LMAA. Cordula Nussbaum

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LMAA - Cordula Nussbaum Dein Erfolg

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      8. Das muss ich mir verdienen? LMAA!

      Gehörst Du auch zu den Menschen, die im Alltag »on fire« sind? Und kaum kommt das Wochenende oder der »wohlverdiente« Urlaub, juckt die Nase, kratzt der Hals, gehst Du in die Knie?

      »Post-Stress-Symptom« oder »Leisure Sickness« (Freizeit-Krankheit) nennen Forscher diese Art von Erschöpfung, Schmerzen oder Wochenendmigräne. Meist trifft es Menschen mit einer hohen Stressbelastung, aber auch Menschen mit ausgeprägtem Verantwortungsgefühl, die sich schuldig fühlen, wenn sie mal »faul« sind. Sie werden in der Freizeit viermal häufiger krank als Nicht-Gestresste.14 Der Grund: Unter Stress schüttet unser Körper Kortisol aus, das eine »Immunantwort« auf Bakterien oder Viren wie Husten, Naselaufen & Co unterdrückt. Alle Anstrengungen des Körpers, um die bösen Feinde wieder loszuwerden, werden also unterbunden – äußerlich gesehen bleiben wir »gesund«.

      Sobald wir jedoch entspannen, sinkt der Kortisolspiegel und die Kampftrupps legen los – wir werden krank. Der Ausweg? Bereits im normalen Alltag und vor allem in den Tagen vor dem Urlaub Stress reduzieren, mehr Pausen machen, sich an der frischen Luft bewegen. Je weniger gestresst Du ins Wochenende oder in den Urlaub startest, desto gesünder kannst Du Deine Freizeit erleben.

      Denkst Du gerade: »Haben wir uns den Urlaub dann aber überhaupt ›verdient‹? Wenn wir doch gar nicht ›urlaubsreif‹ sind?« Lange waren das auch meine Gedanken. Und ich hörte aus meinem Umfeld: »Ihr fahrt schon wieder in Urlaub – Ihr seid doch noch erholt vom letzten!« Oder aber: »Ja, du hast echt geackert, bist ganz blass, jetzt erhol dich mal, das hast du dir jetzt wirklich verdient!«

      Mein Weltbild, wann ich mir was wirklich verdient habe, geriet erst vor wenigen Jahren ins Wanken. Getrieben von Adrenalin und dem Wunsch nach Anerkennung ging ich weit über meine Kräfte hinaus, trieb ich mich und meinen Körper unerbittlich an, zu funktionieren. Selbst als ich einen Bandscheibenvorfall im Nacken hatte und den linken Arm nicht mehr heben konnte, ließ ich mich schmerzfrei spritzen und lieferte ab. Pause? Keine Option. Ging ja noch.

      Bis eines Tages ein Physiotherapeut zu mir sagte: »Frau Nussbaum, was muss Ihr Körper noch alles tun, damit Sie endlich kapieren, dass es reicht?«

      Noch heute bin ich ihm dankbar für diese Worte. Ich erkannte, was mein Körper schon lange wusste: Wir müssen uns unsere Pausen nicht verdienen! Es liegt in der Natur unseres Seins, dass wir Ruhephasen brauchen. Sportler wissen das: Nach dem Training kommt die Regeneration – nur dann wird man besser. Die Natur weiß das: Nach der Ernte muss der Boden brach liegen, sonst kann man bald überhaupt nicht mehr ernten!

      Wir müssen uns Pausen und Erholung nicht »verdienen«. Ebenso wenig, wie wir uns schöne Erlebnisse oder teure Sachen »verdienen« müssen. Wir müssen uns nicht die Massage im Spa »verdienen« oder den Gammel-Nachmittag auf der Couch. Wir müssen uns auch nicht die Liebe und Zuneigung anderer Menschen »verdienen«. Wir müssen nicht hart arbeiten, um die Schönheiten der Welt in Anspruch zu nehmen. Wir dürfen das Leben mit Leichtigkeit leben. Punkt.

      9. Schalt FOMO aus

      Gehst Du zu jedem Networking-Event, zu jeder Party, zu jedem Meeting? Checkst Du minütlich Dein Smartphone, um keine Message zu verpassen? Bekommst Du fast schon körperliche Schmerzen, wenn Du mal an einem Sonntagabend nichts vorhast?

      Dann leidest Du an FOMO, der Angst etwas zu verpassen (»Fear of Missing out«). FOMO ist ein Phänomen, das unsere Vorfahren schon kannten. FOMO-Menschen tanzten schon immer gerne auf vielen Hochzeiten, galten als umtriebig, rastlos. Einfach nur, um ja nichts zu versäumen. Dir gefällt das emsige Treiben? Weiter so! Nutz FOMO als Motor, der Dich in Action hält.

