Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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...«

      »Hören Sie.« Samgo a Cana hob die Hand. »Sie werden sicherlich Karriere machen. Sie sind selbstbewusst und glauben, niemand kann Ihnen widerstehen. Ich tue es – sehen Sie das als Lektion an.« Er nickte ihr zu, und im nächsten Moment war er zwischen den Feiernden verschwunden.

      Sommar blieb der Mund offen stehen, mit dieser Abfuhr hatte sie tatsächlich nicht gerechnet. Vor allem nicht bei einem angehenden Politiker, der auf positive Publicity angewiesen war. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben, ihn aufzutreiben und im richtigen Moment abzupassen – und das war's? Nicht mal eine Stellungnahme ? Nicht mal zwei Minuten?

      Halan war ebenfalls wütend, als Sommar zu ihm zurückkehrte. »Du hast mich also benutzt!«, schimpfte er. »All das nur, um ein Interview zu bekommen? Ich glaub's ja nicht! Wie kommst du dazu, mich da mit reinzuziehen? Samgo a Cana hat mich gesehen und weiß, wer ich bin. Wenn er meinen Vater anruft und sich über diese Aufdringlichkeit beschwert, werde ich mich nicht vor dich stellen!«

      »Hab dich nicht so«, erwiderte sie. »Es war ein großer Spaß und die Cocktails für dich waren frei. Dass ich immer im Dienst bin, solltest du langsam wissen.« An ihrem Multifunktionsarmband leuchtete eine kurze Textnachricht auf, und schlagartig war alles andere vergessen.

      »Komm, wir müssen los!« Kurzerhand packte sie Halan am Arm und zog ihn mit sich.

      »Was ...? Spinnst du?« Er war so verblüfft, dass er gar nicht auf die Idee kam, sich loszureißen.

      Sie gab ihn erst bei den Sandjets wieder frei und warf ihm seinen Helm zu. »Schnell, schnell, wir müssen sofort zum Raumhafen!«

      »Du bist eine Irre.« Halan, der sich niemals ein Abenteuer entgehen ließ, setzte den Helm trotzdem auf.

      Kurz darauf brausten sie beide los, zurück zum Gleiter.

      Als sie beim Besucherbereich des Raumhafens ankamen und ihren Gleiter parkten, herrschte ringsum bereits reger Betrieb.

      »Was ist denn hier los?«, wunderte sich Halan a Durque. »So viele Leute ... Wer wird denn erwartet?«

      Sommar a Kechon deutete lachend nach oben. »Ist das nicht offensichtlich?«

      Da kam sie nämlich schon herunter: die CREST II – ein Kugelraumschiff mit 1500 Metern Durchmesser plus Ringwulst. So ein Gigant konnte nicht übersehen werden.

      »Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft«, freute sich Sommar.

      »Perry Rhodan kommt? Hierher?« Halan war völlig überrascht.

      Sommar verdrehte die Augen. »Bekommst du eigentlich jemals die aktuellen Nachrichten mit? Seit der Marsrat das Asyl für die Paddlerwerft PE-hilfreich abgelehnt hat, sind die Beziehungen zwischen Mars und Erde extrem angespannt. Die Terranische Union betrachtet das als Affront. Perry Rhodan will als Vermittler auftreten, bevor die Fronten sich zu sehr verhärten.«

      »Eine Auseinandersetzung will selbstverständlich keiner – aber ich kann den Mars Council verstehen. Wir haben einen Vertrag mit Andromeda, man hat uns dabei geholfen, die Situationstransmitterverbindung nach Olymp zu bauen. Soweit ich weiß, herrscht im Machtgebiet der Meister der Insel Frieden und keine Verfolgung. Warum also ersucht jemand um Asyl, und warum sollen wir dem stattgeben und riskieren, es uns mit einer ganzen Galaxis zu verscherzen?«

      »Aha, diese Neuigkeit hast du also mitbekommen.« Sommar zwinkerte.

      »Ich bin heute nicht auf dem Laufenden, weil wir mit diesem Ausflug beschäftigt waren – nur du wusstest natürlich vorab mehr aus deinen Quellen.« Halan schüttelte den Kopf. »Eine schöne Freundin bist du, das nicht zu erzählen. Jetzt haben es alle anderen vor mir erfahren, und wir sind auf den hinteren Plätzen.«

      »Ach was, der Platz hier ist gut.« Sommar starrte wieder nach oben. Der Gigant kam immer näher, er wirkte nun wie ein Mond, der auf den Planeten herabstürzte. In sechs Kilometern Entfernung war der Landeplatz vorbereitet worden.

