Das Günter-Prinzip fürs Business. Stefan Frädrich

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Das Günter-Prinzip fürs Business - Stefan Frädrich Günter, der innere Schweinehund

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deren Lebens. Die Welt ist vernetzt, Informationen sind frei – na und? Gab es tatsächlich mal Proteste gegen Volkszählungen!?

      Richtig bizarr wird es dann im Job: Da versickern die Millionen der Großen in nutzlosem Marketing, während pfiffige Kleine längst zum Nulltarif Millionen erreichen – per YouTube. Da brüsten sich Unternehmen, ihre Angestellten »im Griff« zu haben, weil diese während der Arbeitszeit nicht ins Internet dürfen – und wundern sich, warum sie keine qualifizierten Leute mehr bekommen. »Vielleicht kriegt das der nächste Chef in den Griff? Der jetzige geht in drei Jahren in Rente.« Da bekommen große Vertriebsmannschaften kaum noch Nachwuchs, weil die Geschäftsführung einen blinden Fleck hat: »Nein, bei uns macht man Vertrieb noch richtig: von Mensch zu Mensch!« Wobei die Geschäftsführung offensichtlich noch zu lernen hat, dass es im Social Web genau darum geht: um Kontakte von Mensch zu Mensch.

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      Lassen Sie uns also feststellen: Es geht heute längst nicht mehr darum, ob Social Media gut ist oder schlecht. Social Media ist. Wer hingegen bald nicht mehr sein wird, sind alle diejenigen, die weiterhin wie kleine Kinder bocken und sich der Realität verschließen. Auch wenn diese Realität an Orten stattfindet, die man aktiv aufsuchen muss, um sie zu verstehen.

       Jahrzehnte später …

      Übrigens: Jahrzehnte später bat mich mein Vater, ihm Facebook zu erklären. Mittlerweile in Rente, leider chronisch krank und mit weit weniger Sozialkontakten als in seiner aktiven Zeit, war ihm jede Abwechslung recht. Wir meldeten also seinen Account an. Doch bevor ich ihm erklären konnte, wie er »Freunde« findet, schlug ihm das System eine ganze Reihe möglicher Kontakte vor: alles Namen seiner weltweit verstreuten jahrelangen Geschäftspartner.

      Ungläubig staunend klickte er einen nach dem anderen durch: »Das ist tatsächlich der XY! Auf dessen Hochzeit war ich damals!« Oder: »Wahnsinn! Das ist der YX! Mit dem habe ich früher immer …« Und so weiter. Offenbar hatten alle zuvor bereits bei Facebook nach seinem Namen gesucht, sodass sich mein Vater nun binnen Minuten vernetzen konnte – mit »seinen Jungs und Mädels« aus Singapur, Brasilien, Südafrika. Mit Tränen in den Augen verbrachte er die nächsten Stunden vor dem Computer und dockte wieder dort an, wo ihn Rente und Krankheit herausgerissen hatte: mitten in seinem Leben.

      Ich wünsche auch Ihnen, dass Sie ohne Vorurteile in Ihr Leben lassen, was dort hingehört. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie mit den Ecken und Kanten umzugehen lernen. Schließlich geht es im Kern – wie immer – nur um eines: um Menschen.

       Noch mehr Networking

      Nun noch ein paar Ideen für Freunde »echter« zwischenmenschlicher Kontakte: Warst du schon mal auf einem Netzwerker-Treffen? Die werden oft von Verbänden, Firmen, Vereinen oder sogar Behörden organisiert. Dort laufen lauter Leute herum, die fleißig nach Geschäftskontakten suchen und ihre Visitenkarten austauschen. So lernst du neue Kunden kennen oder Multiplikatoren, die für Mundpropaganda sorgen. Sozusagen das Real-life-Pendant zu XING und Co. (Vielleicht zahlst du deinen Netzwerkkontakten, Freunden und Bekannten ja eine kleine Provision, wenn sie dir einen Geschäftskontakt vermitteln? So werden sie dir noch lieber helfen wollen.)

      Außerdem kannst du auf Messen und Kongresse gehen. Dort findet man neue Kunden nämlich besonders leicht – schließlich will jeder gerne Geschäfte machen. Vielleicht lernst du wichtige Leute sogar persönlich kennen: Einkaufsleiter, Geschäftsführer oder Chefsekretärinnen?