      Du merkst, dass Du langsam ermüdest? Dass Du zwar »dabei« bist, aber doch nicht mittendrin? Halt Dir vor Augen, dass jedes Mal, wenn Du einer Aktivität zustimmst, obwohl Du lieber auf der Couch liegen würdest, Dich Dein FOMO-Knopf dazu getrieben hat. Nicht Du hast zugesagt, sondern Dein FOMO-Knopf.

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      Mach heute aus FOMO JOMO: »Joy of Missing out« – die Freude am Verpassen. Geh an einigen Stunden pro Woche ins andere Extrem und genieß so richtig, dass Du nicht nur »nein« zu einer Möglichkeit sagst, sondern Dich regelrecht befreist von Ablenkungen und Erwartungen. Mit JOMO gewinnst Du Freiheit und Raum zum Denken, zum Sein. Stöpsel Dich aus. Igel Dich ein. Und zelebrier, dass die anderen gerade so richtig was verpassen. Nämlich Muße, Chillen und Runterkommen.

      JOMO ermöglicht es Dir, eine freie Entscheidung zu treffen, wann Du aktiv sein willst und wann Du verzichtest. JOMO verschafft Dir Gelassenheit und Produktivität. Wo willst Du heute von FOMO auf JOMO umschalten?

      10. Schotte Dich ab

      Es war einmal ein König. Der liebte sein Volk. Und sein Volk liebte ihn. Eines Tages schenkte ein vorbeiziehender Apfelpflücker ihm einen Wunderkasten, mit dem er überall und jederzeit mit anderen Menschen in Kontakt sein konnte.

      Welche Freude! Während die Ministerrunde tagte, konnte der König seinem Freund Prinz Immeron kleine Texte schicken.

      Während er mit seiner frischvermählten Frau speiste, konnte er mit den Ministern sprechen. Und während er mit Prinz Immeron telefonierte, konnte er seiner Frau via »Was-los« Gute Nacht sagen. Die Jahre zogen ins Land und der König war glücklich.

       Doch eines Morgens stand er einer wütenden Ministerrunde gegenüber. »Unsere Kornkammern bleiben auch heuer wieder leer – weil du die Samenlieferungen aus unseren Kolonien nicht rechtzeitig freigegeben hast. Wir werden hungern!« Erschrocken lief der König zu seiner Frau. Doch das Gemach war verlassen. Hastig scrollte der König durch seine Textnachrichten und fand eine Botschaft seiner Liebsten. »Seit Jahren wünsche ich mir einen Thronfolger mit Dir – doch Dein Wunderkasten hat Dich immer davon abgehalten, zu mir zu kommen. Ich gehe.«

      Da warf der König den Wunderkasten in den tiefsten Brunnen auf dem Schlossberg, suchte seine Liebste, fand sie – und ließ sich nie wieder stören.15

      Welche Ernte kannst Du nicht einbringen, weil Du vor lauter Ablenkung nicht zum Säen gekommen bist? Welche Menschen haben sich von Dir abgewendet, weil Du nie für sie da warst, obwohl Du körperlich anwesend warst?

      Wir denken häufig, dass wir produktiv und erfolgreich sind, wenn wir jederzeit auf das anspringen, was gerade kommt. Doch wir lügen uns in die eigene Tasche. Denn vor lauter Adhoc-Aktionen verlieren wir aus den Augen, was uns wirklich wichtig ist. Was uns wirklich voranbringt. Was uns wirklich am Herzen liegt.

      Wie oft wirst Du aus der Konzentration gerissen? Im Schnitt haben wir gerade mal drei Minuten, bevor Telefon, E-Mail oder Kollegen »in persona« uns aus der Arbeit holen. Und wenn wir nicht von außen gestört werden, stören wir uns eben selbst: 63-mal pro Tag schauen einige von uns auf Handy. Alle 18 Minuten werfen wir einen Blick in die Postings der Sozialen Medien. Dummerweise benötigen wir rund 64 Sekunden, um nach dem Lesen einer Mail wieder zurück zur Arbeit zu finden. Rund vier bis acht Minuten brauchen wir, um nach einer (themenfremden) Störung den roten Faden wieder zu haben. Produktivität? Fehlanzeige!16

      Wir haben mit Internet, Smartphone & Co. ganz wunderbare Hilfsmittel für einen engen Austausch rund um den Globus erhalten. Nur leider haben wir nie gelernt, damit umzugehen. Ich plädiere dafür, dass Fächer wie »Deep Work: störungsfreies

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