Der Ruul-Konflikt 15: Operation Himmelswolf. Stefan Burban

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Der Ruul-Konflikt 15: Operation Himmelswolf - Stefan Burban Der Ruul-Konflikt

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      Der Stimme Dushkus waren Spott und Häme deutlich anzumerken. Dies war der Moment, in dem sich Hoffer zum Einschreiten entschloss. »Dass Commodore Taylor bei dem Alibi gelogen hat, konnte nie nachgewiesen werden. Soweit ich mich erinnere, leben wir immer noch in einem Rechtsstaat, in dem die Unschuldsvermutung gilt.«

      »Bedauerlich«, kommentierte Dushku.

      Hoffers Augenbrauen zogen sich drohend über der Nasenwurzel zusammen. »Das habe ich nicht gehört. Und ich rate Ihnen, solche Bemerkungen zukünftig für sich zu behalten, falls Ihnen Ihre weitere Karriere etwas wert ist.«

      Dushku hob stolz den Kopf, erwiderte aber: »Ja, Sir.« So leicht gab sich der Vizeadmiral allerdings noch nicht geschlagen. »Es weiß aber jeder, dessen Meinung etwas bedeutet, dass der Mann, der so selbstgefällig hier in der Runde sitzt, schuldig ist. Warum sonst sollte er immer noch Commodore sein? Eigentlich müsste er inzwischen den Rang eines Konteradmirals bekleiden. Man hat ihn für Beförderungen bis auf Weiteres gesperrt. Hätte der Mann nur einen Funken Ehre im Leib, dann hätte er bereits den Dienst quittiert und wäre einfach still und heimlich gegangen.«

      »Ich bin ein guter Offizier und die Flotte ist mein Leben«, entgegnete Frank betont ruhig. »Ich hatte keinen Grund zu gehen.«

      »Sie sind ein Lügner und, was mich betrifft, ein Verräter.«

      Frank sprang nun doch auf. »Ich bin weder das eine noch das andere.«

      »Das reicht jetzt wirklich, Dushku!«, mischte sich Hoffer endgültig ein. »Und Sie setzen sich gefälligst wieder, Taylor! Die Entscheidung ist gefallen. Taylor wird Ihr Divisionskommandant, und fertig! Ich will kein weiteres Wort darüber hören.«

      »Der Stunt, den Taylor am Festungsmond abgezogen hat, sagt doch schon alles über ihn aus. Er hat beinahe sein Schiff verloren, als er die Sicherheitsschaltungen der Torpedos entfernen ließ. Und sein Erster Offizier ist jetzt ein Invalide und kann nach Hause gehen.«

      Hoffer seufzte. »Wir sind alle Soldaten und Offiziere. Und uns ist wohl allen klar, dass ein Krieg, in dem man keine Risiken eingeht, nicht zu gewinnen ist.« Hoffer schenkte Dushku einen milden Blick. »Und ich befürchte, Ihr Urteilsvermögen ist getrübt, was den Commodore betrifft. Hätte es sich bei der Aktion am ruulanischen Festungsmond um einen anderen Offizier gehandelt als Taylor, würden wir uns über den Vorfall gar nicht unterhalten.«

      Diese Spitze traf. Dushku rümpfte die Nase und verfiel daraufhin in brütendes Schweigen. Hoffer nickte erleichtert.

      »Da das jetzt geklärt ist, können wir vielleicht endlich zum Thema zurückkehren. Es gibt noch viel zu besprechen.«

      Die Zusammenkunft dauerte bis spät in die Nacht. Als die Offiziere Hoffers Quartier verließen, hatte auf der Prince of Wales bereits die Mitternachtswache begonnen.

      Frank hatte gute Lust, einmal kurz innezuhalten und durchzuatmen. Er verzichtete aber wohlweislich darauf. Schwäche zu zeigen, wäre das falsche Signal gewesen. Dushku hatte ihn die meiste Zeit über wie Luft behandelt. Und in den wenigen Momenten, wenn der Admiral ihn tatsächlich zur Kenntnis genommen hatte, dann waren spitze Bemerkungen in seine Richtung gefallen. Dushku machte auf jeden Fall keinen Hehl aus seiner Verachtung. Hoffer hatte zunächst versucht, die Antipathie zu ignorieren. Anschließend hatte er sich darum bemüht, zwischen den Parteien zu vermitteln. Letzten Endes hatte er resigniert und angedeutet, er würde die Zusammensetzung des Stabes für diese Mission gern ändern, wenn er die Möglichkeit dazu hätte, doch ihm fehlten die passenden Leute.