      Auch im Fitnessclub, beim Parteitreffen oder auf einem Festbankett ist man oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort … Und bist du eigentlich schon Mitglied in einem Berufs- oder Interessenverband? Dann frag dort nach, wie du an neue Kontakte kommst!

       Werbeideen ohne Ende

      Du kannst auf deinem Messestand sogar eine kleine Verkaufsshow inszenieren – am besten mit viel Tamtam drumherum: mit spannenden Spielen, guter Musik und einem Clown für die Kids. Vielleicht baust du deinen Stand auch mal in der Fußgängerzone auf? Oder im Einkaufszentrum? Oder auf dem Marktplatz? Und für deine wichtigsten Kunden veranstaltest du von Zeit zu Zeit spezielle Informationsabende, an denen du deine Produkte erklären und nebenbei Kontakte pflegen kannst.

      Sammle immer möglichst viele Adressen! So kannst du deine Werbung viel gezielter verschicken – vielleicht per Newsletter, Brief oder SMS? Und immer, wenn es bei dir etwas Neues gibt, erzählst du es gleich deinen Kunden weiter. So bleiben sie stets auf dem Laufenden. Achte aber beim Schreiben darauf, dass dich deine Kunden auch verstehen können: Schreib möglichst einfach, klar und unterhaltsam! Und kann man deinen Newsletter eigentlich schon auf deiner Webseite bestellen? Übrigens: An Adressensammlungen kommst du auch über Berufsverbände oder Agenturen heran.

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       Einführung ins ONLINE-Marketing

      Willkommen in der Welt des Online-Marketings! Hier geht es darum, Kunden im Internet zu finden. Denn seien wir ehrlich: Irgendwie tummeln wir uns da doch alle, oder?

       Bezahlte Anzeigen schalten

      Der Klassiker von Online-Werbung ist das Schalten zielgruppengenauer Anzeigen. Vor allem auf Social-Media-Seiten klappt das gut. Das Prinzip ist einfach: Wenn Sie Ihre Zielkunden genau definiert haben, können Sie Ihre Werbung zum Beispiel bei Facebook oder Google genau denen anzeigen lassen, die zur Zielgruppe gehören und von Ihren Produkten profitieren (sollen) – denn die Googles und Facebooks dieser Welt wissen dank Big Data ganz genau, wer da durchs Internet surft. Bezahlt wird entweder pro gezeigter Anzeige oder je Klick darauf.

      Es entstehen Marktplätze für Werbung, die – im Gegensatz zur relativ unscharfen und gießkannenartigen Werbung per Zeitungsanzeige – genau messen, welche Anzeige sich wie lohnt: Schalten Sie Ihre Werbung zum Beispiel für günstige Massenprodukte wie Socken, Seife oder USB-Sticks, müssen Sie relativ viel bezahlen, um viele Menschen zu erreichen und sich besser zu platzieren als Ihre Mitbewerber. Ob Ihre Marge dabei stimmt, hängt von der werbebedingten Verkaufsmenge ab.

      Schalten Sie Ihre Anzeigen hingegen für Nischen- oder Hochpreisprodukte, kann es lukrativer werden: Ihre Zielgruppe lässt sich besser eingrenzen, es tummeln sich vermutlich weniger Mitbewerber im Markt und die Rentabilität kann sehr hoch sein. Vorausgesetzt natürlich, dass Ihnen mögliche Kunden vertrauen – vor allem bei hochpreisigen Produkten. Sonst geben Sie zwar Geld aus, um Kunden auf Ihre Webseite zu locken, schaffen es aber nicht, diese zum Kauf zu bewegen.

       Traffic und Conversion

      Die beiden Online-Marketing-Zauberwörter lauten nun Traffic und Conversion: Also wie viel »Verkehr« können Sie auf Ihr Angebot leiten? Und wie viele Verkehrsteilnehmer konvertieren ihren Besuch auch in einen Produktkauf?

      Klar: Ideal ist möglichst viel Traffic bei hoher Conversion.

      Erfolgreich werden Sie einerseits, indem Sie genau messen, welche Ihrer Webseitenbesucher woher kommen und sich wo wie lange aufhalten. Wo klicken sie hin? Wo wieder weg? Und dann justieren Sie die Parameter immer wieder neu und verbessern sie stets weiter. Das ist eine ziemliche Fummelei für Profis im Online-Marketing oder für ambitionierte Hobby-Tüftler mit guten Programmen.

      

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