Spitzenteams der Zukunft. Richard de Hoop

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Spitzenteams der Zukunft - Richard de Hoop страница 4

Spitzenteams der Zukunft - Richard de Hoop Dein Business

Скачать книгу

CEOs mit. Meist geht es da nur um Umsatz, Mitarbeiterzahl, Gewinn und solche Dinge. Natürlich müssen auch betriebswirtschaftlich die Basics stimmen. Aber kaum ein CEO erzählt mal ein überragendes Kundenbeispiel oder lobt die Spitzenleistung seiner Teams. Zahlen, Daten, Fakten – das zählt für die Manager in der alten Welt der Wirtschaft. Und die Mitarbeiter? Für die heißt es oft: Ich muss hier einen Job machen. Es heißt für sie nicht: Ich will hier besonders gut sein. Oder: Ich will etwas tun, was für unsere Kunden wirklich sinnvoll ist und ihnen Freude macht. Denken in Zahlen und denken in Aufgaben, die erledigt werden müssen – so tickt die alte Welt. In der neuen Welt, die jetzt gerade entsteht, wird das nicht mehr reichen.

      Ja, die Welt dreht sich wesentlich schneller. Und das wird jetzt so weitergehen. Ich habe kürzlich eine Untersuchung gelesen, nach der in 20 Jahren 40 Prozent der heutigen Arbeit verschwunden sein wird. Computer und Roboter werden noch viel mehr Arbeit übernehmen, als wir es uns heute vorstellen können. Wo bleibt die Arbeit? Sie bleibt vor allem dort, wo es um zwischenmenschliche Kontakte geht. In der Wirtschaft bricht eine Ära an, in der die Menschen mit ihren Talenten in den Mittelpunkt rücken. Wo langweilige, eintönige Arbeit automatisiert wird, da entstehen Freiräume, in denen Menschen wirklich für Menschen da sind. Ich finde, das ist doch eine wunderbare Entwicklung! Die Welt dreht sich schneller, aber uns muss dabei nicht schwindelig werden. Vorausgesetzt, wir besinnen uns alle auf unsere menschlichen Stärken. Jetzt ist die Chance dazu!

      Rewind

      

Junge, »disruptive« Unternehmen verändern die Spielregeln der Märkte. Sie sind hoch flexibel und agil. Wer sich nicht weiterentwickelt, kann gegen sie nur verlieren.

      

Spitzenteams, die nah am Kunden sind, machen das Rennen. Unternehmen, die wissen, was ihre Kunden wollen, sorgen für Innovationen an der richtigen Stelle.

      

In Zukunft wird es überall entscheidend sein, dass die Basics stimmen. Kunden gehen zu dem Anbieter, der sein Geschäft perfekt beherrscht. Gleichzeitig wird der zwischenmenschliche Kontakt wieder wichtiger.

      Track 2 ·

       Warum es nur noch gemeinsam weitergeht

      

»Das Leben ist wie ein großer Wandteppich. Und all die Fäden, die wir verweben, führen uns irgendwann zueinander zurück.«

      Robbie Williams, Popstar

      Da war dieses Rührstäbchen. So ein kleines Stück Plastik, mit dem man seinen Kaffee umrührt. Gé Moonen hielt es mir hin und sagte: »Ist das nicht ein verrücktes Produkt? Wir verwenden es drei Sekunden und dann bleibt es 300 Jahre in der Umwelt, bis es verrottet.« Ich nickte zustimmend. Ja, wir Menschen sind teilweise schon etwas verrückt.

      Gé Moonen ist kein Umweltaktivist, sondern Unternehmer. Seine Firma Moonen Packaging aus meiner Heimatstadt Weert ist ein großer Anbieter von Verpackungen aller Art. Auch Kaffeebecher und Rührstäbchen gehören zum Angebot. Den Menschen all diese Wegwerfprodukte auszureden, ist für Gé keine Lösung. Es würde auf die Schnelle sowieso nicht funktionieren.

      Gé Moonens Branche gilt als »schmutzig«. Doch er will es besser machen. Seine Firma hat jetzt auch umweltfreundliche Rührstäbchen. Oder Kaffeebecher ohne Erdölprodukte. Auch bei den großen Verpackungen gibt es Fortschritte. Moonen wurde als Grünstes Unternehmen der Niederlande 2013 ausgezeichnet. Gé ist realistisch. Er muss einen Markt bedienen. Doch er weiß: Nur wenn alle umdenken, entsteht Neues. Es geht nur gemeinsam.

