Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag. Achim Wigand
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Ivans Opa hieß Anton und deshalb hat er seine Herberge Hostel Anton 1 genannt. Dort steigt in den Kernmonaten eine internationale Dauerparty (10 % Ermäßigung für Musiker). Wenn’s auf Ruhe nicht ankommt, also schnell ein paar Gitarrengriffe lernen. Oben am Hang, etwas schwer zu finden, vielleicht besser ein Taxi nehmen. Bett 11 €, Zimmer 27 €. Tel. 069-261182, www.hostelanton.com.
Camping Schlechte Karten: Der nächste Stellplatz findet sich in Bijela (s. dort).
Grandezza aus der Retorte: das Hotel Regent im Porto Montenegro
Essen & Trinken Mit den höheren Weihen des Luxus gesegnet, hat sich natürlich auch die kulinarische Landschaft Tivats recht drastisch geändert. Für den großen Hunger zum kleinen Preis empfiehlt sich eher ein burek aus einer Bäckerei im Stadtkern. Gehobene Gastroansprüche befriedigen natürlich die Restaurants des Porto Montenegro, allerdings mit dem Lokalkolorit einer Starbucks-Filiale.
Auch das ehrwürdige Hotel Palma, über Jahrzehnte in den Katalogen der deutschen Pauschalanbieter, firmiert nach Verkauf und Kernsanierung jetzt als Hotel Roche 6 und operiert auf sehr hohem Niveau. Die Speisekarte besetzt alle Positionen der Topgastronomie von Wagyu bis Stopfleber, die Weinauswahl ist eindrucksvoll. Die Preise sind es auch, mein Tipp für Mietlinge in preiswerten Ferienwohnungen ist das richtig tolle Frühstück - das kriegen auch externe Gäste für nicht eben feile 14 €.
Wenn’s mal wieder schmecken soll wie beim Szene-Italiener zu Hause, dann ins Al Posto Giusto 3 an der Prunkpier des Porto Montenegro. Ist auch genauso teuer, aber der Blick auf die blitzenden Nobelpötte ist mindestens eine Wucht, die Pizza ebenfalls.
Das Restaurant Montenegrino 4, ul. 21. Novembra, offeriert einen Querschnitt der verschiedenen Küchenstile Montenegros auf gutem Niveau, allerdings ist der Gastraum nicht schön, und eine Terrasse gibt es auch nicht. Hauptgerichte 8-12 €.
Nachtleben Am nordwestlichen Ende des Stadtstrands nimmt man seinen Sundowner jetzt im Prova 5, einer Lounge in Schiffsrumpfform, was zu knabbern gibt es auch. Reiche-Leute-Gucken - aber nicht in den Nobelpool hupfen, der ist nur für Mitglieder - geht am besten im Purobeach 2 auf dem Gelände des Porto Montenegro. Die Dependance des wahlweise legendären oder berüchtigten Schicki-Clubs in Mallorca verspricht Events mit, klar, international renommierten Top-DJs. Schon irgendwie dekadent, aber optisch echt der Knaller!
Die Halbinsel Luštica
Schwer zu sagen, wo Montenegro am schönsten ist, aber die lange Hügelkette von der Grbalj-Ebene bis nach Rose ist ganz sicher ein heißer Tipp. Sand- und Felsstrand, tief eingeschnittene Buchten zwischen steilen Bergflanken, kleine Weiler und Einsiedlerhöfe, skurrile Ruinen österreichisch-ungarischer Verteidigungsanlagen und ganz viel grüne und krabbelnde Natur machen die Landzunge zu einem Ausflugsziel der ersten Kategorie.
Die finstere Insel: Hochseeknast Mamula
Allerdings sind die Reize der Luštica auch den Großinvestoren nicht verborgen geblieben, und so ist ein Riesenprojekt - das Retortendorf Luštica Bay - schon recht weit fortgeschritten und ein anderes - die Umgestaltung der Festungsinsel Mamula zum Hyperluxusresort - schwer in Arbeit. Auch um die ungeheuer malerische Bucht von Žanjice hat sich in den letzten Jahren viel getan, der Status „Geheimtipp“ ist nicht mehr wirklich angemessen.
