Herzstücke Wien. Walter M. Weiss

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Herzstücke Wien - Walter M. Weiss Herzstücke

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· U3 Herrengasse, Bus 1A, 2A

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      07

       BIOBROT »VOM PHEINSTEN«

      Brot von seinem Image als Billigprodukt befreien, das, industriell mit künstlichen Zusatzstoffen fabriziert, nach wenig schmeckt und rasch verdirbt. Stattdessen Laibe wie zu Omas Zeiten backen – nach zerlassener Butter duftend, saftig-weich und nachhaltig frisch. Dieses Ideal befeuerte Josef Weghaupt, als er 2011 downtown seinen Laden eröffnete. Nur Demeter-Getreide, kaum Hefe, zwei Tage Teigruhe, doppelter Backvorgang, rein händische Herstellung … Kein Wunder, dass sein Altwiener Hausbrot oder das Roggen-Honig-Lavendel-Brot längst Kultstatus genießen. Und dass Fans vor dem Stammshop wie auch vor der noch jungen Filiale, einem schicken Pâtisserie-Bistro im 3. Bezirk, regelmäßig Schlange stehen.

      Joseph · Mo–Fr 7–18, Sa 8–18 Uhr · Naglergasse 9 · 1010 Wien · U3 Herrengasse · Bäckerei Pâtisserie-Bistro · Mo–Fr 7.30–18, Sa 8–18, So 8–16 Uhr · Landstraßer Hauptstr. 4 · 1030 Wien · www.joseph.co.at

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      08

       GOURMETGENÜSSE IM KASSENSAAL

       Ein solcher »Stammbaum« ist für ein Restaurant schon ungewohnt: Im Speisesaal von The Bank wurden vor ein paar Jahren noch Geldgeschäfte abgewickelt. Und in der Monarchie tagte an diesem Ort der Hofkriegsrat. Zum Glück schmälert die prosaische Vergangenheit nicht den Genuss – nicht für den Gaumen und schon gar nicht fürs Auge.

      Natürlich könnten Sie argumentieren, in Zeiten von Sparbudgets und Hartz IV sei solcher Luxus wenig sexy. Stilpuritaner könnten auch bemäkeln, das ganze Hotel Park Hyatt, das da 2014 Am Hof eröffnet hat, passe irgendwie gut zu dem benachbarten »Goldenen Quartier«, dessen noble Boutiquen und Big-Brand-Flagshipstores in ihrem sterilen Prunk vorrangig auf eine neureiche Klientel aus dem Osten abzielen. Aber seien Sie keine Spielverderber. Geben Sie sich dieser Orgie aus Alabaster, Perlmutt, Holzgetäfel, Messing und Marmor einfach mal hin – und unumwunden zu: Es bleibt einem ziemlich die Spucke weg.

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       Gediegener Tagesausklang bei Snacks, Whisky, Zigarre in den Lederfauteuils der holzgetäfelten Lounge namens Living Room, So–Mi 17–1, Do–Sa 17–2 Uhr

      Beim Betreten des Restaurants The Bank erleben Sie, was Lifestyle-Magazine den klassischen Wow-Effekt nennen: Sieben Meter ist der ehemalige Kassensaal der Länderbank hoch, und seine bauliche Grundausstattung mit ihren Säulen, Friesen, Balustraden, Glasfenstern und Wandreliefs aus der Bauzeit (1913–1915) am Übergang von Secessionsstil zu Art déco blieb original erhalten. Old Style sind auch die meisten neuen Dekorelemente, von der geschnitzten, taubenblau bespannten Bestuhlung über die Lüster in Form gläserner Pusteblumen bis zu den dicken Teppichen. Einen imposanten Kontrast bietet die auf erhöhter Ebene abgesetzte Schauküche mit ihren beiden spacigen, an alte Science-Fiction-Filme gemahnenden Dunstabzugshauben. Was darunter vor aller Gäste Augen gebraten, gedünstet, gegart, geröstet und geschäumt wird, stimmt selbst verwöhnte Feinschmecker zufrieden – und ist sogar erschwinglich.

