Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag. Achim Wigand

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Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag - Achim Wigand MM-Reiseführer

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des Fes­tungsbaus Hin­rich­tun­gen durch­geführt. An diesem taktisch be­deut­samen Punkt­ mit dem 85 m ho­hen Aus­blick auf den Bucht­eingang be­fand sich das mili­tä­ri­sche Kom­man­do der Stadt. Der genaue Ent­stehungs­zeit­raum ist nicht be­kannt, aber der tür­ki­sche Rei­se­schriftsteller Evliya Che­lebi er­wähnt das fertige Bau­werk erst­mals um 1650. An den aufge­mau­er­ten Kalk­stein­wän­den kann man gut die ver­schie­denen Bau­ab­schnitte ab­le­sen, die Bau­zeit scheint sich recht lan­ge hin­ge­zo­gen zu haben. Im In­ne­ren des ca. 60 x 70 m großen Baus be­fin­det sich heute eine große Frei­luft­büh­ne für Theater- und andere Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen.

      Španjola: Die Spanier hielten die Stadt nur für ein Jahr (1538/39), schafften es aber, sich mit dem Aus­bau eines klei­nen türkischen Forts kultur­his­to­risch zu verewigen. Nach der Wieder­er­obe­rung rissen die Tür­ken 1548 das Bau­werk nieder, um eine deut­lich grö­ßere Anlage an gleicher Stelle zu er­rich­ten. Bis zu Beginn des 20. Jh. wur­de der mit mehreren Mauern gesicherte Kom­plex mi­litä­risch genutzt, im Zwei­ten­ Welt­krieg unterhielten die italie­ni­schen und deutschen Faschisten hier zeit­wei­lig­ ein Gefängnis.

      ♦ Zu Fuß erreicht man die Festung, wenn man beim Busbahnhof die Magistrale überquert und­ dann den Treppensteig 13. Jula bergauf geht. Der Eingang in das Innere der Festungs­an­lage ist ziemlich ver­steckt im Nordturm.

      Manastir Savina: Der Klosterkomplex bei Meljine ist das wichtigste orthodoxe Bau­denkmal in der ansonsten ja katho­lisch geprägten Bucht. Er besteht aus zwei Kir­chen auf dem Hauptplateau, beide der Mutter Gottes gewidmet, dem Wohn- und­ Versorgungsbau der Mön­che und einer dritten, bergseitig et­was ab­ge­setz­ten Kir­che zu Ehren des ser­bi­schen Gründungsheiligen Sava. An der Stelle der klei­ne­ren­ Marien­kirche stand be­reits seit 1030 ein Gebetshaus, der heu­ti­ge Bau stammt aus der Mitte des 15. Jh., zu dieser Zeit beginnt hier auch das mo­nas­tische Leben. Die un­terste Schicht der Fresken im Kirchen­in­nern stammt von der Hand des jun­gen Lovro Dobričević, der später mit den Fres­ken der Kathedralen von Kotor und Du­brov­nik sowie mit der Gestal­tung der Kir­chen auf der Klosterinsel Gospa od Škrplja (→ Perast) sein Meister­werk ab­lie­ferte; in seinem Frühwerk über­kreu­zen sich byzantini­scher und go­tischer Stil auf interessante Art. Die grö­ßere Kir­che wur­de 1777-1799 nach ei­n­em Entwurf von Nikola Fo­retić aus der re­nom­mier­ten Schu­le von Korčula ge­baut, hier fusionieren by­zan­ti­ni­scher und barocker Stil.­ Im Kloster Sa­vi­na ver­brachte Dichter­fürst Petar II. Pe­tro­vić Njegoš einen Teil sei­ner Schul­zeit.

      Komnenović-Villa (Regionalmuseum): In dem herrschaftlichen spätbarocken An­we­sen des großserbischen Patrioten Mirko Komnenović befindet sich heute das Re­gional­museum der Stadt Herceg Novi. Der berühmte Sohn der Stadt über­ließ tes­ta­men­tarisch sein Haus der Ge­meinde, die 1949 eine kleine Samm­lung zu den The­men­ge­bieten Ge­schich­te, Ethno­grafie und Archäolo­gie darin un­terbrachte. Wie­ immer in Monte­ne­gro sollte man keine museums­di­dak­ti­schen Wunderdinge er­warten, aber al­lein der große botani­sche Garten auf dem Grundstück ist be­stimmt sehens­wert.