      Frank hatte da einen ganz anderen Verdacht. Natürlich wollte Hoffer seine besten Leute bei sich behalten, um das Konglomerat zu schützen. Im Umkehrschluss bedeutete das, er schickte nur entbehrliches Personal zu den Til-Nara, Offiziere, auf die er gut verzichten konnte. Hätte er diese Operation ernst genommen, er hätte wohl durchaus die Möglichkeit gehabt, entweder Frank oder Dushku auszutauschen. Diese Konstellation versprach jedoch einigen Zündstoff für die Zukunft zu bieten.

      Dushku eilte an ihm vorbei den Korridor entlang, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Frank salutierte trotzdem. Die militärische Etikette musste gewahrt bleiben, auch wenn er den Mann für einen eitlen Fatzken hielt. Das Schlimme war, er konnte Dushku sogar irgendwie verstehen. Trotzdem oder gerade deshalb hielt er die Art, wie der Admiral ihm gegenübertrat, für nicht sehr professionell.

      Harriman Bates passierte ihn mit einem Ausdruck milden Interesses auf dem Gesicht. Die drei MAD-Agenten hatten sich das Geplänkel während der Besprechung eine Weile mit angesehen, doch mit fortschreitender Zeit eher genervt reagiert.

      Frank spürte, wie jemand hinter ihm zum Stehen kam. Als er sich umwandte, sah er sich unvermittelt Lory Roberts gegenüber. Die MAD-Agentin lächelte ihn für seinen Geschmack ein wenig zu mitfühlend an. Erschwerend kam hinzu, dass er das Mitgefühl nur für aufgesetzt hielt. Diese MAD-Typen waren allesamt manipulativ und machten immer den Eindruck, sie könnten einem Menschen bis auf die Seele hinabblicken.

      Ihara stand wie ein hilfreicher Schatten hinter ihr und musterte ihn wachsam. Der Mann wirkte eher wie ein Leibwächter denn wie ein Adjutant.

      »Alles in Ordnung?«, fragte sie besorgt. Die Besorgnis nahm er ihr ebenfalls nicht ganz ab.

      Er zwang sich zu einem schmalen, nichtssagenden Lächeln. »Ja, alles bestens.« Es war gelogen. Und beide wussten es.

      »Sie wissen, dass es noch große Probleme geben wird mit Ihnen und Dushku?«

      Frank zuckte die Achseln. »Sagen Sie das dem Admiral. Ich habe mich völlig korrekt verhalten.«

      »Mein Kollege tut das gerade.«

      Frank hob eine Augenbraue. »Tatsächlich?«

      Die Frau nickte. »Ja, tatsächlich. Solche Reibereien sind schädlich für die Dynamik innerhalb eines Stabes und, ganz offen gesagt, sie gefährden die Mission.« Sie neigte leicht den Kopf zur Seite. »Und wir wollen doch alle, dass die Mission ein Erfolg wird, nicht wahr?«

      Frank runzelte die Stirn. »Natürlich.« Er war sich nicht sicher, was genau sie jetzt von ihm erwartete.

      Die MAD-Agentin bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick. »Würden Sie mir etwas erklären? Woher kommt dieser unversöhnliche Hass Dushkus auf Sie?«

      Frank zuckte die Achseln. »Sie haben ihn dort drin gehört. Ich bin ein Verräter und Lügner in seinen Augen.«

      Lory schüttelte den Kopf. »Da steckt mehr dahinter. Das kann jeder deutlich spüren. Es ist beinahe … persönlich.«

      Frank seufzte. Die MAD-Agentin würde nicht nachgeben, solange sie keine zufriedenstellende Antwort erhielt. Daher entschied er sich, ihr reinen Wein einzuschenken. »Dushku war unser Mentor. Meiner und der meines Bruders. Der Admiral war ein Freund unseres Vaters. Als dieser starb, machte er es sich zur Aufgabe, uns zu fördern. Er animierte uns, auf die Flottenakademie zu gehen, und lenkte unsere Karriere in die richtigen Bahnen. Als mein Bruder auf Abwege geriet, hat ihn das schwer getroffen.«

      »Und ich vermute, es hat ihn noch tiefer getroffen, als Sie ihm ein Alibi gaben.«

      Frank schnaubte. »So was in der Art.«

      Sie musterte ihn eindringlich. »War es falsch, das Alibi?«

      Frank zuckte zurück, als hätte sie ihn körperlich attackiert. »Nein, es war nicht falsch. Ich habe für meinen Bruder vor Gericht nicht gelogen.«

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