      Restaurant The Bank im Hotel Park Hyatt · 7–10.30, 12–14.30, 18–22.30 Uhr · Bognergasse 4 · 1010 Wien · Tel. 01/227 40 12 36 · www.restaurant-thebank.com · U3 Herrengasse, Bus 1A, 2A

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      09

       IDEENBESCHLEUNIGUNGSLABOR

       Das Heuer am Karlsplatz: vorzügliches Esslokal, doch auch Bühne für spontane künstlerische Interventionen. Im zugehörigen Karlsgarten können Sie, pionierhaft in Wien und wissenschaftlich fundiert, auf 2000 Quadratmetern das Konzept des Urban Gardening erleben.

      Sie können über dieses Lokal am Westende des Karlsplatzes auf zweierlei Weise sprechen. Sie können seine kulinarische Qualität loben – Küchenchef Peter Fallnbügl und sein Team bringen mit handverlesenen Zutaten durchwegs hochwertige Köstlichkeiten hervor. Dann gehören im selben Atemzug auch das gute Frühstück und die selbst gemachten Limonaden erwähnt, der herrlich nussige Kaffee aus eigener Rösterei und die langen Reihen von Gläsern im Wandregal, gefüllt mit selbst hergestellten Kompotten, Säften und Sauergemüsen. Dieser gläserne Pavillon mit seiner großen Terrasse ist einfach ein cooler (und zugleich sehr behaglicher) Ort.

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       Der Glaskubus am Karlsplatz beherbergt auch eine Dependance der im Museumsquartier beheimateten Kunsthalle. 10–19, Do bis 21 Uhr, www.kunsthallewien.at

      Sie können aber auch – nein: müssen! – das Gesamtkonzept ansprechen. Dann ist von der Veranstaltungsreihe »Cooks in Residence« zu berichten, für die man Spitzenchefs aus aller Welt an den Herd bittet; auch von der hauseigenen Plattensammlung, aus der DJs jeweils Mittwoch- bis Samstagabend ihre individuellen Line-ups zusammenstellen; und von den Lesungen, Konzerten, Film- und Modeevents, bei denen mal etablierte, mal junge, aufstrebende Künstler die Gäste ohne Vorankündigung überraschen. Vor allem aber gehört der angrenzende Karlsgarten vor den Vorhang: In dieser frei zugänglichen Grünoase werden über 50 Obst-, Gemüse- und Getreidesorten angebaut und Bienen gezüchtet, hier ist jedermann eingeladen, im Rahmen von Workshops, Führungen und saisonalen Festen die vielfältigen Möglichkeiten und Methoden von Urban Farming kennenzulernen. Oder auch nur tief durchatmend zu verweilen.

      Heuer am Karlsplatz · 10–2 Uhr · Treitlstr. 2 · 1040 Wien · Tel. 01/890 05 90 · www.heuer-amkarlsplatz.com, www.karlsgarten.at · U1, U2, U4 Karlsplatz

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      10

       SPICE AND BOOKS FOR COOKS

      Ob Hobby- oder Profikoch, Gewürzfetischist oder Trüffelschwein in Sachen exotische Rezepte: Bei Babette’s wird jeder Appetit gestillt. Das Kerngeschäft dieser »Genuss-Buch-Handlung« bilden naturgemäß Kochbücher, von denen sich in den Regalen 2500 Titel zu allen Themen türmen. Als zweite Schiene gibt’s, von Anis und Ajowan-Kümmel bis Sesam und Sumach, Frischgemahlenes und Gemischtes aus der hauseigenen Gewürzmanufaktur. Zum Schmökern kredenzt man Kaffee und selbst gebackene Sweeties – und in der Dependance (Am Hof

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