Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter. Andreas Suchanek

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Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek Die 12 Häuser der Magie

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Ahnung. Er war fort, als ich aufgewacht bin.«

      »Hast du keine Angst, dass er uns verrät?«

      »Wenn er es bisher nicht getan hat, dann können wir nur hoffen, dass es so bleibt«, erwiderte Liz. »Immerhin hat der Dämon ihn behandelt wie Dreck. Hättest du Nox nicht freigelassen, wäre er auch nach deinem Tod an deinen Körper gebunden gewesen. Das kollabierende Gefängnis hätte ihn ausgelöscht. Er zeigt es vielleicht nicht, doch ich glaube, er ist dir dankbar.«

      »Das Wort kennt er vermutlich nicht mal.« Nic schnaubte. »Dieser verlauste Wasserspeier kann zu seinen Leuten zurückkehren, damit die ihn erledigen.«

      »Du magst ihn.«

      »Kein Stück.«

      Liz grinste. »Das ist so niedlich.«

      »Lass das.«

      »Schon gut, du musst es nicht zugeben.«

      »Da gibt es nichts zuzugeben!« Kurzerhand verlegte sich Nic auf schweigsames Kaffeetrinken.

      Liz gab ihm ein paar Minuten, um wach zu werden. Nachdem sie ein Brötchen vertilgt hatte, erwachte ihr Tatendrang – was er bereits befürchtet hatte. »Also, ich habe nachgedacht.«

      »Und natürlich schon einen Plan ausgeheckt.« Nic behielt die Tasse sicherheitshalber in der Hand. So konnte er vorgeben zu trinken, um eine Antwort hinauszuzögern.

      »Offensichtlich hat dein Dad diese Sache weit vorausgeplant.« Liz bestrich ein Brötchen mit Marmelade und schob es ihm zu.

      »Das wird meine Laune jetzt nicht verbessern, hab ich recht?«

      »Du hast Kaffee und Zucker, sei brav.« Sie grinste überaus frech. »Du sagst, dein Dad habe das Schicksal verändert und dich erschaffen. Er wusste anscheinend, dass das zu einem zweiten Regnum führt.«

      »Er ist ein Irrer mit Allmachtsfantasien.«

      »Nic, ehrlich.« Liz schenkte ihm einen mitleidigen Blick. »Versuch das große Ganze zu betrachten.«

      Er trank aus seiner Tasse.

      »Ja?«, hakte Liz nach.

      »Ich trinke.«

      »Die Tasse ist leer. Ich kenne deine Taktiken.«

      Seufzend stellte er sie ab. »Er hatte trotzdem kein Recht dazu.«

      »Du lebst dank dieser Tat. Und wenn es stimmt, dass es ohne dich auch zu einem zweiten Regnum gekommen wäre, einem, bei dem kein Schicksalswächter mehr übrig ist … Dann war dieser Weg der einzig mögliche.«

      Dummerweise hatte Nic keine Gegenargumente. »Vermutlich hast du recht. Trotzdem hätte er mich einweihen können.«

      »Das ist eben die Frage. Wie weit hat er all das vorausgesehen, vorausgeplant?« Gedankenverloren blickte sie aus dem Fenster. »Was ist damit gemeint, du sollst durch seine Augen sehen?«

      »Vielleicht spielt das auf Janes Talent als Leibwandlerin an. Sie hat sich schon einmal an Inés gehängt, um in Akantor einzudringen.«

      »Dazu müsste Jane ihren Geist durch die Schatten an ihn heften. Das ist unmöglich. Akantor ist gesichert. Wir haben es damals nur geschafft, weil Inés es wollte.«

      »Dann habe ich keine Antwort.«

      »Aber die müssen wir finden, und zwar schnell.« Liz wandte sich ihm wieder zu. »Mit jedem Tag festigt der Dämon seine Macht und Inés höhlt jede mögliche Gegenwehr aus.«

      »Irgendwann werden die Schicksalswächter es begreifen.«

      Liz lächelte traurig. »Nic, du glaubst doch nicht wirklich, dass Inés sie am Leben lässt?«

      »Sie wurden offiziell gefangen genommen. Jeder weiß das.«

      »Die Wächter haben längst weitreichende Vollmachten.«

      »Sie unterstehen dem Rat.«

      »Nur auf dem Papier. Ich glaube kaum, dass noch irgendein Schicksalswächter lebt. Sie wären für Inés und den Dämon zu gefährlich.«

      Der Gedanke erschütterte Nic bis ins Mark. Besaß sie tatsächlich bereits so viel Macht? Hatte sie alle Überlebenden aus dem 13. Haus getötet? »Sie besitzen keine Fähigkeiten mehr.«

      »Sie besitzen Wissen. Das ist gefährlich genug. Und es dürfte nicht schwer sein, sie ebenfalls des Verrats zu bezichtigen.« Traurig erwiderte Liz seinen Blick. »Die Zeit arbeitet gegen uns.«

      Irgendwo saß der Dämon mit dem Äußeren von Egmont Chavale wie eine Spinne im Netz. Machtlos mussten sie mit ansehen, wie er an den Fäden zog und die magische Welt Stück für Stück untergehen ließ.

      Kapitel 6

      Verlorenes Glück

      Matt

      So also fühlte sie sich an, die ständige Ausnahmesituation.

      Matt stand mit seiner Teetasse an der Seite und blickte auf das Treiben.

      Gemeinsam mit Jane, Ultinova und Sam hatte er vor wenigen Tagen das sichere Haus in Italien erreicht. In den vergangenen Wochen hatte Angelo den Widerstand zügig ausgebaut und weltweit in Zellen unterteilt. Wurde eine der Zellen von den Wächtern aufgebracht, geschah den anderen nichts, da niemand die Position der anderen kannte. Über Spiegelpassagen, deren Schlüsselzauber ständig wechselte, konnten Übergänge geschaffen sowie auch problemlos vollständig getrennt werden.

      Im Technikraum saßen Magier vor Monitoren und werteten die Informationen aus angezapften Glasfaserleitungen, Satellitenverbindung und den Nachrichten aus. Agenten waren überall auf der Welt unterwegs, um an Neuigkeiten zu gelangen oder Mitstreiter zu rekrutieren.

      Sie kommunizierten mit Kontaktoren, puderdosenähnliche Geräte, die eine abhörsichere Kommunikation ermöglichten. Angelo teilte die neuen Widerständler dann der jeweiligen Zelle zu.

      Die Offenbarung, dass das zweite Regnum begonnen hatte, hatte eingeschlagen wie eine Bombe. Seitdem herrschte hektische Betriebsamkeit.

      Sie mussten auf eine Flucht vorbereitet sein, gleichzeitig jedoch versuchen, die magische Gesellschaft zu informieren.

      »Hast du das Muster?«, fragte Angelo.

      Sam sah von ihrer Tastatur auf. »Noch nicht. Da hat sich jemand alle Mühe gegeben.«

      »Es ist die einzige Chance, in die Schule einzudringen. Das ist wichtiger denn je.«

      »Gebe mein Bestes.«

      Angelos schwarzes Haar war schulterlang, er trug einen Bart. Obgleich in seinen Augen Müdigkeit zu erkennen war, wirkte er unbeugsam wie ein dunkler Ritter.

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