Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter. Andreas Suchanek

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Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek Die 12 Häuser der Magie

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rannte ihr hinterher und kam vor der Tür an, als diese gerade von innen geöffnet wurde.

      »Jane!« Die Augen ihrer Mum waren so groß wie die Olive im Martini.

      Im nächsten Augenblick fand Jane sich in einer Umarmung wieder, Martini schwappte auf ihre Schulter.

      »Ich hatte solche Angst.«

      »Es ist … schön, dich zu sehen.«

      Ihre Mutter trat einen Schritt zurück. »Wieso hat das so lange gedauert?! Ich bin ständig erschrocken, wenn einer der Schatten im Haus sich bewegt hat.«

      »War vermutlich oft.« Jane warf einen Seitenblick auf das Martini­glas.

      »Jetzt werde nicht albern. Und das ist?« Sie blickte auf die Stelle neben Jane.

      »Ian«, stellte dieser sich vor.

      Als Janes Mum ihre Hand hinstreckte, griff er danach und schüttelte fest, worauf noch mehr Martini aus dem Glas geschleudert wurde.

      »Kommt doch rein.« Mit einem Ruck wurde die Hand zurückgezogen.

      Sie übertraten die Schwelle.

      Unweigerlich erwartete Jane, dass ein Dutzend Wächter hervorstürmten, ein Zauber aktiv wurde oder einfach etwas geschah. Doch es blieb still.

      Die Tür fiel ins Schloss.

      »Kommt in den Salon.«

      »Klar, warum auch nicht«, sagte Jane trocken.

      Mit einem Blick zu Ian zeigte sie an, dass er sofort das Haus untersuchen sollte. Allerdings nicht mit seinem orangeroten Anima-Stein, der als Ohrstecker im linken Ohrläppchen saß. Das konnte durchaus bemerkt werden.

      Natürlich ließ es sich ihre Mutter nicht nehmen, die kunstvoll gearbeitete Spange in ihrem blonden Haar zu berühren. Der goldene Anima leuchtete. Gläser füllten sich, Oliven platschten hinein, die Cocktails schwebten zu einem Tisch.

      »Für euch.«

      »Das ist ja nett«, Ian lächelte. Ein Lächeln, das umgehend erlosch, als er Janes warnenden Blick bemerkte. »Wir sind natürlich im Dienst und kämen nie auf die Idee, Alkohol zu trinken.«

      »Dienst?«, echote Janes Mutter.

      »Können wir uns mit meiner Mum in Ruhe unterhalten?«, fragte Jane.

      »Absolut. Ferdi hat Entwarnung gegeben.«

      »Wer ist Ferdi?«, kam die Frage prompt über den Rand des Cocktailglases hinweg.

      »Ein Mäuserich«, erwiderte Ian. »Er wohnt hinter der Schlafzimmerwand im ersten Stock.«

      Janes Mum wusste offenbar nicht, ob Ian in eine Zwangsjacke gehörte oder sie den Kammerjäger rufen sollte.

      »Er ist Tierflüsterer«, erklärte Jane schnell.

      »Verstehe.« Sie betrachtete den Boden eingehend. »Ein kurzer Giftzauber müsste genügen.«

      »Nein!«, rief Ian. »Ferdi tut niemandem etwas. Ich sage ihm, er soll sich eine neue Bleibe suchen.« Schon wurden seine Augen glasig.

      »Siehst du«, ereiferte sich Janes Mum, »dass wäre ein ausgezeichnetes Talent für dich gewesen. Eignet sich für die Instandhaltung der Villa und du kannst den Garten von Schädlingen befreien.«

      »Und abends mache ich dann einen Knicks vor meinem Ehemann?!«

      »Du hast nicht alles vergessen, das ist beruhigend.«

      Jane brodelte innerlich, zwang sich jedoch zur Ruhe. »Wir sind hier, um dich zu evakuieren, Mum.«

      »Wie bitte?«

      »Wir nehmen Sie mit«, erklärte Ian.

      »Ich weiß, was eine Evakuierung ist«, kam es spitz zurück. »Allerdings leuchtet mir der Grund nicht ein.«

      »Dir ist schon klar, dass die Wächter nach mir suchen?«, fragte Jane vorsichtig.

      »Ach, dieses Missverständnis.« Ihre Mum wedelte mit der Hand. »Mach dir darüber keine Sorgen. Wir werden das klären.«

      »Wir wurden als Terroristen eingestuft.«

      »Weil du dich mit den falschen Personen umgeben hast.« Ihr Blick glitt wie zufällig über Ian. »Natürlich möchte ich Ihnen nicht zu nahe treten. Vermutlich hatten Sie keine andere Wahl, dort, wo Sie aufgewachsen sind.«

      »Mum!« Ob sie sie einfach durch die Schatten werfen konnte? »Hör auf, meine Freunde zu beleidigen. Wie immer lebst du in deiner Traumwelt. Lass mich dich aufklären.«

      In kurzen, möglichst einprägsamen Sätzen berichtete Jane von Inés, dem Tod Jeremiahs und der Rückkehr des Dämons. Als sie von Nic und Liz erzählte, musste sie schlucken, ihre Wut verrauchte. Wie sehr sie Nic vermisste. »Verstehst du jetzt?«

      »In der Tat.« Langsam stand ihre Mutter auf, ihre Finger zitterten. »Jetzt ist mir alles klar.« Sie fuhr zu Ian herum. »Ihr habt mein Mädchen einer Gehirnwäsche unterzogen!«

      Ihre Mutter stand im Raum, das Cocktailglas in der Hand, ein Hauch von Blumenduft umgab sie, vermischte sich mit dem Dunst von Alkohol. Das blonde Haar glänzte seidig gewellt wie bei einer ausstaffierten Südstaatenpuppe.

      »Mum, würdest du bitte einfach zuhören.«

      »Das habe ich doch. Sie haben dich umgedreht, die Wächter haben deinem Dad und mir bereits gesagt, dass das passieren könnte. Ich wollte es nicht glauben.«

      »Sie waren also hier«, sagte Jane.

      »Natürlich waren sie das! Deine Freunde haben den Obersten des dreizehnten Hauses getötet und wollen den Dämon befreien! Sei doch nicht so naiv!« Sie stürzte den letzten Schluck Martini hinunter. »Es ist meine Schuld. Ich hätte dich nicht ständig mit diesem verfluchten Ashton herumhängen lassen sollen. Ich dachte wirklich, er sei eine gute Partie. Sohn eines Ratsmitgliedes und so weiter. Er konnte ja nichts für seine Mutter.«

      »Es reicht!«, brüllte Jane. »Wir nehmen dich mit und dann holen wir Dad. Ob du willst oder nicht.«

      »Was ist nur aus dir geworden?«

      Janes Mutter reagierte so schnell, dass Jane es selbst dann nicht hätte verhindern können, wenn sie direkt neben ihr gesessen hätte.

      Ihr Anima leuchtete auf, goldene Magie flirrte. Im gleichen Augenblick erschienen überall im Raum kleine Leuchtsphären durch ein Licht von Mykonos.

      »Mum, was soll das?«, fragte Jane.

      »Sie werden gleich hier sein.«

      »Wer?« Ian fuhr in die Höhe, seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, weiteten sich kurz darauf. »Spiegel. Versteckt im Garten.«

      »Sie

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