      Anhand eines Rührstäbchens versteht jeder, warum es nur noch gemeinsam weitergeht. Entweder wir alle wollen eine Wirtschaft, die sich mehr um den Menschen, seine Talente und seine tatsächlichen Bedürfnisse dreht – eine Wirtschaft, die Ressourcen schont und unseren Kindern und Enkeln die Welt nicht als eine einzige Müllhalde hinterlässt. Dann entstehen auch die entsprechenden Märkte und viele neue Arbeitsplätze. Oder wir wollen das nicht. Dann denkt jeder nur an sich, seine maximale Bequemlichkeit und den oberflächlichen Reiz. So bleibt die alte Welt der Wirtschaft noch ein Weilchen bestehen. Irgendwann ist so oder so Schluss, schon weil die Ressourcen endlich sind. Insbesondere auf das Erdöl werden wir in Zukunft verzichten müssen. Heute sind wir so sehr abhängig davon. Aber auch andere Rohstoffe, wie beispielsweise Metalle, stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Sogar der Sand wird langsam knapp. Doch ohne Sand kein Beton für unsere Bauwerke.

      Wo ich in Holland, Deutschland und im übrigen Europa hinkomme, treffe ich immer mehr Menschen wie Gé Moonen. Sie wissen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Doch anders als manche Vertreter früherer Generationen sind sie keine Träumer und keine Revolutionäre. Sie sind Realisten. Sie wollen nicht protestieren gehen, sondern konkret und in kleinen Schritten Dinge besser machen. Nicht im Alleingang, sondern gemeinsam mit anderen. Auf der Website von Moonen Packaging steht der Satz: »Wir sind … ein Geschäftspartner, der seinen Logistikapparat, sein Marktwissen und sein Netzwerk gerne teilt.« In dieser Aussage steckt eine Menge vom Spirit der neuen Generation im Business. Die Entwicklung geht vom Gatekeeper, der argwöhnisch über seine Patente wacht, zum Enabler, der sein Wissen und seine Ressourcen teilt – nicht aus Selbstlosigkeit, sondern weil alle gemeinsam maximal profitieren sollen.

      Eine neue Gemeinsamkeit zeigt sich längst auf vielen Ebenen. In Holland hat früher zum Beispiel jedes produzierende Unternehmen seine eigenen teuren Maschinen und Werkzeuge angeschafft. Diese mussten regelmäßig erneuert werden, um gegenüber der Konkurrenz nicht zurückzufallen. Heute schließen sich immer mehr Firmen zu Pools zusammen, die gemeinsam teure Maschinen und Werkzeuge kaufen und sich die Nutzung dann teilen. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die natürlichen Ressourcen. In Europas Großstädten wird Carsharing als Alternative zum eigenen Auto immer beliebter. Neben den Angeboten der Konzerne gibt es längst Websites, über die auch Privatleute ihr Auto zu einem selbst festgesetzten Preis anbieten können. Dank des Internets wird Carsharing so auch in Kleinstädten und auf dem Land möglich. Und wo Nachbarschaften beginnen, alle möglichen Sachen zu teilen, da brauchen sie nicht einmal das Internet dazu.

      It’s just an illusion: Warum es keine Krise gibt

      In Europa reden wir seit Jahren von »Krise«: erst die Kohlekrise, dann die Strukturkrise, die Finanzkrise und nun die Eurokrise – immer neue Krisen tauchen auf. Auch in den Unternehmen scheinen viele immer noch zu glauben: »Wir sind in einer Krise.« In Holland ist das sicher etwas ausgeprägter als in Deutschland. Aber auch deutsche Unternehmen, denen es im Moment relativ gut geht, sind nicht frei von Zukunftssorgen. Jedes Land hat eben seine eigenen Herausforderungen. Doch ist es überhaupt noch sinnvoll, von »Krisen« zu sprechen? Immer mehr Experten sagen: Wir haben überhaupt keine Krise. Wir befinden uns vielmehr in einer Zeit des Übergangs. Wirtschaft und Gesellschaft stecken mitten in einem gigantischen Transformationsprozess. Und es ist wie bei allen Prozessen, die über große Zeiträume ablaufen: Weil sich die Dinge nicht schlagartig verändern, sondern Schritt für Schritt, bekommen wir den Wandel manchmal gar nicht so richtig mit.

      »Krise« klingt immer nach Gefahr, nach drohendem Verlust. Der Transformationsprozess, in dem wir uns jetzt befinden, steckt jedoch voller Chancen! Die Folge dieses großen Wandels wird nämlich sein, dass der Fokus weggeht von Kapital, Strukturen und Prozessen. Und hingeht zu Menschen, ihren Talenten und Bedürfnissen. Das stellt die Industriegesellschaft der letzten 200 Jahre vom Kopf auf die Füße. In Zukunft müssen die Menschen sich nicht mehr verbiegen, um sich dem großen Getriebe der Wirtschaft anzupassen. Sie sind keine kleinen Rädchen mehr, die zu funktionieren haben. Im Gegenteil,

Скачать книгу