Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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etwa achteinhalb Tage benötigen.

      Siebzehn Tage hin und zurück, bestenfalls. Ganz zu schweigen von der Zeit, die sie in Andromeda verbringen würden.

      Die Lage am Sternenfenster konnte jederzeit wieder kritische Dimensionen annehmen. Würde Rhodan es wagen, sich so lange von einem potenziellen Schlachtfeld zu entfernen, auf dem sich das Schicksal der gesamten Milchstraße entscheiden konnte?

      Konnte Rhodan das verantworten?

      Falls Andromeda überhaupt das Ziel war. Der Resident hatte gerade eingestanden, Kiriaade noch nicht wesentlich näher gekommen zu sein. Vielleicht wollte sie ihn zu einer ganz anderen Galaxis locken, einer, die weit, vielleicht sogar unvorstellbar weit, hinter Andromeda lag.

      Diesmal zögerte Rhodan nicht. Tess konnte geradezu verfolgen, wie er vielleicht all das überdachte und dann einen Entschluss fasste.

      »Die JOURNEE ist fernflugtauglich. Zim, nimm Kurs auf Andromeda. Ich kann nicht genau sagen, wieso, aber ich weiß jetzt, das ist unser Ziel.«

      Tess schaute zu Coa Sebastian hinüber. Die Kommandantin atmete tief ein. Dann nickte sie, kommentierte die Entscheidung des Residenten aber nicht.

      Ganz im Gegensatz zu dem jungen Piloten. »Aye, Sir!«, sagte November, und in seiner Stimme schwang fiebernde Ungeduld mit.

      Einerseits konnte Tess die Begeisterung des Emotionauten verstehen. Zim dürstete danach, sich zu bewähren, und war voller Tatendrang.

      Andererseits ...

      Armer Junge, dachte Tess. Du weißt nicht, was dich dort erwartet. Du hoffst auf ein großes Abenteuer, und sicher, diese Hoffnung ist das Vorrecht der Jugend. Vielleicht findest du aber ein größeres Abenteuer, als dir lieb sein wird. Vielleicht steht am Ende dieses Abenteuers der Tod. Wenn nicht deiner, dann der einiger anderer von uns.

      Unbeeindruckt von ihren mit einem Mal so skeptischen Gedanken setzte Zim November den Weg fort.

      Richtung Andromeda.

       Hathorjan

      Raye Corona erstarrte.

      Sie sah den Strahl nicht, spürte nur dessen Hitze. Er fuhr in die höchste Stelle der Kuppel, zerschmolz Metall und Kunststoff, und glühende Tropfen sprühten durch das riesige Rund. Einer zischte nur Zentimeter an ihrem Kopf vorbei.

      Ein Thermostrahler, dachte sie entsetzt. Jemand greift die Kuppel mit einem Thermostrahler an!

      Soeben noch verbundene Verstrebungen wurden voneinander getrennt und schnellten mit brachialer Urgewalt zurück, vergrößerten das kreisrunde Loch im Dach und schufen riesige Risse, Kränze und Zacken, die sich im nächsten Augenblick jedoch schon wieder auflösten. Desintegratorstrahlen vergrößerten die gewaltsam geschaffene Öffnung und ließen das von ihnen erfasste Material in seine Atome zerfallen.

      Was ist hier los? Ein Überfall? Der Gedanke war völlig abwegig. Raye glaubte keine Sekunde lang daran. In Hathorjan herrschte seit Jahrhunderten Frieden, von einigen kleinen lokalen Konflikten einmal abgesehen, ganz im Unterschied zur Nachbargalaxis, der Milchstraße, die seit Jahrhunderten immer wieder im Zentrum des kosmischen Geschehens zu stehen schien.

      Einen Augenblick lang drangen längst vergessen geglaubte Urängste an die Oberfläche. Ein Angriff der Maahks ... unsere Vorfahren haben sie unterdrückt und geknechtet, und nachdem sie dann von unserer Herrschaft befreit wurden, hätten sie fast einen Rachefeldzug gestartet, der die Tefroder wohl ausgelöscht hätte ... Wollten sie jetzt nachholen, was sie damals versäumt hatten?

      »Unsinn!«, murmelte Raye. Die Maahks unter den Zuschauern waren genauso überrascht wie die Tefroder. Sie schlossen ihre Schutzanzüge; offenbar befürchteten sie, dass der Energieschirm, der ihre Atmosphäre hielt, jeden Augenblick zerstört werden könnte.