      ♦ Savićajni muzej Herceg Novi, Ulica Mirka Komnenovica 9 (hinter dem Andrić-Haus zu Fuß rechts ca. 100 m ins Villenvier­tel). Mo-Sa 9-18 Uhr. Eintritt 3 €.

      Kirchen in der Altstadt: Innerhalb der Mauern der Altstadt eifern eine or­tho­doxe und eine römisch-katho­li­sche Kir­che mit ihren prunkvollen Innen­aus­stat­tungen um­ die Wette. Betritt man den histo­ri­schen Kern durch den Tor­bo­gen des sat kula (der Uhr­turm, auch tora genannt und das in­offi­zielle Wahr­zei­chen der Stadt), stößt man­ zunächst auf Sv. Arhangela Mi­haila, die Kirche des Erz­engels Michael aus dem­ sehr spä­ten 19. Jh. Die Archi­tektur folgt dem fröhlich eklek­ti­zie­ren­den or­tho­do­xen Stil und zeigt romani­sche, go­tische, by­zan­ti­nische und sogar einige ara­bi­sie­ren­de (die kleinen Türm­chen auf den Pfeil­ern der Schiffe zitie­ren Mi­na­ret­te) Ge­stal­tungs­elemente. Im Innenraum do­mi­niert die Ikonostase aus weißem Mar­mor, ein dafür äußerst selten ge­wähl­ter Werkstoff.

      Die Gassen hinab zum Forte Mare (s. o.) steht auf dem ehemals von einer Mo­schee ein­genommenen Platz die Sv.-Jero­nima-Kirche (ca. 1850). Kultur­his­to­risch ist das ein­schiffige Gotteshaus mit ab­ge­setz­tem Glock­en­turm nicht wei­ter auf­re­gend, im In­neren ist der höl­zerne Haupt­altar von 1678 be­mer­kens­wert: Es han­delt sich um ei­ne Schen­kung des obers­ten veneziani­schen Feldherren an­läss­lich der Be­frei­ung von den Türken und zeigt eine Ma­rien­dar­stellung. Einen wei­teren Blick ver­die­nen die Ge­mäl­de (ita­lienische Schu­len) und die auf­wen­di­gen Gold­schmie­dearbeiten (ein­he­i­mi­sche Meis­ter).

      Villa Galeb: Das repräsentativ auf einer kleinen Anhöhe gelegene Refugium des Staats­gründers Tito beherbergte bis 2004 die Luxuszimmer des Hotels Iga­lo, dann zog sinistres Großkapital ein und sperrte den Urlauberpöbel aus. Dem Neu­reichtum waren die 5600 m² Wohn­fläche aber wohl zu poplig, und deshalb können jetzt auch Besucher der nie­de­ren Steuerklassen dem Genius Loci des jugoslawischen Urvaters nachspüren - auch wenn der „Große Blockfreie“ nach der Fertigstellung des Anwesens wohl bloß viermal in dem riesigen blauen Bett geschlafen hat. Die 3 € Eintritt ist der flirrende Trip durch die Ästhetik des sozialistischen Staatsluxus der spä­ten 1970er-Jahre aber allemal wert.

      ♦ Die Villa Galeb auf dem Hügel neben der Reha-Klinik Simo Milošević ist kaum zu ver­fehlen und wird von dieser verwaltet. Be­sich­tigungen Mo, Mi, Fr, So 18 und 19.15 Uhr. Ein­tritt 3 €.

      Übernachten

       1 Hotel Igalo 2 Camp Zelenika 3 Hunguest Sun Resort 4 Kuça Spinnaker 8 Hotel Perla 9 Hotel RR 11 Vila Aleksandar 12 Hotel Aurora 13 Lazure

      Essen & Trinken

       5 Gradska Kafana 7 Café Belavista

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