Privatdetektiv Joe Barry - Sein Freund der Henker. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Sein Freund der Henker - Joe Barry Kommissar Y

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einer Woche ist es soweit“, brummte Brown düster.

      Antony fingerte in seinen Taschen nach dem Feuerzeug.

      „Wir sitzen auf Dynamit“, stellte er bedächtig fest, „können aber nicht riskieren, selbst dafür zu sorgen, daß wir in die Luft gehen. Grund genug, den besten Mann anzusetzen, den es überhaupt gibt. Er hat den Vorteil, nicht bei der Polizei zu sein. Wenn einer überhaupt hier Klarheit schaffen kann, dann er.“

      „Schon wieder Starr“, knurrte Brown. „Ich möchte wissen, ob wir mal ohne ihn auskommen.“

      Antony grinste.

      „Das haben Experten nun mal an sich. Sie sind unentbehrlich. Habe ich Ihr Einverständnis?“

      „Zum Teufel, was bleibt mir anderes übrig?“

      … wenn ich wieder Attorney werden will, ergänzte der Captain im stillen.

      Er schob seine Geldschrankfigur in die Höhe.

      „Die Akten nehme ich mit. Wollen Sie dafür sorgen, daß Starr jede Unterstützung bekommt, die er braucht?“

      „Geht in Ordnung. Und sagen Sie ihm, er soll mich auf dem laufenden halten. Ich mag seine Geheimniskrämerei nicht.“

      So kam Lieutenant Antony Starr diesmal ins Geschäft.

      Erst am Abend erreichte der Captain den Freund.

      Joe war seit sechs Uhr früh in Newark gewesen. Er hatte es im Auftrag einer Fluggesellschaft auf einen Mann abgesehen, der mit einer Flinte den Kassenboten zu einer größeren Barzahlung überredet hatte. Joe kam die Art des Verbrechens bekannt vor; er tippte auf einen bestimmten Mann, und nach zehn Stunden harter Arbeit bestätigte sich sein Verdacht. Gegen abend nahm er den Burschen fest und konnte auch noch den größten Teil des geraubten Geldes zurückbringen.

      Er war hundemüde, als er nach Bronx zurückkehrte.

      Den Dienstchevy, der vor dem Haus Gun. Hill Road 234 stand, erkannte er sofort. Der Wagen des Captains parkte oft hier.

      Mac, der Hausmeister, begrüßte ihn mit ihrem alten Geheimzeichen: Churchills Victory-Zeichen. Es hieß soviel wie: alles okay.

      „Die Polizei ist da“, sagte er. „Ich habe ihnen den Schlüssel gegeben. Du hast doch nichts dagegen, Joe?“

      „Keine Spur“, sagte Joe und drückte auf den Liftknopf. „Wenn ich verhaftet werde, vererbe ich dir den großen Rubens über dem. Sofa.“

      In der vierten Etage stieß er die Tür auf und kniff die Augen zusammen. Antony war nicht allein gekommen; Leutnant Myers war ebenfalls da.

      „Hallo“, sagte Joe, „hat man euch gekündigt?“

      „Fristlos“, knurrte der Captain.

      Joe fingerte einen Yaleschlüssel aus der Tasche, öffnete den Wandsafe und stellte eine Flasche Kentucky Straight auf den Tisch.

      „Gepriesen sei meine Vorsicht“, sagte er. „Whisky ist das einzige, was ich im Safe aufbewahre. Was wäre wohl mit dieser Flasche geschehen, wenn sie offen hier herumgestanden hätte?“

      „Du irrst. Wir haben den Safe längst geknackt, die Flasche geleert und mit Wasser nachgefüllt“, konterte Antony. „Wo hast du gesteckt? Seit einer Stunde warten wir hier.“

      „Muß ja mächtig eilig sein. Was ist passiert? Hat man den Attorney gekidnappt? Oder das Center in Brand gesteckt?“

      „Wenn es weiter nichts wäre.“

      „Also etwas Ernstes!“ sagte Joe sachlich.

      „Ja, um die Wahrheit zu sagen, wir sitzen da in der Tinte, wo sie am schwärzesten ist.“

      Und Antony gab einen kurzen Bericht. Er erwähnte alles, was wesentlich war, auch die Schwierigkeiten, die sich für die Polizei hinsichtlich der Aufklärung des Falles ergaben.

      „Wir sind kein Geheimdienst“, brummte er. „Wir sind eine große, im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehende Polizeiorganisation. Auf die Dauer können wir keine Untergrundarbeit leisten. Das mindeste, was die Presse erfährt, ist, woran wir arbeiten, und das würde in diesem Falle genügen, um im ganzen Land einen Zeitungssturm zu entfachen.“

      „Das sieht allerdings böse aus“, gab Joe zu. „Ich kann verstehen, daß dem Attorney kalt um die Laufmaschen wird.“

      „Ein Justizmord ist das Schlimmste, was in unserer Branche passieren kann“, sagte Antony.

      „Allerdings. Das Urteil besorgt zwar das Gericht, aber ihr besorgt die Beweise.“

      „Und ich bleibe dabei: Der Mann, der in Scranton hingerichtet wurde, war Nickboy“, sagte Myers. Es war das erste Mal, daß er etwas sagte.

      „Das hoffen wir alle“, brummte Antony.

      Joe sah den jungen Leutnant an. Er wußte, daß Myers absolut zuverlässig war. Er selbst hatte Ron Myers zur Polizei gebracht, damals, als er seinen ersten großen Fall löste.a) Er konnte sich gut vorstellen, wie es jetzt in dem Jungen aussah. Schließlich hatte der Leutnant die Beweise zusammengetragen, die zu dem Todesurteil geführt hatten. Die Presse hatte lobend darüber berichtet. Es war klar, wie sie jetzt reagieren würde, wenn Hopkins mit seinem Material herauskam.

      „Ich habe dem Attorney meine Kündigung angeboten, aber er hat abgelehnt“, sagte Myers, etwas blaß um die Nase und gar nicht mehr schnodderig.

      „Was sehr vernünftig von ihm war“, brummte Joe. „Brown besteht zwar zu neunzig Prozent aus Galle, aber wenn es darauf ankommt, hat er Sich noch immer bewährt.“

      „Du mischst also mit?“ fragte Antony.

      „Natürlich“, sagte Joe. „Das ist doch Ehrensache.“

      Er füllte den Whisky ein und verteilte die Gläser.

      „Cheerio, Freunde. Frankreich ging auch nicht an einem Tag verloren. Noch steht nicht fest, daß Hopkins’ Behauptungen zutreffen. Trinken wir, und dann knobeln wir, wie wir vergehen.“

      Sie stellten die Gläser ab, und Antony sagte:

      „Es gibt zwei mögliche Marschrichtungen. Erstens: Wir müssen verbuchen, Dyme Lodge zu finden. Gelingt uns das, ist alles klar. Finden wir ihn nicht, ist immer noch nichts bewiesen.“

      „No, aber Hopkins hat Oberwasser“, brummte Myers.

      „Zweitens: Wir müssen Nick. Romanos alter Bande auf den Pelz rücken. Der Verein muß ausgehoben Werden. Dann läßt sich ja feststellen, wer die Firmenleitung inne hat.“

      „Das wird ein Spaß“, sagte Joe nachdenklich. „Was weiß man von den Brüdern?“

      „Nichts, außer der Tatsache, daß es sie geben muß.“

      „Ihr seid ja prächtig informiert!“

      „Es gibt ein paar ungeklärte Verbrechen, die man ihnen zur

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