Einsam ist es nur noch in den kleinen Weilern hoch oben am seeseitigen Bergrücken; an den Stränden und in den Buchten der Halbinsel herrscht in der Hochsaison lebhafter Betrieb, dafür sorgen die vielen Ausflugsdampfer und Tauchexkursionen, die die malerische Küstenlinie ansteuern. Einsame Badebuchten findet man, wenn überhaupt, nur noch mit dem eigenen Boot. Immer noch ist es bemerkenswert schön auf der Luštica, aber wie lange die Halbinsel den ungehemmten Bauboom noch unbeschadet übersteht, ist eine der kritischeren Fragen in der Tourismusentwicklung des Urlaubslands Montenegro.
Orientierung Mit der Erschließung der Luštica durch die finanzstarken Player ist der Weg auf die Halbinsel deutlich einfacher geworden, zumindest bis zur Kunstsiedlung Luštica Bay ist er gut ausgeschildert und weitgehend neu asphaltiert. Erst dahinter, auf der Fahrt zur Seeseite, sind es noch die engen und winkligen Sträßchen aus der Frühzeit des altjugoslawischen Straßennetzes, über die man sich durch die dichte Vegetation bis zur offenen See kringeln muss. Das hört sich abenteuerlicher an, als es ist - richtig verfahren kann man sich auf der nur spärlich besiedelten Halbinsel eher nicht. Gehobene Aufmerksamkeit ist trotzdem angezeigt, steht doch immer wieder überraschend Nutzvieh träge wiederkäuend auf dem Fahrweg.
Nordseite (Buchtufer)
Tivat gegenüber liegt eine mittlerweile zusammengewachsene Siedlungskette von Fischer- und Ferienhäusern. Ihren Charme entfaltet die Luštica hier allerdings noch nicht. Für wirklich ganz schlankes Geld kann man hier aber direkt beim Erzeuger Muscheln kaufen - achten Sie auf skolkje- oder mušlje-Schilder an den Hauseinfahrten, für 4-6 €/kg gibt es hier unschlagbar frische Ware direkt von den vorgelagerten Muschelbänken. Die meisten Badeplattformen in diesem Bereich gehören zu den darüber liegenden Wochenend- und Ferienhäusern (einige vermieten auch Zimmer und Appartements) und sind deshalb nicht öffentlich zugänglich.
Übernachten Hotel Anderba, sehr hübsch direkt am Wasser der Bucht gelegenes Kleinhotel. Die Zimmer könnten größer und luxuriöser sein, aber wer interessiert sich für den Grundriss, wenn sich morgens die Gipfel des Orjen im Wasser der Bucht spiegeln? DZ 85-100 €. Krašići bb. (direkt an der Uferstraße), Tel. 067-553363.
Mein Tipp Essen & Trinken Konoba Maestral, das Restaurant in Krašići (an der Straße nach Rose) mit großer Terrasse am Wasser offeriert die gängigen Produkte der Bucht von Tivat und auch die nicht so gängigen: Zubereitet werden auch zabranjeni skolkje, also „verbotene“ Muscheln und damit solche, deren Fang aus landschaftsschützerischen Gründen (sie müssen vom Uferfels gemeißelt werden, vermutlich Entenmuscheln) untersagt ist. Sie sind zwar mit ca. 15 €/Portion (stehen aus nachvollziehbaren Gründen nicht auf der Karte, nachfragen!) ungefähr doppelt so teuer wie Miesmuscheln, lohnen aber das schlechte Öko-Gewissen. Tel. 032-677814.
Zwischen Krašići und Rose
Am Ortsende von Krašici geht es bis auf 400 m bergauf bis an die Spitze der Halbinsel. Hier oben hat man einen fantastischen Rundumblick auf die Adria, die Becken von Tivat und Herceg Novi und die dicht bewachsenen Hänge der Luštica, aus denen ab und zu ein Kirchlein ragt. Mehr Mittelmeer wäre eine Fälschung.
Rose