Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter. Andreas Suchanek

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Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek Die 12 Häuser der Magie

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wollte sich gar nicht vorstellen, wie Matt, Jane, Sam und Ultinova sich den Wächtern entgegengestellt hatten. Vor allem Matt verabscheute Gewalt. Als habe sein bester Freund nicht schon genug Leid ertragen müssen.

      »Wo sind sie jetzt?«, fragte Nic.

      »Keine Ahnung, glücklicherweise. Inés wirkte bei den bisherigen Auftritten allerdings nicht glücklich.«

      »Du solltest ihre Haare sehen.« Nox kicherte. »Fabelhafte Idee, sie und den Dämon am Rand eines Vulkans abzusetzen. Sie hat dunkle Stoppeln anstelle ihrer blonden Mähne.«

      Unweigerlich sah Nic die letzten Minuten im Herrenhaus vor sich. Chavale, der ihm die Klinge in den Körper bohrte. Inés, die seinen falschen Anima an sich nahm und glaubte, ihn geschlagen zu haben. Beide traten in den Spiegel. Nic hatte die Passage eigentlich schließen wollen, während sie sich noch darin befanden. Statt­dessen hatte er blutend auf dem Holz der Dielenbretter gelegen. Nox hatte in den Spiegel gespäht und verkündet, dass sie die andere Seite erreicht hatten.

      »Mir wäre es lieber gewesen, sie wäre verbrannt«, sagte Liz. »Dann hätten wir jetzt ein Problem weniger.«

      »Chavale hält sich versteckt?«, fragte Nic.

      »Kein Stück. Er steht bei den öffentlichen Auftritten direkt neben ihr. Wie ein gewöhnlicher Magier. Niemand weiß, wer er ist. Vergiss nicht, dass Egmont Chavale vor über zweihundert Jahren verschwand und vom ersten Regnum gibt es keine Bilder, keine Aufnahmen, nichts.«

      »Wirklich dreist«, sagte Nox, das Kinn auf seine Pranke gestützt. »Bestimmt hat er schon ganz viele Magier getötet und ihre Magie gefressen. Ohne Öffentlichkeit.«

      »Ja klar, das tut dir total leid«, kommentierte Nic ironisch.

      Nox sprang wieder auf und reckte seinen rechten Arm in die Höhe, die Krallentatze ausgestreckt. »Wir werden ihn vor aller Welt bloß­stellen. Dann muss er seine Gegner in aller Öffentlichkeit umbringen und wir können zusehen.«

      Nic schlug sich die Hand vor die Stirn. »Warum haust du nicht einfach ab?! Du bist frei. Ich habe unser Band gelöst.«

      »Eben.«

      »Was soll das denn heißen?«

      »Ich kann mich unmöglich bei den anderen Familiaris blicken lassen. Sie wissen, dass ich dich versklaven wollte, ganz wie in den guten alten Zeiten. Ich habe ihnen versprochen, dich nackt über einen Lavatümpel kriechen zu lassen. Deine Haut wäre verschmort, das Haar verbrannt, du hättest geschrien …«

      »Danke, ich kann es mir vorstellen.«

      »Jetzt kann ich leider nicht liefern.«

      Nox hatte ihnen bereits erzählt, dass seine Artgenossen auf sehr blutige Art reagierten, wenn ihnen der Spaß vorenthalten wurde. Oder das, was sie unter Spaß verstanden.

      »Aus diesem Grund habe ich beschlossen, euch beide weiter mit meiner Anwesenheit zu beglücken«, erklärte Nox, die Tatzen hinter dem Rücken verschränkt. »Ihr dürft euch jederzeit erkenntlich zeigen.« Er sah auf. »Oder kann ich dich doch noch von einem Leben als Sklave überzeugen? Es hat Vorteile.«

      »Eher friert die Hölle zu!«

      »Kein Grund, gleich so ungemütlich zu werden.« Nox seufzte. »Na schön. Ich übe mich in Geduld.«

      »Also ob.« Nic sank neben Liz auf das Bett und zog sie wieder in seine Arme. »Ich dachte wirklich, es ist vorbei.«

      »Zu sehen, wie du blutend auf dem Boden liegst und stirbst … wir lassen diese Sache mit dem Beinahetod, ja?«

      »Sag das Inés und ihrem Chef.«

      Sie umschlangen einander, um sich nie wieder loszulassen. Die Nähe zu Liz, ihr Herzschlag, ihr Atem, schenkte Nic neue Kraft. Wenn die Welt ringsum sich auch veränderte, sie war und blieb.

