Mut braucht eine Stimme. Peter Holzer

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Mut braucht eine Stimme - Peter Holzer Dein Erfolg

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der selbstbestimmt genutzten Zeit macht glücklich. Das unterscheidet ihn von materiellem Reichtum. Das klingt sehr klischeehaft, oder? Geld macht nicht glücklich – sagen das nicht alle, die Geld haben?

      Glauben Sie mir, ich spreche aus meiner eigenen Lebenserfahrung. Ich wollte damals unbedingt an der European Business School studieren. Eine Privatuniversität. Da meine Eltern nicht in Geld schwammen, habe ich mir das Studium per Kredit selbst finanziert. In den Semesterferien musste ich Geld verdienen, sodass ich sie mit Praktika verbrachte, anstatt in den Studentenkneipen zu versacken. Damals schwor ich mir: Wenn mehr Geld da ist, dann werde ich zufriedener sein! Dann werden alle Probleme verschwunden sein! Danach folgte die Zeit, in der sich das Geld auf dem Konto sammelte. Aber das führte nicht dazu, dass ich mich erfüllter fühlte, denn für dieses Geld arbeitete ich unglaublich viel. Ich verbrachte mehr Zeit in Hotels als zu Hause und war förmlich süchtig nach noch mehr Geld. Ich war zwar formal mein eigener Herr, kein Chef gab mir Anweisungen; doch es war das Geld, das mir indirekt immer neue Befehle gab. Hinzu kam in Zeiten der Börsenkrisen dann noch eine ganz neue Sorge: nämlich die Angst davor, das Geld wieder zu verlieren.

      Über diese Erfahrung bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es im Leben nicht um die Frage geht, wie viel Geld ich habe. Klar ist es schön, sich Dinge leisten zu können. Aber wer viel Geld hat und sich viele Dinge leisten kann und trotzdem im Hamsterrad steckt, der ist deswegen noch lange nicht glücklich. Ich kenne zwei Multimillionäre, die könnten mit ihrem Geld ihr Leben zweibis dreimal erneut durchleben, ohne einen Schlag dafür zu tun – aber sie arbeiten immer noch wie ein Stier. Und beklagen sich auch noch darüber! Mein Rat: »Dann hör doch auf!« Sie antworten dann mit hervorragenden Geschichten, weswegen das jetzt noch nicht geht und sie weitermachen »müssen«.

       Der wahre Luxus ist nicht Geld – sondern frei gestaltbare Zeit!

      Der innere Druck hört nicht auf. Oder ist es die Gier? Der Besitz von Geld hat nun mal kein Limit. Ich habe noch niemanden gehört, der sagt: Es ist genug. Alle wollen immer mehr davon. Doch ich bin davon überzeugt, dass der wahre Luxus nicht Geld allein ist – sondern die frei gestaltbare Zeit. Nein, ich meine nicht einfach Freizeit. In der dröhnen sich viele Menschen mit Aktivitäten zu, die ebenfalls fremdbestimmt sind. Ich meine Zeit, über die Sie voll und ganz verfügen, weil Sie frei entscheiden können, was Sie damit tun. Der Zustand wirklich frei gestaltbarer Zeit ist für mich der Zustand von echter Unabhängigkeit und Glückseligkeit.

      Da ich hier von Luxus spreche, mögen Sie das auch für ein Luxusproblem halten. Eines, mit dem Sie sich gar nicht beschäftigen können vor lauter Arbeit. Stimmt schon, es ist unglaublich anstrengend, aus Gewohnheiten und Verflechtungen auszubrechen. Anstatt zu erklären, warum es bei Ihnen nicht klappt, stellen Sie sich bitte einmal eine andere Frage: Was müssten Sie in Ihrem Leben ändern, damit es funktionieren kann?

      Noch besser: Schauen Sie bei diesem Gedanken über Ihr eigenes Leben hinaus. Denn es geht hier nicht nur um Ihr persönliches Glück, sondern um die Zukunftsfähigkeit des Menschen.

      Denken Sie einmal ein paar Jahrzehnte voraus. Die Industrialisierung entwickelt sich weiter. Robotertechnologie und künstliche Intelligenz werden uns Menschen zunehmend die Arbeit abnehmen. Und immer mehr Leute werden ohne Beruf sein. Da wird sich Ihnen umso stärker die Frage stellen, wie Sie als Mensch wirkungsvoll und zukunftsfähig sein können. Wie sind Sie wertvoll für den Arbeitsmarkt? Wie sind Sie wertvoll für diese Gesellschaft? Nur wenn Sie wertvoll sind, verdienen Sie auch Geld. Wenn Sie nur irgendetwas tun, was niemand braucht, verdienen Sie damit gar nichts. Hinter der Frage also, wie Sie wirkungsvoll sein können, wie Sie Nutzen für andere stiften können, steckt auch die ganz pragmatische Frage: Wie, womit verdienen Sie Geld? Und zwar nachhaltig! Wenn Sie sich mit diesen Fragen nicht beschäftigen, dann wird die Gesellschaft statt Sie selbst die Richtung in Ihrem Leben bestimmen. Ein Gedanke, der mir persönlich genauso wenig gefällt wie Ihnen. Angenehmer ist es, wenn Sie diese Frage aktiv als Spieler statt passiv als Spielstein beantworten. Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als die Nutzung Ihrer Zeit selbst in die Hand zu nehmen. Das heißt: die Verantwortung für Ihre Zukunft zu übernehmen.