      Ein Geräusch ließ Raye aufhorchen, ein dumpfes Dröhnen, das schnell höher und schriller, aber auch lauter wurde. Sie stand wie erstarrt da, schaute in das Loch im Kuppeldach, sah winzige leuchtende Punkte am nachtschwarzen Himmel, die sich rasend schnell näherten, für sie immer größer wurden, bis sie dann Lebewesen in Raumanzügen erkannte, in Kampfanzügen, Geschöpfe, die sie entfernt an die Bronk erinnerten. Sie waren zwei, zweieinhalb Meter groß, kräftig und massiv. Die stämmigen Säulenbeine und die Körper mit der gedrungenen Brust und den vier Armen, die ihnen entsprossen, wurden von roten Kampfanzügen bedeckt.

      Eins der Wesen raste in einem rasanten Sturzflug zum Hallenboden hinab. Raye sah einen Kopf mit einem hoch aufragenden, am Rand gezackten Nacken- und Hinterkopfschild, zwei aus dem Stirnbereich entspringenden, jeweils etwa einen halben Meter langen Hörnern sowie einem dritten, kleineren, vielleicht 15 Zentimeter langen auf der vorragenden Nasen- und Mundpartie. Der Mund selbst erinnerte sie an einen Vogelschnabel, die bräunlich-grüne Schuppenhaut mit eingelagerten Knorpelplatten an Panzerechsen.

      Solch ein Geschöpf hatte sie noch nie gesehen. Wo kam es her? Weshalb griff es sie an?

      Das Echsenwesen setzte auf und eröffnete sofort das Feuer aus einem schweren Impulsstrahler, den es beidhändig abfeuerte. Raye warf sich zu Boden, entging knapp einem Strahl, der fast ihr Haar versengt hätte.

      Und dann waren weitere dieser Echsengeschöpfe da, Dutzende, Hunderte. Sie waren mit allem bewaffnet, was ein perverser, martialischer Verstand sich nur ausdenken konnte. Mit Nuklearbrennern, deren violett leuchtende Strahlen im Ziel jegliche Masse, die sie trafen, zu einem Miniatur-Fusionsprozess anregten und thermonuklear zerfetzten. Mit Kampfäxten, Schwertern, Stachelkeulen, Vibratormessern, alle aus hochwertigem Stahl und vergleichbaren Materialien, die Stahl gleichermaßen wie Lebewesen durchtrennten. Ihre Kompaktkampfanzüge waren Raumrüstungen mit Verstärkungssegmenten und harnischartigen Panzerungen.

      Wohin?, dachte Raye. Wo finde ich Schutz und Deckung?

      Ihr Blick fiel auf einen der Gänge, durch die die Forrils sich zum Häuten unter die Tribünen zurückzogen, und sie robbte los.

      Durch die Lücke im Kuppeldach stießen weitere Angreifer vor, weit über zwei Meter große, hochgewachsene, humanoide Wesen mit bleicher gelber Haut, handtellergroßen blauen Augen und ausdrucksvollen Gesichtern. Doch sie schienen nicht bewaffnet zu sein, ignorierten das Gemetzel, das überall um sie herum stattfand. Ihr Ziel waren die fünf Kampfkreise.

      Strahlen fauchten über Raye hinweg, und irgendwann konnte sie kaum noch etwas sehen, hörte nur noch die Schreie der Sterbenden. Sie kletterte über Leichen hinweg oder schob sie zur Seite, schien dem Schutzraum der Forrils aber einfach nicht näher zu kommen.

      Doch die Angst verlieh ihr ungeahnte Kräfte. Fette Qualmschwaden nahmen ihr die Sicht, doch sie hörte nicht auf, Ausschau zu halten nach den Angreifern, versuchte, sie frühzeitig zu entdecken und den Strahlen ihrer tödlichen Waffen auszuweichen.

      Irgendwann schaute sie wieder nach oben, zu der Lücke im Kuppeldach, und sie glaubte, ihren personifizierten Albtraum zu sehen.

      Sie war Medizinerin, ging in ihrem Beruf voll und ganz auf. Anderen zu helfen, das war die Aufgabe, der sie sich verschrieben hatte. Und die Implantat-Chirurgie, auf die sie sich spezialisiert hatte, bot zahlreiche Möglichkeiten, aber ebenso die große Gefahr eines Missbrauchs. Wann war es noch zulässig, Tefroder oder andere Wesen mit maschinellen, computerisierten Implantaten zu versorgen, wann wurde eine ethische Grenze überschritten, bei der es nicht mehr um medizinische Hilfe ging, sondern die Aufrüstung

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