      »Hast du versucht, mit Angelo Kontakt aufzunehmen?«, fragte Nic.

      »Ich habe keinen Kontaktor und wollte keine Aufmerksamkeit erregen«, erwiderte sie. »Die Spiegel sind alle gesichert. Die zwölf Häuser haben dafür gesorgt, dass es keine Kontaktpunkte mehr zwischen den Ländern gibt. Es ist, als herrsche Krieg.«

      »Inés weiß, dass Angelo noch dort draußen ist«, sprach Nic leise. »Sie und Chavale glauben jedoch, dass du und ich tot sind. Das könnte ein Vorteil sein.«

      »Eben. Deshalb wollte ich keine Aufmerksamkeit erregen. Wenn Angelo gefangen genommen wurde oder das sichere Haus infiltriert ist, würden Inés und Chavale es sofort erfahren.«

      Was die Frage aufwarf, wie es weitergehen sollte.

      Sie lagen schweigend nebeneinander, berührten sich, versanken im Blick des jeweils anderen. Es war ein Moment des absoluten Friedens. Mochte die Welt außerhalb des Raumes auch tausendmal untergehen, sie waren hier. Gemeinsam.

      Selbst Nox schien die Erhabenheit des Augenblicks zu spüren und schwieg.

      »Ich liebe dich«, flüsterte Nic.

      »Und ich liebe dich.« Liz schenkte ihm ein wunderschönes Lächeln, das ihre Augen zum Leuchten brachte, jedoch nicht über die Müdigkeit hinwegtäuschen konnte.

      Die Sonne versank und die Dämmerung tauchte das Hotelzimmer in ein Spiel aus Zwielicht und Schatten. Sie rückten näher zusammen, kuschelten sich aneinander.

      Nics Lider wurden schwer und er ließ sich davontragen in einen wohligen Schlaf. Sein Körper verlangte ebenso nach Rast wie sein Geist. Tatsächlich blieb er von Albträumen verschont und schlief die gesamte Nacht hindurch. Als er am Morgen erwachte, kam Liz gerade zurück.

      »Wo warst du?«, fragte er verschlafen.

      »Ich gebe dir einen Tipp.« Sie beugte sich zu ihm und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. »Brötchen und Croissants für mich, eine riesige Tasse Kaffee für dich.«

      »Das muss der Himmel sein.«

      »Hoffentlich nicht.« Liz blickte sich skeptisch um. »Da würde ich zumindest Zimmerservice erwarten.«

      »Snob«, sagte Nic mit einem Gähnen.

      »Oh, das wird wohl doch nichts mit dem Kaffee.«

      Ruckartig setzte er sich auf. »Darüber macht man keine Witze.«

      Sie kicherte. »Aber es wirkt so gut.«

      Liz schaltete die Kaffeemaschine ein, die in der Ecke stand, und legte die mitgebrachten Gebäckstücke auf einen Teller. In den letzten Tagen hatte sie eindeutig vorgesorgt, denn aus dem Kühlschrank der Minibar förderte sie Butter und Marmelade zutage.

      »Ich vermisse mein Porridge«, seufzte sie. »Was tut man nicht alles, um länger am Leben zu bleiben.«

      Liz wirkte frisch und ausgeruht, roch nach Duschgel und Body­lotion. Ihr schulterlanges blondes Haar glänzte. Ihre Jeans hatte ebenso wie der Pulli garantiert einen Reinigungszauber erlebt.

      Nic nahm die

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