Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter. Andreas Suchanek
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»Gehen wir.«
Sie stellten sich dicht beieinander auf.
Und tauchten in die Schatten ein.
Kapitel 5
Du schon wieder
Nic
Seine Fallrichtung änderte sich abrupt.
In einem Augenblick schwebte Nic noch zwischen Schatten und Gold, im nächsten sauste er an einem ziemlich hässlichen Bild vorbei, das über einem verschlissenen Bett hing.
»Töte ihn, es ist einer von Inès’ Leuten!«, kreischte eine wohlbekannte Stimme.
Liz holte aus, um einen Höllenwirbel zu entfesseln.
Ächzend kam Nic in die Höhe, hielt beide Arme abwehrend von sich gestreckt. »Nicht! Ich bin es!«
»Schnell, bevor seine Lügen dich vergiften«, krächzte Nox auffordernd.
Der Familiaris saß auf einem Sessel, trommelte aufgeregt mit den Stummelfüßen und auf seiner Fratze lag ein seliges Lächeln. Er liebte Chaos und Tod. In diesem Augenblick bereute Nic zutiefst, dass er die Bindung zwischen ihm und sich gelöst hatte.
»Du weißt genau, dass ich es bin!«, blaffte er in Richtung der Kreatur, nur um sich Liz zuzuwenden. »Ich bin es wirklich.«
»Sag mir etwas, das nur Nicholas wissen kann.«
»Normalerweise nennst du mich Nic.«
»Etwas anderes«, verlangte sie.
Wie er trug auch Liz ihren Anima-Stein in einem Ring, der Stein leuchtete silbern. Bedrohlich silbern.
»Kann er nicht«, warf Nox ein. »Jetzt wirf den blöden Feuerzauber. Ich mag Magierbriketts.«
»Du willst wohl wieder mal an den Nordpol«, giftete Nic.
Nox verschränkte die Arme. »Du kannst mir nichts mehr befehlen, du hast das Band gelöst. Oh.« Er schlug sich die Pranke vor den Mund. »Du hast mich reingelegt!«
»Es ist wirklich Nic?« Liz ließ ihre Hand sinken.
»Möglich. Würdest du ihn trotzdem töten? Ganz schnell?« Nox schenkte ihr einen grauenvollen Augenaufschlag.
Liz ignorierte ihn, rannte zu Nic und packte ihn an den Schultern. »Du lebst.«
»Irgendwie schon.«
Im nächsten Augenblick lagen ihre Lippen auf seinen. Er zog sie an sich, wollte sie nie wieder loslassen. Der fruchtige Duft ihres Shampoos kitzelte seine Nase, seine Nasenspitze glitt über die samtige Haut ihrer Wange. Erneut versanken sie in einem Kuss.
»Ihr habt einen Zuschauer«, warf Nox ein. »Und dem wird gerade schlecht.«
»Wieso bist du überhaupt noch hier?!« Nic warf dem Familiaris über Liz’ Schulter einen giftigen Blick zu.
»Jemand musste doch auf sie achtgeben.«
»Ha! Du wolltest nur sehen, wie die Wächter oder Inés sie umbringen.«
»Habe ich das nicht verdient?« Nox sprang auf und stemmte die Fäuste in die Hüfte. »Wenigstens dieses Happy End sollte mir nicht verwehrt bleiben. Jetzt, wo du da bist, geht es bestimmt ganz schnell. Wo du auftauchst, sterben ständig Menschen.«
»Das ist nicht wahr!«
»Jeremiah. Angelos Bruder. Das eine oder andere Ratsmitglied. Deine Helfer, die die Apparatur wieder in Gang gesetzt haben.« Nox gingen die Krallen an der einen Hand aus zum Aufzählen, weshalb er zur anderen wechselte und ansetzte, weiterzusprechen.
»Wieso bist du am Leben?« Liz trat einen Schritt zurück, betastete seinen Körper und konnte es noch immer nicht fassen, dass er vor ihr stand.
»Tja.« Er kratzte sich an der Schläfe. »Irgendwie braucht das Schicksal mich noch. Da der Dämon jetzt zurück ist, bin ich der letzte Schicksalswächter. Und irgendwie hat auch mein Dad etwas damit zu tun.« Er nahm die Umgebung zum ersten Mal richtig wahr. »Wo sind wir?«
Es war eindeutig ein Hotelzimmer, allerdings eines der untersten Kategorie. Der Teppich war fadenscheinig, die Vorhänge verblichen. Das Bett sah so aus, als sei es vom Sperrmüll gerettet worden.
»Du hast das Portal in die Kanalisation von Rumänien geöffnet. Ich bin direkt dorthin gespiegelt und habe das nächstbeste Hotel aufgesucht. Ich musste von der Straße runter.« Liz rieb sich müde die Augen. »Die gesamte magische Welt ist in Aufruhr.«
»Das war zu erwarten.«
»Wegen uns, Nic!« Liz sank auf das Bett, das bedrohlich wackelte. »Niemand weiß, dass der Dämon zurückgekehrt ist. Inés schürt die Angst vor uns. Jedes Haus hält Ausschau, ich musste Sicherungen gegen jedes Talent anbringen. Die Traumwandler waren wirklich hartnäckig, doch ich konnte meine Träume schließlich schützen.«
Nic sank in den Sessel gegenüber von Nox. »Irgendwer muss doch begreifen, was hier vorgeht.«
»Wie denn? Inés hat dafür gesorgt, dass uns nach Österreich alle für Jünger des Dämons halten. Keiner glaubt irgendwelchen Gerüchten, die behaupten, er sei zurückgekehrt. Vergiss nicht, dass jeder außerhalb des dreizehnten Hauses und des Rates denkt, dass er damals getötet wurde. Die gewöhnlichen Magier wissen nichts von dem Fluch.«
Was Inés letztlich genau den Vorteil gegeben hatte, den sie benötigte. »Dann müssen wir es ihnen zeigen.« Nic runzelte die Stirn. »Wie lange war ich überhaupt weg?«
Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Liz müde und abgeschlagener wirkte als noch vor wenigen Stunden.
»Ich bin vor etwa einer Woche aus dem Herrenhaus geflohen«, erklärte sie.
Niedergeschlagen blickte Nic aus dem Fenster, vor dem sich die Fassaden der gegenüberliegenden Häuser abzeichneten. »Dann liegt es wohl an uns beiden, den anderen die Augen zu öffnen.«
»Oh.« Liz sah ihn mit einem plötzlichen Lächeln an. »Matt, Jane und Sam haben überlebt.«
»Was?!« Nic lachte auf. »Das ist ja … wie?«
»Ich zapfe die Nachrichten aus der magischen Welt an.« Liz grinste verschmitzt. »Irgendwie sind die drei im dreizehnten Haus aufgetaucht und dann mit Ultinova und Pablo Flores geflohen. Wächter haben sie umzingelt und es kam zum Kampf.«
»O nein.«
»Die Wächter und Schattenläufer sind alle tot. Pablo hat es auch erwischt. Die anderen Schicksalswächter wurden gefangen genommen und verhört. Ein paar sind