Perry Rhodan Neo 241: Sporensturm. Lucy Guth

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Perry Rhodan Neo 241: Sporensturm - Lucy Guth Perry Rhodan Neo

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und dadurch den Hyperstrudel von Sagittarius A* in immer schnellere Rotation versetzt hast.«

      Der Knoten zog sich zusammen.

      »Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.« Thora Rhodan da Zoltral legte die Hände auf den Tisch.

      »Mit guten Vorsätzen«, verbesserte Rhodan reflexartig.

      Seine Frau warf ihm einen scharfen Blick zu, ignorierte die Bemerkung jedoch ansonsten. »Also dürfte auch die Planetenmaschine auf Epsal aktiv geworden sein.«

      »Das würde mich nicht wundern«, sagte Rhodan. »Die einst von den Loowern erbaute Anlage im Gadenhimmel hat neun Türme – und in der Lokalen Blase gibt es neun Planetenmaschinen. Das ist kein Zufall. Nathalie sprach von einem zweiten Nonagon im Raumsektor der Solaren Union.«

      »Du meinst also, pro Turm wurde eine Maschine in Gang gesetzt?« Farouq Rhodan da Zoltral legte den Kopf schief.

      »Genau das.« Rhodan stieß den Atem scharf zwischen seinen Zähnen aus. »Wie ich sagte: Nathalie hat ein ›Nonagon‹ erwähnt. Ich bin mir ziemlich sicher – nein, eigentlich weiß ich, dass es sich dabei um die neun Kolonialwelten mit ihren Maschinen handelt, die gemeinsam eine gigantische weitere Neunturmanlage darstellen.«

      »Aber wozu soll eine solch riesige Anlage benötigt werden?«, rätselte Michelsen. Man sah ihr an, dass ihr diese Thematik zu abstrakt war.

      Sie war nicht dabei. Sie hat die Looweranlage nicht gesehen, und sie hat nicht mit Nathalie gesprochen.

      »Darauf habe ich keine Antwort«, räumte Rhodan ein.

      Bull prustete. »Und ich bin mir sicher, dass uns eine mögliche Antwort überhaupt nicht gefallen würde.«

      »Wie auch immer sie lauten mag, wir werden sie im Hier und Jetzt nicht finden«, konstatierte Ngata. Missbilligend sah er zu Reginald Bull hinüber, dessen Blick sich sofort verfinsterte. Nach all den Jahren waren sich Bull und Ngata noch immer nicht richtig grün, auch wenn sie einander respektierten. »Ihr Engagement in allen Ehren, doch ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, Schiffe der TU in die Kolonien zu entsenden. Das aktuelle Verhältnis zwischen den Siedlern und der Terranischen Union ist nicht das allerbeste.«

      »Das wissen wir alle«, mischte sich Quinto mit seiner hohen Stimme ein. »Die einen nehmen der Union die Tatsache übel, dass sie es nicht geschafft hat, Plophos von Iratio Hondro zu befreien. Die anderen sehen in ihm einen Freiheitskämpfer, der sich erfolgreich vom Joch der Erde gelöst und einen eigenen Weg eingeschlagen hat.«

      Rhodan verstand, warum Quinto dieses Thema anschnitt. Die Rolle des ehemaligen Obmanns Hondro war Quinto ein besonderer Dorn im Auge, weil die Abteilung III den Kerl einfach nicht zu fassen bekommen hatte; nicht mal seine besten Agenten, die zufällig Rhodans Söhne waren. Thomas und Farouq Rhodan da Zoltral wirkten angemessen betreten. Für die beiden war Hondro ebenfalls ein frustrierendes Thema, weil er ihnen schon so oft durch die Finger geschlüpft war.

      »Sir, wir sollten mit der CREST II nach Epsal fliegen und die Suche nach Hondro dort fortsetzen«, wandte sich Thomas an seinen direkten Vorgesetzten Quinto. »Ich habe das Gefühl, dass dieser Mistkerl auch da seine Finger im Spiel hat.«

      »Soso, ein Gefühl? Wenn es Sie tröstet, mein Instinkt sagt mir etwas ganz Ähnliches. Und er hat mich selten in meinem Leben getäuscht.« Nike Quinto grinste breit. »Von meiner Seite aus haben Sie den Befehl, auf Epsal nach Hondro zu suchen. Sofern die CREST II zufällig ebenfalls diesen Weg einschlägt, können Sie gern mitfliegen.«

      »Das wird sie auf jeden Fall.« Rhodan blickte auffordernd in die Runde. »Oder sieht das jemand anders? Mir ist klar, dass die politische Situation sensibel ist, John. Aber das Letzte, was wir von Epsal empfangen haben, ist ein Notruf. Das können wir nicht ignorieren.«

      »Selbstverständlich nicht«, stimmte Stella Michelsen zu. Sie wandte sich an Thora Rhodan da Zoltral. »Die CREST II sollte so schnell wie möglich nach Epsal aufbrechen – nicht nur wegen des Notrufs, sondern auch wegen der Möglichkeit einer dort aktivierten Planetenmaschine. Vielleicht können Sie die Epsaler davon überzeugen, dass es durchaus sinnvoll ist, weiterhin Teil der Solaren und Terranischen Union zu sein.«

      3.

