Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag. Achim Wigand

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Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag - Achim Wigand MM-Reiseführer

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prunken die Ber­ge über der Boka denn auch mit tie­fen grünen Wäldern, ganzen Feldern wil­der Berg­blumen und im Herbst mit ei­ner enormen Viel­falt an Wild­pilzen. Ein dichtes und sorgfältig gepflegtes Netz von Wander­we­gen und Klet­ter­stei­gen eröffnet dieses Bergerlebnis auch Orts­unkun­di­gen und Un­ge­üb­ten. Aber auch die Extrem- und Spe­zia­lis­ten­fraktion findet ihre Betä­ti­gungs­fel­der - die geologische Disposition hat den Orjen über die Jahrtausende mit ei­nem riesigen Netz von Karsthöhlen durch­zogen. Speleologen (das sind Höh­lenforscher - war mir auch neu) kön­nen hier wochenlang durch dunkle Löcher krabbeln.

      Die hervorragende Erschließung des Orjen geht vor allem auf die Pio­nier­leis­tung der Bergsportfreunde „Subra“ aus Herceg Novi zurück, die den Küs­ten­gebirgszug seit 1932 fast in Eigen­leis­tung erschlossen haben. Erst 2019 wur­de der Orjen in das Gesamtkonzept des Tourismus in Herceg Novi einge­bun­den und am Fuß des Massivs in Vrba­nje ein ständiges Basislager mit gas­tro­no­mi­scher Grundversorgung, Klet­ter­seil­gar­ten und wohl auch ei­ni­gen Über­nach­tungs­möglichkeiten ein­ge­richtet.

      ♦ Zum Recherchezeitpunkt lag leider noch Schnee (s. o.), und so konnten die neuen Ein­rich­tungen noch nicht in Augenschein ge­nom­men werden. Bevor man sich auf den Weg zur bos­nischen Grenze macht, empfehle ich einen Besuch im Informationsbüro in Herzeg Novi, Njegoševa 46 (gegenüber dem Kaffeehaus Gradska Kafana) und einen Blick auf die Website orjen.me.

      Wanderung 1: Rundweg im südlichen Orjen

      Angenehme Tour ohne Gipfel, für äl­tere Kinder problemlos mach­bar

      Variante zur Wanderung 1: Auf die Subra

      Herausfordernder Gipfelsturm, für Kinder nicht empfehlenswert

      Die steilen Hänge über der kringeligen Ufer­straße um die Bucht herum sind noch nicht völlig zugebaut, richtig viel fehlt allerdings auch nicht mehr. His­to­ri­scher Ballast drückt die wenigsten der klei­nen Orte, nett am Wasser sitzen kann man aber schon.

      Die kleine Feriensiedlung lag bis vor kur­zem am toten Ende Montenegros: Das Her­ceg Novi gegenüberliegende Ufer gehört bereits zur Halbinsel Prev­la­ka, und die war bis 2003 ein heftig um­strit­tener Zankapfel zwischen Kroatien und Mon­te­ne­gro. Die Fronten sind nun ge­klärt, die Randlage ist ge­blie­ben, und so ist Njivice heu­te ein Tipp für alle, die zwar das warme Bin­nen­klima, aber nicht den Rummel an der in Sichtweite lie­genden Strand­pro­me­nade schätzen (au­ßer­dem gibt es einen tol­len Blick auf den über Herceg No­vi gelegenen Ge­birgs­zug). Um das rich­tig genie­ßen­ zu kön­nen, sollte man al­lerdings in Njivice woh­nen: Der Zu­gang zum Wasser ist­ von den Grunds­tü­cken der Ferien­häuser blo­ckiert und Par­ken auf der sehr schma­len Straße durch den Ort nicht mög­lich. Alternativ kann man den Ba­de­be­reich­ auch mit einem mehrmals täglich zwi­schen dem Hotel Plaža und Njivice pen­deln­den Boot erreichen - vor allem für FKK-Adepten at­traktiv, da die Strände auf der­ Seite Herceg Novis entsprechende Areale nicht ausweisen, hier aber ein großer Teil­ für sie ab­ge­trennt ist. Für die Ganz­kör­per­bräu­nung steht aber weniger Tages­zeit­ zur Verfügung, denn die Sonnenscheindauer ist hier unten am Nordhang na­tür­lich kürzer, aber in den heißen Sommermonaten kann das sehr erholsam sein.

