Der Ruul-Konflikt 15: Operation Himmelswolf. Stefan Burban

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Der Ruul-Konflikt 15: Operation Himmelswolf - Stefan Burban Der Ruul-Konflikt

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sie als Berater ein. Gut möglich, dass eine der besagten Firmen in den nächsten Monaten auf Dunlevy zukommen und ihm ein lukratives Angebot unterbreiten würde. Frank hoffte es. Wenn es jemand verdient hatte, dann Ian.

      »Schon eine neue Mission zugewiesen bekommen?«, wollte Dunlevy wissen und riss Frank damit aus seinen Gedanken.

      »Noch nicht, aber ich habe morgen eine Besprechung mit Hoffer. Ich vermute, es geht um den nächsten Einsatz. Ich bin schon sehr gespannt.«

      Frank nickte. »Dann wünsche ich Ihnen viel Glück!« Der Mann zwang sich zu einem schmalen Lächeln. »Wenn Sie das nächste Mal auf der Erde sind, dann hoffe ich, Sie besuchen Sandra und mich.«

      »Das werde ich ganz sicher«, erwiderte Frank und gab Dunlevy freundschaftlich die Hand. Er hatte die Botschaft verstanden. Der Mann wollte jetzt allein sein. Es gab viel, worüber Dunlevy nachdenken und was er verarbeiten musste. Er würde aber lernen, mit seinem Schicksal zurechtzukommen. Das hoffte Frank jedenfalls.

      Die beiden Männer nickten sich gegenseitig ein letztes Mal respektvoll zu, verabschiedeten sich voneinander und Frank verließ das Krankenzimmer. Noch während sich die Tür zischend hinter ihm schloss, vernahm er das verzweifelte Schluchzen seines ehemaligen Ersten Offiziers.

      Einen Tag später stand Frank auf dem schneeweißen Korridor vor dem privaten Quartier Vizeadmiral Dennis Hoffers an Bord der Prince of Wales und starrte durch ein Bullauge hinaus ins All.

      Nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum es immer den Charakter eines Gesprächs mit dem Direx besaß, wenn man zu seinem kommandierenden Offizier gerufen wurde.

      Frank starrte an sich herunter, glättete zum wiederholten Mal seine Uniform und zupfte imaginäre Flusen vom Stoff. Dabei wusste er gar nicht, warum er so nervös war. Es ging höchstwahrscheinlich um die nächste Mission und nicht um einen Anschiss. Er hatte keinen Mist gebaut, jedenfalls nicht in letzter Zeit – nicht dass er wüsste.

      Vor Hoffers Quartier stand eine Doppelwache Marines auf Posten. Die beiden Soldaten starrten geradeaus mit hinter dem Rücken verschränkten Händen. Sie nahmen von Frank keine Notiz, aber das Holster ihrer Seitenwaffe war geöffnet, sodass sie jederzeit ihre Handfeuerwaffe griffbereit hatten, sollte sich eine Bedrohungslage ergeben. Die beiden Männer wirkten zwar entspannt, aber auch äußerst kompetent.

      Schritte ließen Frank herumfahren. Vom anderen Ende des Korridors näherten sich vier Personen: ein Mann im Weiß der Flotte gekleidet, eine Frau im Schwarz des MAD sowie zwei männliche MAD-Offiziere.

      Als die vier näher traten, erkannte Frank Vizeadmiral Laszlo Dushku von der Vigilantes. Beim ruulanischen Festungsmond hatte dessen Gegenangriff Frank und seinem kompletten Geschwader den Arsch gerettet. Trotzdem war er nicht froh, den Mann zu sehen. Als Dushku ihn erkannte, verzog dieser mürrisch die Miene. Er schien nicht minder verstimmt zu sein, Frank zu sehen.

      Hoffer musste den Bereich vor seinem Quartier mittels einer Kamera überwacht haben, denn als die vier Offiziere sich näherten, öffnete sich die Tür und gab den Weg zum Allerheiligsten des Admirals frei.

      Frank wartete geduldig, bis Dushku sowie die MAD-Offiziere in dessen Begleitung an ihm vorübermarschiert waren, bevor er sich ihnen anschloss. Hoffer saß an seinem Schreibtisch und erhob sich, als seine Gäste auf der Bildfläche erschienen. Die Tür schloss sich hinter Frank nahezu geräuschlos.

      »Meine Herren, meine Dame. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee? Tee? Vielleicht etwas Stärkeres?«

      Alle Anwesenden verneinten das Angebot mit kurzem Kopfschütteln. Frank schloss sich dem an, obwohl er jetzt wirklich zu gern eine Tasse Tee genossen hätte. Er wollte aber nicht der Einzige sein, der ein Getränk orderte. Gruppenzwang war etwas Furchtbares.

