Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter. Andreas Suchanek

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek страница 10

Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek Die 12 Häuser der Magie

Скачать книгу

»Letztlich wird jede Befragung dasselbe zutage fördern.«

      »Wir werden nicht befragt«, sagte Ultinova leise. »Ist es nicht so, Ratsmitglied?«

      Standoff wirkte ertappt, fing sich allerdings sofort wieder. »Die Schlafseher haben uns davor gewarnt, dass das zweite Regnum herannaht und die Häuser fallen. Wir können kein Risiko eingehen. Aus diesem Grund hat der Rat die Befugnisse der Wächter erweitert. Sie dürfen nun ebenfalls gnadenlos gegen Fluchunterstützer vorgehen.«

      »Das ergibt Sinn. Wir Schicksalswächter durften töten, um den Fluch aufzuhalten. Die Wächter also nun auch. Doch wer entscheidet darüber, wen sie beseitigen?«, fragte Ultinova.

      »Die eine Schicksalswächterin, die über jeden Zweifel erhaben ist, natürlich«, sagte Standoff. »Gemeinsam mit dem Rat.«

      »Dann wird der Rat bald ausgelöscht sein.« Ultinova sprach mehr zu sich selbst als zur Rätin.

      »Ist das eine Drohung?«

      »Ihr seid Narren. Ihr gebt eurer größten Feindin die absolute Macht in die Hand, aus Angst. Sie wird das zu nutzen wissen. Ohne euch steht sie allein an der Spitze.«

      »Inés Dubois hat ihr Leben …«

      »… dem Dämon gewidmet«, unterbrach Ultinova kalt. »Und das überaus erfolgreich. Der Kerker wurde geöffnet, das zweite Regnum ist eingeleitet. Wir Schicksalswächter besitzen keine Gabe mehr. Stell Inés auf die Probe und du wirst es selbst sehen.«

      Für einen Augenblick wirkte Elois Standoff verunsichert. Ihr Blick flackerte wie eine Kerzenflamme im Wind. Doch der Moment verging. »Ich lasse mich nicht manipulieren.«

      »Das Gegenteil wurde längst bewiesen.«

      »Wir befragen die übrigen Schicksalswächter und werden dieser Sache auf den Grund gehen«, stellte die Rätin klar. »Ihr werdet keine Gelegenheit mehr für weitere Attacken erhalten. Im Namen des Rates verfüge ich euer Todesurteil, um den Fluch des Dämons zu stoppen.«

      Nun wusste Jane immerhin, wie Nic sich gefühlt haben musste, als Ultinova seinen Tod beschloss. Den Dämon aufzuhalten war stets das oberste Gebot. Doch dass sie ihm jetzt genau damit in die Hände spielten, Opfer der Angst wurden, die er gesät hatte, bemerkte niemand.

      Standoff streckte den Arm aus. »Bring mich zurück.«

      Einer der Schattenläufer trat an sie heran, umfasste ihren Arm und beide verschwanden in der Dunkelheit.

      Jane zählte insgesamt acht Wächter. Sie wirkten entschlossen, hatten bisher jedoch keine Mystischen Schilde erschaffen. Ihre Kampfmontur ähnelte jener, die auch Nic im Einsatz getragen hatte.

      Der erste zog nun eine Klinge aus einer Scheide am Bein.

      Etwas Ähnliches hatte Jane noch nie gesehen. Der Griff bestand aus dunklem Metall, die gebogene Klinge aus schwarzem Glas, von der ebenso schwarze Flammen ausgingen. Sie loderten.

      »Sieht aus wie ein brennender Säbel«, flüsterte Matt.

      Pablo berührte seine Brille und zog Magie aus der Umgebung. In der zweiten Sicht konnte Jane sehen, wie er diese mit schnellen Fingerbewegungen zu einem Mystischen Schild verwob. Er trat auf den vordersten Wächter zu. »Ich bin sicher, dieses Missverständnis lässt sich lösen. Ich verlange, vor dem Rat zu sprechen.«

      Der vorderste Wächter machte einen schnellen Schritt und holte aus. Ein lächerliches Unterfangen, schließlich wurde Pablo von der magischen Sphäre geschützt.