      Übernachten **** Iberostar Herceg Novi, die gro­ßen­ Betonriegel wurden nach der Pleite des ehemaligen Hotels Riviera von der Iberostar-Gruppe übernommen und dem spanischen Bettenburg-Imperium einverleibt. Für Strandaale mit Ruhebedürfnis wahr­schein­lich ganz brauchbar - die Randlage hält den Trubel sehr effektiv ab. Der Blick auf Herceg Novi ist super (fast alle Zimmer meerseitig), die Liegeflächen sind gepflegt. Aber besser über einen Pauschalanbieter buchen, bei indi­vi­du­el­ler Buchung schon arg teuer: In der Hoch­saison DZ ab 250 €. Tel. 031-340782, www.iberostar.com/de/hotels/herceg-novi/iberostar-herceg-novi/.

      An der (entsetzlich engen) Zufahrt zum Ri­vie­ra gibt es auch noch die Pension Palma, die­ nicht nur in älteren Reiseführern sehr ge­lobt, sondern auch von Lesern be­geistert emp­fohlen wird. Ruhig, hervorra­gende Kü­che, Dame des Hauses Deutsche usw. Wird­ schon alles stim­men, aber wa­rum knallt­ man mir dort immer die Tür vor der Na­se zu? Deshalb keine Kon­takt­anga­ben.

      Der kleine Hafenort mag früher durch seine besonders üppige und dichte Flo­ra bestochen haben (zelen = grün), heute ist die vorherrschende Farbe das Grau der Hafenanlagen - Zelenika ist eine Durchgangsstation. Die Bade­strän­de, natür­lich betonierte Liegeflächen und so gut wie an jedem ande­ren Ort der äußeren Bucht - sind zur Hoch­saison dennoch knackvoll. Einige Knei­pen und Cafés säumen die Straße, ohne kulinarische Highlights zu bieten. Wer mehr Action will, kommt über die Ufer­straße schnell zu Fuß nach Herceg No­vi (ca. 3 km).

      Der kleine Weiler Kuti einige Hun­dert Meter oberhalb von Zelenika war übri­gens Schauplatz der Entschei­dungs­schlacht gegen die türkische Be­satzung im Jahr 1687. Durch die Be­schreibung der Schlacht im Versepos Der Bergkranz des Dichterfürs­ten Petar II. Petrović Njegoš hat sich der Ort tief im kollektiven Gedächtnis der Mon­te­ne­griner festgesetzt. Als echter Li­te­ra­tur­freak kann man zur Einfühlung in die Landeskultur hinaufwandern und dabei die schöns­ten Verse rezitieren - zu se­hen gibt es freilich gar nichts.

      Man sollte die Eigner von Megajachten ja für eine verschwindend kleine Grup­pe halten, aber die wird in Montenegro auf jeden Fall gut umsorgt - nach dem Su­perhafen in Tivat wird hier gerade mit aserbeidschanischem Kapital die nächste Riesenmarina ins Buchtufer pla­niert. Liegeplätze für Protzkähne bis 120 m Außenlänge, dazu Luxushotels, Luxusappartements, Luxusrestaurants. Dem Milliardär ist nichts zu schwär.

      ♦ 2020 waren die ersten Hotelzimmer be­zugs­fertig, die Preise für ein DZ in der Hochsaison lagen bei 400 € aufwärts. Kaufen kann man auch, hier fängt der Spaß bei einer halben Mil­lion an und hört bei 10 Millionen noch nicht auf. Tel. 031-355375, www.portonovi.com.

      Die zwei am Ufer mittlerweile nahtlos ineinan­der übergehenden Dörfer im wei­teren Verlauf der Küstenlinie der Bucht sind nur in den Sommermonaten be­wohnt, dafür dann richtig: Die schma­le Ufer­pro­menade mit den vor­ge­lagerten Badeplattformen ist dann leb­haft und wuselig bevölkert. Hier trifft man fast ausschließlich Urlauber aus Serbien und Bosnien, es geht laut und herzlich zu, ohne serbische Sprach­kenntnisse dürfte man sich aber etwas ver­lo­ren fühlen. Gewohnt wird für wenig Geld in Privat­zimmern oder klei­nen Fa­mi­lien­pensionen (bei 10 € be­ginnt schon die gehobene Klasse), die altserbische Ide­al­glei­chung „Ent­fer­nung Bett - Strand = 30 m“ kann hier meistens leicht erfüllt wer­den. Bis zum nächsten Restaurant ist es auch nicht viel weiter, und Selbstversor­ger fin­den in Sichtweite zahlreiche Mini-Märkte.

Der schnelle Weg nach Süden: die Fähre Kamenari–Lepetani

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