länger?

       Was zaudr ich noch? Ist er's nicht? Ist er's nicht?

      SOSIAS:

       Ob ich es bin?

      CHARIS:

       Sieh mich in Staub.

      SOSIAS:

       Was fehlt dir?

      CHARIS:

       Sieh mich zerknirscht vor dir im Staube liegen.

      SOSIAS:

       Bist du von Sinnen?

      CHARIS:

       Ach du bist's! du bist's!

      SOSIAS:

       Wer bin ich?

      CHARIS:

       Ach was leugnest du dich mir.

      SOSIAS:

       Ist heute alles rasend toll?

      CHARIS:

       Sah ich

       Aus deines Auges Flammenzorne nicht

       Den fernhintreffenden Apollon strahlen?

      SOSIAS:

       Apollon, ich? bist du des Teufels? – Der eine

       Macht mich zum Hund, der andre mich zum Gott? –

       Ich bin der alte, wohlbekannte Esel

       Sosias!

      Ab.

      CHARIS:

       Sosias? Was? Der alte,

       Mir wohlbekannte Esel du, Sosias?

       Halunke, gut, daß ich das weiß,

       So wird die Bratwurst heute dir nicht heiß.

      Ab.

      Dritter Akt

       Inhaltsverzeichnis

      Erste Szene

       Inhaltsverzeichnis

      AMPHITRYON:

       Wie widerlich mir die Gesichter sind

       Von diesen Feldherrn. Jeder hat mir Glückwunsch

       Für das erfochtne Treffen abzustatten,

       Und in die Arme schließen muß ich jeden,

       Und in die Hölle jeden fluch ich hin.

       Nicht einer, dem ein Herz geworden wäre,

       Das meine, volle, darin auszuschütten.

       Daß man ein Kleinod aus versiegeltem

       Behältnis wegstiehlt ohne Siegellösung,

       Sei's; Taschenspieler können uns von fern

       Hinweg, was wir in Händen halten, gaunern.

       Doch daß man einem Mann Gestalt und Art

       Entwendet, und bei seiner Frau für voll bezahlt,

       Das ist ein leid'ges Höllenstück des Satans.

       In Zimmern, die vom Kerzenlicht erhellt,

       Hat man bis heut mit fünf gesunden Sinnen

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