      Der Raumhafen befand sich in einer Senke, der Besucherbereich war wie eine Arena erhöht im Halbkreis angeordnet, sodass man eine hervorragende Sicht über das Areal hatte. An verschiedenen Positionen waren Holotafeln aufgestellt, die abwechselnd vergrößerte Ausschnitte des Geschehens zeigten.

      »Was glaubt Rhodan eigentlich, bei uns ausrichten zu können?«, murrte Halan.

      Sommar fand das offensichtlich. »Nun, momentan ist er zwar ohne offizielles Amt. Er genießt aber weiterhin allgemein hohes Ansehen, einschließlich in den Kolonien. Also wird er als Vermittler akzeptiert.«

      »Er ist doch nicht neutral, sondern ein Terraner! Natürlich wird er immer auf der Seite seiner Geburtsheimat sein.«

      »Du findest es also nicht gut, dass er schlichten will?«

      Halan nickte. »Der Mars hat seine Position deutlich gemacht, und das hat die Erde zu respektieren, finde ich.«

      »Der Mars gehört zur Terranischen Union«, erinnerte ihn Sommar. »Da kann man nicht einfach sagen, man macht hier oder da nicht mit. Und es ist doch nur die eine Werftplattform!«

      »Ein einziges, ins Rutschen geratende Sandkorn kann eine Lawine auslösen«, mahnte Halan.

      Der typische marsianische Stolz, dachte Sommar. Keine Gelegenheit wird ausgelassen, die Unabhängigkeit und Eigenverantwortung zu demonstrieren.

      Sie dachte ganz anders darüber. Selbstverständlich war sie ebenfalls stolz darauf, Marsianerin zu sein. Als Neu-Marsianerin war sie genau wie Halan aus dem VGP hervorgegangen, dem Variable Genome Project, und gut an die Marsumwelt angepasst. Die Alt-Marsianer führten ihre Genese auf den Sand des Lebens zurück, Viren aus dem liduurischen Erbe, die jeden, der damit in Berührung kam, genetisch veränderten. Noch immer gab es Einwanderer, die den Sand des Lebens erhalten wollten.

      Dies wurde sogar ermöglicht – wenngleich nicht offiziell. Die Terranische Union hielt die liduurischen Viren, den »Sand des Lebens«, für zu gefährlich und ließ eine Anpassung nur über das VGP zu. Die Alt-Marsianer indes beharrten auf ihren Traditionen, und wer sich ihnen anschließen wollte, bekam das Virus daher in einer Zeremonie weit vom städtischen Leben entfernt bereitwillig verabreicht. Das geschah in aller Heimlichkeit, sodass die Behörden kaum in der Lage waren, dies zu überprüfen oder nachzuverfolgen.

      Die Erde war fraglos ein strahlendes, von Leben übersprudelndes Juwel im Sonnensystem, doch der Mars ... Es war schwer zu beschreiben. Poeten und Lyriker verfassten Tausende Verse, die ausdrücken sollten, welche Gefühle der Mars hervorrief. Und doch würden hunderttausend oder eine Million nicht ausreichen, um alles zu erfassen.

      Es ist das Herz des Mars, wir können es schlagen hören. Wir sind eins und verbunden. Selbst ein so weit gereister Mann wie Perry Rhodan könnte das vermutlich nie verstehen. Er wäre immer nur Gast.

      Es war kein Geheimnis, dass der bekannteste aller Terraner vor vielen Jahren einen marsianischen Waisenjungen namens Farouq adoptiert und zusammen mit seinem leiblichen Sohn aufgezogen hatte. Zweifellos hatte ihm Farouq viel über den Mars erzählt, sodass vielleicht ein Grundverständnis vorhanden war. Aber mehr auch nicht. Schließlich hielt sich Rhodan nur äußerst selten auf dem Bruderplaneten auf – er war zu unbedeutend im kosmischen Geschehen.

      Worüber die Marsianer, ob nun Neu- oder Alt-, nicht unglücklich waren. Sie kamen hervorragend ohne Bevormundung zurecht.

      »Sag

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