Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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Kilometer lang, bis zu siebenhundert Kilometer breit ist und bis zu sieben Kilometer in die Tiefe reicht!«

      »Und das war's mit den Superlativen?«, fragte Rhodan lächelnd.

      Farouq grinste vergnügt. »Noch lange nicht – aber ich komme jetzt zu etwas ganz anderem, zu einem Minilativ, haha. Im Gegensatz zur Erde kackt der Mars mit seinen Monden voll ab. Phobos und Deimos, die sind nicht mehr als Satelliten. Phobos hat gerade mal siebenundzwanzig Kilometer Durchmesser und saust in weniger als sechstausend Kilometern Höhe über die Marsoberfläche. Vor dem Arkonforming hätte man ihn mit einem einzigen starken Sprung – und entsprechendem Durchhaltevermögen – vom Mars aus erreichen können! Phobos steht zweimal am Tag für gut viereinhalb Stunden am Himmel und durchläuft dabei die Hälfte seiner Phasen. Spektakulär, sofern man ihn gut erkennen könnte. Und Deimos? Noch kleiner, fünfzehn Kilometer im Durchmesser, aber dafür weiter weg, zwanzigtausend Kilometer über dem Marsboden, nicht mehr als ein Schmutzfleck auf der Linse. Man kann ihn zwei Stunden am Tag über Bradbury Central beobachten, aber nur mit technischen Hilfsmitteln. Wenn du mich fragst: Was die zwei betrifft, sind dem Mars die Superlative ausgegangen, die sind einfach nur peinlich.«

      »Aber nützlich als Stationen«, merkte Rhodan an.

      »Klar, aber für uns Marsianer haben die keinen Wert«, blieb Farouq enttäuscht. »Da gibt's nicht mal Erze zu schürfen. Jämmerliche Steinklumpen, als ob der Mars gehustet hätte, und das kam dabei raus.«

      Gegenwart

      Das Areal des Raumhafens war seit Perry Rhodans letztem Besuch gewachsen und gut frequentiert von zahlreichen zivilen Raumfahrzeugen kleiner und mittlerer Größe.

      Während Rhodan seinen Erinnerungen nachhing, meldete sich die Luftraumkontrolle des Mars und erteilte Anweisungen für den Landevorgang.

      »Wir werden erwartet«, sagte jemand im Hintergrund.

      Rhodan nickte abwesend. Dass die Ankunft der CREST II erhebliches Aufsehen verursachen würde, war nicht überraschend. Noch vor wenigen Monaten wäre diese Aufmerksamkeit durchweg positiv gewesen, doch nun waren die Meinungen der Planetarier sicherlich geteilt.

      Die Beziehung zwischen der Erde und dem Mars war, Rhodan konnte es nicht anders ausdrücken, äußerst kompliziert geworden. Ob die Unabhängigkeitsbestrebungen der anderen Kolonien dabei eine Rolle spielten? Wer konnte das schon so genau wissen? Der Mars hatte seit jeher einen Sonderstatus innegehabt.

      Rhodan musste sich eingestehen, dass ihn die harsche Reaktion des Marsrats in Bezug auf PE-hilfreich überrascht hatte. Anscheinend hatte das Asylersuchen der Paddler den Auslöser für etwas dargestellt, das schon seit längerer Zeit im Stillen vor sich hin schwelte.

      Umso wichtiger war ihm, nun den persönlichen Austausch zu suchen. Nachdem die CREST II ins Solsystem zurückgekehrt war, hatte man zunächst Jessica Tekener und ihren Bruder Ronald ins Medozentrum von Mimas gebracht. Dann waren die Paddler aufgetaucht, und aus einem simplen Wiedersehen hatte sich ein diplomatischer Zwischenfall entwickelt.

      Dass der Mars sich weigerte, die Asylsuchenden aufzunehmen, hatte Rhodan irritiert, aber es schien ihm ein Ablenkungsmanöver zu sein. Da wurde ein Nebenkriegsschauplatz aufgemacht, der mit den Hilfesuchenden selbst wahrscheinlich so gut wie nichts zu tun hatte. Das politische Parkett zwischen dem Mars und der Erde war zunehmend rutschig geworden, dies war Rhodan selbstverständlich nicht entgangen. Die Paddler waren einfach nur zur falschen Zeit aufgetaucht.

      Perry Rhodan hatte kein offizielles politisches Amt mehr inne; seine Situation glich eher einem »Elder Statesman«, wie er sich immer wieder klarmachte – wobei im Begriff »elder« bezüglich seiner Person eine ganz besondere Ambivalenz mitschwang. Zwar erhielt er nach wie vor Informationen aus vielen Quellen, aber meist erst mit einer gewissen Verzögerung, sobald es um Fragen der staatlichen Sicherheit ging. Reginald Bull hielt ihn auf dem Laufenden, so gut er konnte, aber das war mit der Situation, als Rhodan noch selbst Protektor gewesen war, nicht mehr zu vergleichen.

