Gesammelte Werke (Über 150 Titel in einem Band). Rosa Luxemburg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gesammelte Werke (Über 150 Titel in einem Band) - Rosa Luxemburg страница 111

Автор:
Серия:
Издательство:
Gesammelte Werke (Über 150 Titel in einem Band) - Rosa Luxemburg

Скачать книгу

aus Mangel an Proportionalität der Produktion, d.h. aus Mangel an gesellschaftlicher Kontrolle über den Produktionsprozeß. Es schließt dagegen den tiefen fundamentalen Widerstreit zwischen Produktionsfähigkeit und Konsumtionsfähigkeit der kapitalistischen Gesellschaft aus, der sich gerade aus der Kapitalakkumulation ergibt, der sich periodisch in Krisen Luft macht und der das Kapital zur beständigen Markterweiterung antreibt.

      Sechsundzwanzigstes Kapitel.

       Die Reproduktion des Kapitals und ihr Milieu

       Inhaltsverzeichnis

      Nun entsteht aber die Frage, ob wir die Voraussetzungen, die für das Einzelkapital maßgebend sind, auch bei dem Gesamtkapital als zulässig betrachten dürfen.

      Daß Marx tatsächlich die Akkumulationsbedingungen des Gesamtkapitals mit denen des Einzelkapitals identifizierte, bestätigt er selbst ausdrücklich an folgender Stelle:

      "Die Frage ist jetzt so zu formulieren: Allgemeine Akkumulation vorausgesetzt, d.h. vorausgesetzt, daß in allen trades das Kapital mehr oder minder akkumuliert, was in fact Bedingung der kapitalistischen Produktion und was ebensosehr der Trieb des Kapitalisten als Kapitalisten, wie es der Trieb des Schatzbildners, Geld aufzuhäufen (aber auch notwendig ist, damit die kapitalistische Produktion vorangehe) - was sind die Bedingungen dieser allgemeinen Akkumulation, worin löst sie sich auf?"

      Und er antwortet: "Die Bedingungen für die Akkumulation des Kapitals also ganz dieselben, wie für seine ursprüngliche Produktion oder Reproduktion überhaupt.

      In Wirklichkeit sind die realen Bedingungen bei der Akkumulation des Gesamtkapitals ganz andere als bei dem Einzelkapital und als bei der einfachen Reproduktion. Das Problem beruht auf folgendem: Wie gestaltet sich die gesellschaftliche Reproduktion unter der Bedingung, daß ein wachsender Teil des Mehrwerts nicht von den Kapitalisten konsumiert, sondern zur Erweiterung der Produktion verwendet wird? Das Draufgehen des gesellschaftlichen Produkts, abgesehen von dem Ersatz des konstanten Kapitals, in der Konsumtion der Arbeiter und Kapitalisten ist hier von vornherein ausgeschlossen, und dieser Umstand ist das wesentlichste Moment des Problems. Damit ist aber auch ausgeschlossen, daß die Arbeiter und die Kapitalisten selbst das Gesamtprodukt realisieren können. Sie können stets nur das variable Kapital, den verbrauchten Teil des konstanten Kapitals und den konsumierten Teil des Mehrwerts selbst realisieren, auf diese Weise aber nur die Bedingungen für die Erneuerung der Produktion in früherem Umfang sichern. Der zu kapitalisierende Teil des Mehrwerts hingegen kann unmöglich von den Arbeitern und Kapitalisten selbst realisiert werden. Die Realisierung des Mehrwerts zu Zwecken der Akkumulation ist also in einer Gesellschaft, die nur aus Arbeitern und Kapitalisten besteht, eine unlösbare Aufgabe. Merkwürdigerweise gingen sämtliche Theoretiker, die das Problem der Akkumulation analysierten, von Ricardo und Sismondi bis Marx, gerade von dieser Voraussetzung aus, die die Lösung des Problems unmöglich machte. Das richtige Gefühl für die Notwendigkeit "dritter Personen", d.h. Konsumenten außerhalb der unmittelbaren Agenten der kapitalistischen Produktion: der Arbeiter und Kapitalisten, zur Realisierung des Mehrwerts, führte zu allerlei Ausflüchten: zu der "unproduktiven Konsumtion", die bei Malthus in der Person des feudalen Grundbesitzers, bei Woronzow in dem Militarismus, bei Struve in den "liberalen Berufen" und sonstigem Anhang der Kapitalistenklasse verkörpert ist, ferner zur Heranziehung des auswärtigen Handels, der bei allen Skeptikern der Akkumulation von Sismondi bis Nikolai-on als Sicherheitsventil eine hervorragende Rolle spielte. Zum andern Teil führte die Unlösbarkeit der Aufgabe zum Verzicht auf die Akkumulation, wie bei v. Kirchmann und Rodbertus, oder wenigstens zur angeblichen Notwendigkeit, die Akkumulation möglichst zu dämpfen, wie bei Sismondi und dessen russischen Epigonen, den "Volkstümlern".

      Doch erst die tiefere Analyse und die exakte schematische Darstellung des Prozesses der Gesamtproduktion durch Marx, namentlich seine geniale Darstellung des Problems der einfachen Reproduktion, konnte den springenden Punkt des Akkumulationsproblems und die wunde Stelle der früheren Versuche seiner Lösung bloßlegen. Die Analyse

Скачать книгу