Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag. Achim Wigand

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Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag - Achim Wigand MM-Reiseführer

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der Ko­mar­nica ist ganz bestimmt das auf­re­gendste Erlebnis, das man in mon­te­ne­gri­nischen Gewässern so haben kann.

      Natürlich kann man in der Wassern Mon­tenegros viel mehr als bloß plan­schen. Für den Anfang reicht schon eine Taucherbrille, um den Reiz der üppig belebten Meeresfauna plas­ti­scher zu erleben, mit deutlich mehr Aus­rüstung kommt man dann noch weiter und länger unter Wasser: Mon­te­negro, besonders vor und in der Bucht von Kotor, ist ganz sicher ein Tauch­re­vier der obersten Kategorie.

      Fahrten- oder Sportsegler werden die Küste dagegen als wenig heraus­for­dernd finden, dafür weht es einfach zu schwach, eine besondere Spielart des windgetriebenen Vortriebs hat sich aber vor dem großen Strand in Ulcinj etabliert: Das geringe Wassertiefe und ein verlässlicher auflandiger Wind haben Ulcinj als Kitesurfing-Spot der ersten Kategorie in den Kata­logen der Spezialanbieter fest etabliert.

      Gleich nach Überschreiten der nördlichen Landesgrenze haut Montenegro mit­ einer Natur­sensation ersten Ranges auf die Pauke: Bewegun­gen der Erd­kruste und das Meerwasser haben ein fast 30 km langes Be­cken in die Küs­te getrieben, eingerahmt von fast 1900 m hohen Bergen.

      Knapp 87 km² Wasserfläche machen die Bucht von Kotor zum größten Fjord südlich von Skandinavien - auch wenn’s streng genommen gar kein Fjord ist.

      Die Bucht von Kotor ist das Cover-Mo­tiv Montenegros und für gar nicht so we­nige Besucher des Landes ist sie sogar Montenegro - viel mehr bekom­men Kreuzfahrttouristen, die sich den Landgang mit einem Einreisestempel im Pass dokumentieren lassen, vom Land gar nicht zu sehen. Der Sprung ins Salzwasser und die Bergwanderung lassen sich hier spielend an einem Tag realisieren, von Meereshöhe bis zu den wolkenhohen Gipfeln des Orjen und Lovcen liegt an manchen Stel­len bloß ei­ne weite Steinwurf­dis­tanz, und das er­hebt die erste Be­geg­nung mit dem ein­zigen Fjord südlich Skandinaviens in den Rang eines ech­ten Natur­spek­ta­kels mit echtem Wow!-Potenzial.

      Die einzigartige Topografie der la­n­gen Bucht ist nicht unbemerkt ge­blie­ben, und das schon lange vor dem Be­ginn des modernen Tourismus. Schon vor Jahrtausenden fanden griechische Schiffe in dem riesigen Naturhafen Schutz vor dem Unbill des Medi­ter­rans, die gleiche Feststellung machten kurz darauf die Römer, Venezianer, Türken, Ös­ter­reicher und wer sonst noch so Kriegs- und Han­delsflotten über das Mittelmeer schickte. Des­halb greift der Titel des Weltnaturerbes für die Bucht von Kotor ein­deutig zu kurz, und so hat die UNESCO auch gleich noch das Welt­kul­tur­erbesiegel mit auf das Typenschild gravieren las­sen.

      Die Qualitäten der Bucht von Kotor sind erstaunlich lan­ge ein Geheimtipp geblie­ben, aber jetzt sind sie alle da, ganz besonders die ganz Reichen (ge­le­gent­lich auch Schönen). Sichtbarster Aus­weis ist die gewaltige Zahl von Lie­ge­plätzen für Urlaubsboote von er­kleck­licher Länge - in den Jacht­häfen von Tivat und jetzt bald auch noch Dje­no­vici kön­nen auch Renommier­käh­ne über 100 m Länge problemlos ge­parkt wer­den. Auch die lan­ge unberührte Halb­insel Lus­tica zwischen Bucht und offe­nem Meer ist mitt­ler­weile von ge­radezu irr­witz­i­ger In­ves­titionstätigkeit über­rollt wor­den. Man findet sie im­mer noch, die ur­sprüng­lichen Orte, aber der Platz wird knap­per.