      Rhodan war in die Entscheidungen um das Asyl für die Paddler nicht eingebunden worden – nicht zu Beginn jedenfalls. Nun, da die Lage unübersichtlich wurde, war Stella Michelsen, die Administratorin der Terranischen Union, jedoch mit der Bitte um Vermittlung an ihn herangetreten, und selbstverständlich hatte er »Ja« gesagt.

      Das lenkte ihn ein wenig davon ab, dass auf dem Mond der Erde eigenartige Dinge vor sich gingen. Dass Iratio Hondro damit zu tun hatte, dessen war er sich sicher. Doch seine Aufgabe lag nun auf dem Mars. Zum ersten Mal seit geraumer Zeit bedauerte Rhodan, dass er kein Entscheidungsträger im klassischen, politischen Sinne mehr war. Seine aktuelle Stellung war ein eigenartiger Kompromiss, und die rechtlichen Fragen über seine Autorität wurden heiß diskutiert.

      Wenigstens die Anwälte profitieren davon, dachte er voller Ironie.

      Während die CREST II mit dem Landeanflug begann, erhielt Perry Rhodan eine persönliche Kontaktanfrage von der Erde und zog sich in einen Nebenraum der Zentrale zurück, um das Gespräch dort zu führen.

      Es war Stella Michelsen. Die Miene der TU-Administratorin im Kommunikationshologramm wirkte nicht gerade glücklich. »Ich hätte es Ihnen lieber erspart, aber ich muss Ihnen leider eine offizielle Note der Terranischen Union übermitteln. Der Exekutivausschuss der TU-Vollversammlung hat sie veranlasst, und der Inhalt ist ... nun, nicht positiv und auf nicht sehr diplomatische Weise formuliert.«

      Rhodan öffnete die Mitteilung in einem zweiten Holo, und seine Laune verschlechterte sich zusehends, während er die Zeilen studierte.

      »Das soll ich allen Ernstes dem Mars Council vorlegen?«, fragte er schließlich, um einen neutralen Tonfall bemüht, obwohl es in ihm brodelte. Am liebsten wäre er sofort umgekehrt und hätte den Urhebern dieser Botschaft den Marsch geblasen. Was natürlich rein hypothetisch war, denn er hatte der Vollversammlung nichts vorzuschreiben – und Michelsen würde es gewiss nicht an seiner Stelle tun. Er hatte also gar keine Wahl, und schlauerweise hatte man mit diesem Ansinnen gewartet, bis er auf dem Mars angekommen war, damit er keinen Rückzieher machen konnte.

      »Genau das wird von Ihnen erwartet«, bejahte die Administratorin. »Und die Bestätigung, dass die Marsregierung die Mitteilung erhalten hat.«

      »Sie wissen, wie sehr mir das die Verhandlungen erschweren wird? Ich traue den Marsianern zu, dass sie mich als Reaktion hochkant hinauswerfen und ich in weniger als zwei Stunden wieder abfliegen muss.«

      Michelsen seufzte. »Das ist mir durchaus bewusst, Perry. Und es ist sicherlich kaum hilfreich, wenn ich an dieser Stelle betone, dass ich die Ansicht des Exekutivausschusses nicht teile. Ich kann das aktuelle Verhalten der Marsregierung zwar ebenfalls nicht nachvollziehen, aber ich respektiere es und bin der Ansicht, dass es einen sachlichen Austausch darüber geben muss, was den Mars Council zu diesem Verhalten veranlasst hat. Und wie wir zu einer Einigung gelangen können.«

      »Aus dem Grund bin ich ja hier«, sagte Rhodan beherrscht. Einen scharfen Tonfall anzusetzen, wäre Michelsen gegenüber unfair – sie war nicht die richtige Ansprechpartnerin für seine Ungehaltenheit.

      »Und darüber bin ich froh, vor allem, dass man Sie so schnell empfangen wird. Ich möchte einen weiteren Eklat unbedingt vermeiden, angesichts all der anderen derzeitigen Krisenfälle. Beim Saturn hat es wohl einen Zwischenfall gegeben, und Protektor Bull war mit der TERRANIA dorthin unterwegs, hat sich aber nicht mehr gemeldet. Zu Luna haben wir seit zwei Stunden keinen Kontakt mehr. Wir haben also jede Menge Probleme – und den Mars werden sie bald ebenso betreffen, wenn wir es nicht schaffen, das Solsystem zu schützen. Die Lage droht zu eskalieren.«

      Rhodan presste die

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