      Die Klinge glitt durch die Luft, hinterließ eine Spur aus schwarzen Flammen. Mühelos durchdrang sie den Schild. Jane sah die Spitze aus Pablos Rücken austreten.

      Ultinova schrie auf.

      »Nein.« Matt wollte zu Pablo, doch Jane bekam seinen Arm zu greifen.

      Sam stand nur stocksteif mit geweiteten Augen an der Seite und sah dem Grauen zu.

      Schwarze Linien breiteten sich auf Pablo aus, Flammen tanzten darüber. Sein Körper explodierte, wurde zu Rauch, der sich verflüchtigte.

      Zufrieden zog der Wächter die Klinge zurück. »Ausgeführt.«

      Es wirkte, als berichte er den anderen von einem Verkehrsdelikt, das er geahndet hatte. Mit seinem nichtssagenden Gesicht und den leblosen Augen wirkte der Wächter unscheinbar. Die graue Strähne im Haar war die einzige Auffälligkeit.

      Seine Worte waren das Signal. Die übrigen Angreifer stürmten voran, jeder mit gezogener Klinge.

      Zu viert waren sie ihren Gegnern zwei zu eins unterlegen, was Jane nur allzu bewusst war. Sie tauchte unter dem ersten Hieb weg, beging nicht den Fehler, einen Schild zu erschaffen.

      Es verwunderte sie, dass die Schattenläufer nicht eingriffen. Zwei von ihnen standen direkt vor einem Schatten. Doch es sah eher so aus, als hielten sie sich für einen Sprung bereit.

      Matt trat einem seiner Gegner die Beine weg. Sein roter Anima-Stein glühte in der Ledermanschette, als er Vellamos Sturm wob. Der Wind wurde so mächtig, dass sein Gegner die Klinge nicht mehr richtig führen konnte.

      Sam hantierte mit Nebelzaubern. Der Geistesnebel verwirrte die Angreifer nur kurz, sie waren darauf trainiert, zu widerstehen. Doch die gewonnenen Sekunden nutzte sie für Leicht wie Seide, schleuderte die beiden Wächter in den Sturm von Matt. Prompt stießen sie gegen einen der Schattenläufer und krachten mit ihm an die Wand. Es knackte hässlich, als Knochen brachen.

      Ultinova erwies sich trotz ihrer Größe als überaus flink. Mit gezielten Bewegungen wich sie den Angreifern aus, doch in ihren Augen stand nackte Mordlust. Kurz nacheinander erschuf sie einen Höllenwirbel, den sie in das Gesicht eines Gegners schleuderte. Aufbrüllend wurde er von den Flammen getroffen. Der andere bekam Blackbeards Säbel zu spüren. Luft, verdichtet zu Dutzenden Klingen.

      Ausgerechnet der Mörder von Pablo griff Jane an. Sein Kumpan wirkte wie ein Wandschrank, so breit waren seine Schultern. Gemeinsam bildeten sie eine Zange, griffen Jane von zwei Seiten an.

      Sie wussten nicht, dass sie ein Fatumaris war.

      Jane war Schattenläuferin, ebenso Leibwandler. Somit besaß sie zwei Animas, nutzte meist jedoch lediglich ihre Halskette. Das Stirnband jenes Wesens, das sie besiegt hatte, befand sich in ihrer Hosentasche.

      »Also schön, Jungs, dann tanzen wir ein wenig«, sagte sie mit einem Knurren.

      Die Wächter kamen mit gezogenen Klingen näher.

      Jane wich vor ihnen zurück, sprang gegen die nächste Wand. Auf ihr lag ein Schatten, der sie aufnahm und im Rücken der beiden Wächter entließ.

      Im Sprung hatte sie sich das Stirnband übergezogen und sich die Zauber zurechtgelegt. Zurück im Raum kombinierte sie Agamemnons Hagel mit einem Höllenwirbel. Die Wächter waren noch dabei, ihren Sprung zu verdauen, als ihnen bereits verdichtete Luft und Feuer um die Ohren flogen. Mit den schwarzen Klingen durchschnitten sie die Zauber, lösten die verwobene Magie auf.

      Jane begriff, weshalb sie nicht selbst Magie einsetzten. Letztlich mussten die Wächter lediglich

Скачать книгу