      Hoffer nahm die Ablehnung seiner Gastfreundschaft gelassen hin und deutete auf eine bequem wirkende Sitzecke an der Stirnseite seines Quartiers. Die Offiziere begaben sich dorthin und jeder suchte sich einen Platz. Aber alle blieben noch so lange stehen, bis Hoffer sich zu ihnen gesellt und gesetzt hatte.

      »Nun«, begann der Admiral. »Sie werden sich alle fragen, warum ich Sie hergebeten habe.« Hoffer sah auf. Frank war verblüfft von der Intensität des Blickes in den Augen des alten Admirals. Viele neigten dazu, den Mann aufgrund seines Alters zu unterschätzen. Aber um ihn charakterlich richtig einordnen zu können, musste man sich lediglich ins Gedächtnis rufen, dass diesen hochdekorierten Offizier selbst die Besten der Ruul nicht hatten schlagen können.

      »Am besten«, fuhr Hoffer fort, »ich fange erst einmal an, Sie alle einander vorzustellen.« Hoffer deutete auf den Admiral. »Vizeadmiral Laszlo Dushku sollte eigentlich für niemanden hier ein Fremder sein. Der Admiral ist seit Beginn der Operationen im Serena-System Teil meines Stabes.« Hoffers Blick glitt zu der MAD-Offizierin. »Lieutenant Lory Roberts vom Analysten-Stab des MAD.« Hoffer deutete auf den asiatisch wirkenden Mann neben ihr. »Und Lieutenant Haruto Ihara, ihr Assistent.« Hoffer wandte sich dem zweiten männlichen MAD-Offizier zu. »Captain Harriman Bates, Feldagent des MAD.« Endlich wandte sich Hoffer Frank zu. »Und Commodore Frank Taylor vom 12. Schnellen Angriffsgeschwader.« Der Admiral seufzte. »Da nun alle vorgestellt wurden, können wir endlich mit dem eigentlichen Thema beginnen.« Hoffer machte eine kurze Pause. Als er anschließend aufsah, wirkte er irgendwie besorgt. »Die Operationen im Serena-System sind vorläufig abgeschlossen. Dieser Teil des Weltraums gehört endlich wieder uns. Aber so erfreulich das ist, stellt es uns leider auch vor gewisse Probleme.«

      »Welcher Art?«, wollte Harriman Bates wissen.

      »Die Koalitionsflotte hier im System wird sich bald auflösen. Die Einheiten kehren zu ihren Völkern und in heimatliche Gefilde zurück. Sie wurden uns bis zur Einnahme des Systems von ihren Regierungen leihweise überlassen.«

      Harriman wandte den Blick ab. Er wollte seinen Unmut vor dem Admiral verbergen. »Ich ahne, worauf das hinausläuft.«

      Hoffer nickte. »Der MacAllister-Vertrag. Wir sind dazu verpflichtet, den Bedingungen des Vertrages nachzukommen. Es wurden von einigen Botschaftern auch bereits entsprechende Anträge eingebracht. Und die Präsidentin hat ihnen entsprochen. Wir schicken also Schiffe und Truppen zu unseren Verbündeten, um diese bei deren Operationen zu unterstützen.«

      »Wir sind Teil dieser Vereinbarung«, meinte Dushku. Der Admiral schien alles andere als erfreut darüber, als Leihgabe betrachtet zu werden. Dabei vergaß er aber, dass Serena ohne die erheblichen Opfer ihrer Verbündeten nicht hätte zurückerobert werden können. Frank betrachtete es nur als fair, diesen Gefallen zu erwidern.

      »Und wo schicken Sie uns hin?«, fragte Dushku mit unüberhörbarer Verärgerung in der Stimme.

      »Zu den Til-Nara«, erläuterte Hoffer ohne Umschweife. »Diese planen in nächster Zeit eine Offensive mit dem Ziel, mindestens einen, idealerweise aber mehrere Brutplaneten zurückzuerobern. Die Til-Nara hoffen, dadurch ihre Geburtenrate zu erhöhen und sich besser gegen die Slugs behaupten zu können. Der Verlust mehrerer auf die Geburt und Aufzucht der Insektoiden spezialisierten Welten zu Beginn des Krieges war ein herber Schlag für die Til-Nara.« Hoffer lächelte schmal. »Wir nennen die Mission in den Til-Nara-Raum Operation Himmelswolf

      Dushku verzog die Miene. »Die Til-Nara besitzen mit Abstand das größte Militär der Koalition. Können die das nicht alleine schaffen? Wozu brauchen sie uns?«

      »Das ist keine Frage der Größe des Militärs. Unsere Schiffe sind flexibler einsetzbar. Außerdem brauchen die Til-Nara unsere schwere Infanterie und unsere Panzer zum Knacken befestigter feindlicher Stellungen, auf die man während der Offensive mit Sicherheit stoßen wird.«

      »Schicken

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