Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter. Andreas Suchanek
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Читать онлайн книгу Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek страница 5
»Das ist irgendwie cool.« Ein wenig fühlte es sich an, als habe er gerade eine Schwester bekommen.
Der Gedanke, dass sein Gegenüber quasi Nic selbst war, fiel ihm schwer zu begreifen.
»Ich weiß, denk nicht so viel darüber nach.«
»Dann hast du mich gerettet?«
»Jap. Normalerweise bin ich nicht manifestiert; als dein Tod näher kam, war das jedoch eine Schockwelle für das gesamte Gewebe«, erklärte sie.
»Mein Tod«, flüsterte Nic. »Der Dämon ist zurück.«
»Keine große Neuigkeit«, erwiderte sie. »Stell dir vor, jemand schüttet Benzin auf eine Decke und setzt sie in Brand. So sieht das Ganze aktuell aus. Der Dämon ist das Feuer.«
»Es tut mir leid.«
»Ich weiß.«
»Geht es Liz gut? Und was ist mit Matt und Jane?«
Sein Gegenüber seufzte. »Es gibt jetzt Wichtigeres zu besprechen.«
»Wichtiger als meine Freunde?!«
»Äh, die Welt als Ganzes?! Ist ja nicht so, als würde deinen Freunden eine lange Lebenszeit beschieden sein, wenn der Dämon weiter mit knurrendem Magen herumrennt. Du musst etwas tun.«
»Ich?«
»Ehrlich, ich schubse dich gleich raus und gehe selbst zurück«, grummelte sie. »Ja, du!«
»Ich habe ihm die Rückkehr ermöglicht.«
»Soll das jetzt das Argument sein, dich nicht rauszuschubsen? Lausige Idee.«
»Du bist echt nervig.«
»Jetzt weißt du, wie sich deine Freunde die ganze Zeit gefühlt haben«, gab sie mit einem gemeinen Grinsen zurück.
»Die, die noch leben?«
»Netter Versuch. Widmen wir uns deiner Zukunft.«
»Nein«, sagte Nic.
Es war schwer in Worte zu kleiden, dass er sich genau darüber nie wieder Gedanken machen wollte, doch letztlich musste er das gar nicht. Sie kannte ihn, war er. Auf irgendeine verdrehte Art.
»Ich verstehe ja, dass du müde bist …«
»Es geht hier doch nicht um Müdigkeit!«, blaffte Nic. »Jane und Matt sind tot, ich weiß es. Sie waren im Kerker, als er zusammengebrochen ist. Liz ist so gut wie tot und Hunderte Magier werden sterben.«
»Eher Tausende.«
»Danke.«
»Ganz ehrlich: Millionen.«
»Hör auf damit!«, verlangte Nic.
»Warum? Es ist die Realität. Die Augen davor zu verschließen macht es nicht besser. Du könntest etwas dagegen tun.«
»Ich habe versucht, es aufzuhalten«, sagte er leise. »Schließlich wurde ich ja irgendwie dafür erschaffen, richtig? Inés war uns leider immer einen Schritt voraus und das Schicksal hat für den Dämon gearbeitet. Ziemlich mies übrigens.«
»Finde ich auch.« Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn. »Der Dämon hätte ja auch nicht eingekerkert werden sollen. Die Sieben haben da Mist gebaut. Durch die Verflechtungen bot sich dem Dämon ein Schlupfloch.«
»Und jetzt wiederholt sich alles.«
»Das muss nicht zwangsläufig sein. Es gibt heute mehr Personen, die über ihn Bescheid wissen. Nicht nur das, ihr wisst sogar, wer er war. Die Sieben kämpften gegen den Dämon, ohne das zu wissen.«
»Er war Egmont Chavale«, sagte Nic. »Was soll das denn bitte helfen? Heute ist er stärker als jeder Magier. Keine Ahnung, welche Talente er hat. Ich gehe davon aus, dass er die Wächter mit links erledigt. Vor allem, solange die nach mir suchen.«
»Mimimi, kannst du eigentlich auch mal positiv denken?« Sie verdrehte die Augen. »Konzentriere dich auf das Machbare.«
Nic erwiderte ihren Blick mit verschränkten Armen.
»Ja gut, es sieht düster aus. Du weißt doch, wie man sagt.«
»Man muss wissen, wann es vorbei ist?«, schlug er vor.
»Am dunkelsten ist es vor der Dämmerung«, hielt sie dagegen.
»Toll, nachdem wir nun die Kalendersprüche geklärt haben, hast du mich trotzdem nicht überzeugt.«
»Du bist genauso stur wie ich. Nur gibt es einen Unterschied.«
»Ach ja?«
»Ich habe hier Heimspiel.«
Sie klatschte in die Hand und die Kuppel zerbrach. Brüllend fiel Nic in das goldene Gespinst. Im nächsten Augenblick krachte er auf die Erde, seine Finger gruben sich in weiches Gras.
»Ich hasse es, zu fallen«, brüllte er. »Ständig passiert das.«
»Dein Leben ist eben eine einzige Katastrophe«, stellte sie klar.
»Du bist nicht zufällig Nox, der einfach sein Äußeres verändert hat?«
Sie kicherte. »Nette Idee. Das quirlige süße Kerlchen mochte ich.«
»Er ist ein Verräter, der mich versklaven wollte.«
»Das ist halt sein Ding. Minderwertigkeitskomplexe und so, haben alle Familiaris.« Sie winkte ab.
»Und wieso süß? Er ist hässlich.«
»Putzig. Mit diesen spitzen Öhrchen und den Hauern.«
»Ich habe ihn gehasst.«
»Das stimmt nicht.« Sie grinste in diebischer Freude. »Vergiss nicht, ich weiß, was du denkst. Inés hat Nox an dich gebunden, damit er dich ausspäht. Am Ende hast du den Spieß umgedreht und ihn an dich gebunden. Clever.«
»Danke.«
»Clever von Liz.«
Nic räusperte sich. »Ja, die Idee war möglicherweise von ihr. Trotzdem …«
»Wenn ein Satz mit ›trotzdem‹ beginnt, hat man schon verloren. Du hast Nox freigelassen, bevor du gestorben bist. Hättest du ihn weiter an dich gebunden, wäre er vom Schicksal zerfetzt worden.«
»Jeden Tag eine bescheuerte Tat, das bin ich.«
»Stimmt. Diese eine Tat war eine gute.« Sie pikste ihn mit ausgestrecktem Finger in die Seite. »Und das weißt du.«
Seltsamerweise fühlte sich Nic körperlich von ihr