      Hinter der ersten Gip­fel­kette hört Mon­tenegro aber nicht ein­fach auf, ein Ausflug in die Küs­ten­gebirge gehört un­be­dingt noch in die Reiseplanung. Wäh­rend das na­he­zu unbewohnte Or­jen-Gebirge in erster Linie für Wan­de­rer und Bergsportler attrak­tiv ist, füh­ren die 27 legendären Keh­ren der Pass­straße hinauf zum Krstac oberhalb Ko­tors in die his­to­ri­schen Urgründe des Landes. Gerade ein­mal eine lan­ge Wan­de­rung entfernt, auf der an­de­ren Seite des Gebirgszugs, liegt mit Cetinje die ehemalige Haupt­stadt des Landes (bis 1918), und das kann man der Mi­nia­tur­ver­sion einer europäischen Me­tro­pole auch heute noch gut ansehen.

      Perast und Kotor: Beide Orte zeugen auf recht unterschiedliche Art vom Reich­tum der Bucht - Kotor als schwer befestigte Trutzburg, Perast als welt­offe­nes Domizil einer Seefahrerelite.

      Die Supermarina von Tivat: Die Mega­jac­h­ten von Scheichs und Jet-Set düm­peln friedlich im ruhigen Wasser der Bucht. Milliardäre fast zum An­fas­sen.

      Cetinje: In der alten Kapitale reihen sich Botschaften an Museen an Paläste. Eu­ro­pa des 19. Jh. im Kleinformat.

      Orjen und Lovcen: Echte Gebirgs­erfah­rung mit Blick auf das Mittelmeer. Eine Wanderung durch den Karst der Berge an der Küste gehört unbedingt dazu.

      Die Strände der Lustica: Noch gibt es sie, die abgelegenen Buchten zum off­e­nen Meer - unbedingt noch be­schwim­men, bevor sinistres Hochkapital auch hier alles zubaut.

      Tauchen in der Boka: Seit Jahr­hun­der­ten herrscht hier reger Schiffsverkehr, ent­sprechend viel liegt am Meeres­grund herum - unter Wasser gibt es richtig was zu sehen.

      Karneval: Sowohl Kotor als auch Her­ceg Novi nehmen den Rang von Karnevalshochburgen für sich in Anspruch. Zum Glück liegt die Be­to­nung nicht so sehr auf „lustig“ als viel­mehr auf „lecker“.

      Tivat und Herceg Novi sind die beiden bestimmenden Städte des vor­de­ren Teils der Boka Kotorska, in und um diese beiden Städte kon­zen­triert sich auch­ die touristische Aktivität mit den meisten Übernach­tungs­möglich­kei­ten.

      Sanfter Tourismus ist sicher nicht die Leitmaxime dieses Bereichs: In den Spit­zen­wo­chen von Mitte Juli bis Mitte Au­gust muss die Rendite für das ganze Jahr er­wirt­schaf­tet werden, und da ist man in der Wahl der Waffen nicht zim­per­lich - im Zwei­fel schlägt hohe Ka­pa­zität jedes ästhetische Argument. Ti­vat und Herceg Novi sind­ vor allem bei Jugendlichen und jungen Familien be­liebt, die Gas­tro­no­mie hat sich­ auf die­se Klientel mit Musikbars und eher einfachen Restaurants ein­gestellt. Ba­den ist hier hinsichtlich der Wasser­qua­li­tät völlig bedenkenlos mög­lich, frei­lich ist­ der Wasseraustausch ge­rin­ger als an den Stränden hin zur of­fenen See im weite­ren­ Küstenverlauf. Die Strän­de sind aufgemauerte Platt­formen oder ziemlich schma­le Kiesstreifen, und der knappe Platz am Wasser ist in der Hochsaison stets in­tensivst nach­ge­fragt (etwas ruhi­ger geht es generell in den Abschnitten am Nord­ufer­ zu). Die beiden großen Becken bieten Was­ser­sport­lern einigermaßen bestän­di­ge und kalkulierbare thermische Winde, Stark­wind­bedingungen sind aber in der ge­schützten Lage naturgemäß eher sel­ten anzutreffen.

Die Altstadt von Herceg Novi

      Die Altstadt von Herceg Novi

      Mit dem Auto kommt man von Norden im Re­gelfall über den Grenzübergang Debeli Bri­jeg (24 Std. besetzt) aus Kroatien ins Land, die

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