       Der harte Weg zum Glück

      Ich habe oft überlegt: Wenn ich einmal an meinem Lebensende stehe und mich fragen werde, ob ich ein gutes Leben geführt habe – welchen Maßstab lege ich dann an? Auch wenn mir Beruf und Karriere immer wichtig waren, wusste ich doch stets, dass dann nicht die entscheidende Frage sein wird, wie viel Geld ich verdient und angesammelt habe. Das letzte Hemd hat keine Taschen. Es werden andere Dinge bedeutsam sein. Nämlich die Frage, wie das Verhältnis zu meiner Frau, meiner Familie, zum engsten Kreis meiner Freunde war.

      Stellen Sie sich vor, Sie liegen auf dem Sterbebett. Im Schnelldurchlauf ziehen Sie dort die Bilanz Ihres beruflichen Lebens. Aus dieser Perspektive sieht Ihr heutiges Leben ganz anders aus. Und der weise Mensch, der Sie am Ende Ihres Lebens sein werden, kann Ihrem heutigen Ich eine entscheidende Wegweisung für das Berufsleben geben. Eine Botschaft von Ihrem weisen Ego an Ihr heutiges Ego. Wie lautet sie? Wie werden Sie Ihre Zeit nutzen?

      Und wer steht eigentlich an Ihrem Sterbebett? Sind es Ihre Chefs, Mitarbeiter, Kunden, Ihr Steuerberater? Wohl kaum!

       Wer steht an Ihrem Sterbebett?

      Bitte überlegen Sie: Wie viel Zeit haben Sie diese Woche mit den Menschen verbracht, die wirklich an Ihrem Bett stehen werden? Wie viele Gedanken haben Sie ihnen gewidmet? S oll das bis zu Ihrem Lebensende so weitergehen?

      Eigentlich wissen Sie, was wichtig für Sie ist. Sie müssen nur auf die Stimme in Ihnen hören. Das klingt einfacher, als es ist. Ich behaupte nicht, dass Sie sich die richtige mentale Ausrichtung ganz einfach wie von Zauberhand herbeiwünschen können. Solche Aussagen überlasse ich gerne den Heiopei-Gurus und Sektengründern, mit denen ich nicht viel anfangen kann und deren simple Glücksversprechen mir ein Gräuel sind.

      Glück und Erfolg bedeuten harte Arbeit! Und es geht viel mehr um den Weg als um das Ziel. Ich kann Ihnen nichts anderes versprechen als einen harten Weg zum Glück. Aber er lohnt sich – und Sie können Ihre Zeit nicht sinnvoller nutzen, als wenn Sie sich auf diesen Weg machen. Die Suche nach dem eigenen Horizont und die Bereitschaft, den Weg in diese Richtung zu gehen, bedeuten Disziplin und Konsequenz gegen sich selbst. Gerade in anstrengenden Zeiten können Sie das größte Wachstum erfahren und die entscheidenden Schritte in Ihrem Leben machen.

      Zum Leben gehören Niederlagen und Rückschläge. Und auch die sind nicht etwa vertane Zeit, sondern das Tüpfelchen auf dem i. Sie markieren eine besonders harte, aber eben auch eine besonders erfüllte Zeit. Denn wir lernen und werden nur dann wirklich stärker, wenn es nicht gut läuft im Leben. Als ich in Neuseeland studierte, habe ich in einer dunklen, verranzten Bar dazu den passenden Spruch auf der Toilette gelesen: »Ich verliere nie! Entweder gewinne ich – oder ich lerne dazu!«

      Eine Niederlage ist für mich nie verschwendete Zeit, denn ich habe etwas ausprobiert und dazugelernt. Zeit ist nur dann verschwendet, wenn ich mich mit Dingen beschäftige, die mich nicht in die Nähe meines Horizontes bringen. Wenn ich die Zeit nicht sinnvoll für mich nutze. Dann ist das Zeitverschwendung im Umgang mit mir selbst. Doch es geht noch schlimmer: Es gibt auch noch eine Zeitverschwendung ganz anderer Art – nämlich die zulasten anderer Menschen.

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