      Im Rechenherz

      »Kaffeepause!«, rief Jonas Göller fröhlich quer durch das sogenannte Rechenherz – ein sechseckiger Glaskasten inmitten der Positronikzentrale der CREST II, in dem das neunköpfige SENECA-Spezialistenteam seine Arbeitsplätze hatte.

      Grundsätzlich war ein fähiger Informatiker, Positronikpsychologe, IT-Techniker oder Programmierer von fast jeder Stelle des Raumschiffs aus in der Lage, mit SENECA zu arbeiten. Die Komponenten der Schiffspositronik waren dezentral überall an Bord verteilt; auf diese Weise würde selbst der komplette Ausfall mehrerer Untereinheiten nicht den Gesamtrechner lahmlegen.

      Aber irgendwo muss jede Spezialeinheit ihr Hauptquartier haben – da ist die primäre Positronikzentrale der CREST II wohl für uns angemessener als eine verstaubte Nebenstelle auf einem der unteren Decks, dachte Donna Stetson.

      Rechenherz – der Name gefiel ihr. Denn so fühlte sie sich in dem mit Bedienpulten und Holokonsolen vollgestopften Glaskasten: nicht nur rein örtlich in der Mitte der positronischen Bordaktivitäten, auch intuitiv nah beim Herzen von SENECAS Hauptkomponenten.

      Sie sah zu Göller auf – er war Mitte vierzig und ein netter Kerl, der sie von Anfang an freundlich im Team aufgenommen hatte. Ihm zuliebe wäre sie gern mit zu der kleinen Kaffeepause gegangen, die sich die Spezialistengruppe etwa alle zwei Stunden gönnte. Doch sie wusste, dass sie derzeit keine gute Gesellschaft abgeben würde. »Dieses Mal ohne mich – ich muss noch etwas fertig machen«, sagte sie. »Ich halte hier die Stellung.«

      Es war zwar nicht so, dass unbedingt jemand im Rechenherz zurückbleiben und Dienst schieben musste. In der Positronikzentrale arbeiteten zahlreiche weitere Fachleute, die ständig mit der Verbesserung der Basisroutinen und einer Anpassung der Grundprogrammierung beschäftigt waren. Denn auch ein selbstlernendes neuronales System wie SENECA benötigte Wartung und Kontrolle, damit seine Abermillionen, von elektrischen Impulsen gesteuerten Elemente getreulich das taten, was sie tun sollten.

      Das SENECA-Team stellte lediglich eine Eliteeinheit unter diesen Fachleuten dar, die in drei Schichten arbeiteten. Sie waren diejenigen, die auf die eine oder andere Weise besonderen Zugang zu SENECAS Routinen und Funktionen fanden und versuchten, sein Wachstum nachzuvollziehen, zu dokumentieren und wenn möglich zu lenken. Sei es wie bei Jonas Göller, dem Programmierer, der ein spezielles Gespür für die binären Komplexitäten des Grundcodes hatte, oder wie bei Gina Rossi mit ihrem tiefgreifenden Verständnis für die neuronalen Strukturen, die sie als Biologin auf eine ganz andere Weise wahrnahm.

      Dass Stetson seit einigen Wochen ebenfalls zu dieser illustren Runde gehörte, konnte sie noch immer nicht ganz glauben.

      Rossi auch nicht, und das ließ sie Stetson wieder einmal spüren. »Unser Nerd-Girl ist wohl mit den Hausaufgaben nicht fertig geworden.« Rossis Stimme klang, als ob sie einen Witz machen wollte; wieder einmal bemerkte Stetson, dass die Augen ihrer Kollegin nicht mitlachten. Im Gegensatz zu »Rechenherz« war Nerd-Girl eine Bezeichnung, die Stetson nicht mochte. Rossi hatte ihn ihr am ersten Tag verpasst, nachdem Stetson auf speziellen Wunsch von SENECA in das Team berufen worden war. Rossi hielt hartnäckig an dem spöttischen Spitznamen fest, obwohl ihn keiner außer ihr benutzte.

      Stetson senkte den Blick und erwiderte nichts, während

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