Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag. Achim Wigand
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Španjola: Die Spanier hielten die Stadt nur für ein Jahr (1538/39), schafften es aber, sich mit dem Ausbau eines kleinen türkischen Forts kulturhistorisch zu verewigen. Nach der Wiedereroberung rissen die Türken 1548 das Bauwerk nieder, um eine deutlich größere Anlage an gleicher Stelle zu errichten. Bis zu Beginn des 20. Jh. wurde der mit mehreren Mauern gesicherte Komplex militärisch genutzt, im Zweiten Weltkrieg unterhielten die italienischen und deutschen Faschisten hier zeitweilig ein Gefängnis.
♦ Zu Fuß erreicht man die Festung, wenn man beim Busbahnhof die Magistrale überquert und dann den Treppensteig 13. Jula bergauf geht. Der Eingang in das Innere der Festungsanlage ist ziemlich versteckt im Nordturm.
Manastir Savina: Der Klosterkomplex bei Meljine ist das wichtigste orthodoxe Baudenkmal in der ansonsten ja katholisch geprägten Bucht. Er besteht aus zwei Kirchen auf dem Hauptplateau, beide der Mutter Gottes gewidmet, dem Wohn- und Versorgungsbau der Mönche und einer dritten, bergseitig etwas abgesetzten Kirche zu Ehren des serbischen Gründungsheiligen Sava. An der Stelle der kleineren Marienkirche stand bereits seit 1030 ein Gebetshaus, der heutige Bau stammt aus der Mitte des 15. Jh., zu dieser Zeit beginnt hier auch das monastische Leben. Die unterste Schicht der Fresken im Kircheninnern stammt von der Hand des jungen Lovro Dobričević, der später mit den Fresken der Kathedralen von Kotor und Dubrovnik sowie mit der Gestaltung der Kirchen auf der Klosterinsel Gospa od Škrplja (→ Perast) sein Meisterwerk ablieferte; in seinem Frühwerk überkreuzen sich byzantinischer und gotischer Stil auf interessante Art. Die größere Kirche wurde 1777-1799 nach einem Entwurf von Nikola Foretić aus der renommierten Schule von Korčula gebaut, hier fusionieren byzantinischer und barocker Stil. Im Kloster Savina verbrachte Dichterfürst Petar II. Petrović Njegoš einen Teil seiner Schulzeit.
Komnenović-Villa (Regionalmuseum): In dem herrschaftlichen spätbarocken Anwesen des großserbischen Patrioten Mirko Komnenović befindet sich heute das Regionalmuseum der Stadt Herceg Novi. Der berühmte Sohn der Stadt überließ testamentarisch sein Haus der Gemeinde, die 1949 eine kleine Sammlung zu den Themengebieten Geschichte, Ethnografie und Archäologie darin unterbrachte. Wie immer in Montenegro sollte man keine museumsdidaktischen Wunderdinge erwarten, aber allein der große botanische Garten auf dem Grundstück ist bestimmt sehenswert.
♦ Savićajni muzej Herceg Novi, Ulica Mirka Komnenovica 9 (hinter dem Andrić-Haus zu Fuß rechts ca. 100 m ins Villenviertel). Mo-Sa 9-18 Uhr. Eintritt 3 €.
Kirchen in der Altstadt: Innerhalb der Mauern der Altstadt eifern eine orthodoxe und eine römisch-katholische Kirche mit ihren prunkvollen Innenausstattungen um die Wette. Betritt man den historischen Kern durch den Torbogen des sat kula (der Uhrturm, auch tora genannt und das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt), stößt man zunächst auf Sv. Arhangela Mihaila, die Kirche des Erzengels Michael aus dem sehr späten 19. Jh. Die Architektur folgt dem fröhlich eklektizierenden orthodoxen Stil und zeigt romanische, gotische, byzantinische und sogar einige arabisierende (die kleinen Türmchen auf den Pfeilern der Schiffe zitieren Minarette) Gestaltungselemente. Im Innenraum dominiert die Ikonostase aus weißem Marmor, ein dafür äußerst selten gewählter Werkstoff.
Die Gassen hinab zum Forte Mare (s. o.) steht auf dem ehemals von einer Moschee eingenommenen Platz die Sv.-Jeronima-Kirche (ca. 1850). Kulturhistorisch ist das einschiffige Gotteshaus mit abgesetztem Glockenturm nicht weiter aufregend, im Inneren ist der hölzerne Hauptaltar von 1678 bemerkenswert: Es handelt sich um eine Schenkung des obersten venezianischen Feldherren anlässlich der Befreiung von den Türken und zeigt eine Mariendarstellung. Einen weiteren Blick verdienen die Gemälde (italienische Schulen) und die aufwendigen Goldschmiedearbeiten (einheimische Meister).
Villa Galeb: Das repräsentativ auf einer kleinen Anhöhe gelegene Refugium des Staatsgründers Tito beherbergte bis 2004 die Luxuszimmer des Hotels Igalo, dann zog sinistres Großkapital ein und sperrte den Urlauberpöbel aus. Dem Neureichtum waren die 5600 m² Wohnfläche aber wohl zu poplig, und deshalb können jetzt auch Besucher der niederen Steuerklassen dem Genius Loci des jugoslawischen Urvaters nachspüren - auch wenn der „Große Blockfreie“ nach der Fertigstellung des Anwesens wohl bloß viermal in dem riesigen blauen Bett geschlafen hat. Die 3 € Eintritt ist der flirrende Trip durch die Ästhetik des sozialistischen Staatsluxus der späten 1970er-Jahre aber allemal wert.
♦ Die Villa Galeb auf dem Hügel neben der Reha-Klinik Simo Milošević ist kaum zu verfehlen und wird von dieser verwaltet. Besichtigungen Mo, Mi, Fr, So 18 und 19.15 Uhr. Eintritt 3 €.
Übernachten
1 Hotel Igalo 2 Camp Zelenika 3 Hunguest Sun Resort 4 Kuça Spinnaker 8 Hotel Perla 9 Hotel RR 11 Vila Aleksandar 12 Hotel Aurora 13 Lazure
Essen & Trinken