Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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       Ich liebe ihn, und ich begehre seinen Körper. So kann es für die Ewigkeit bleiben.

      In diesem Augenblick ging der Ruck durch das Schiff – und durch sie.

      Ungläubig riss sie die Augen auf.

      Nein, dachte sie, das kann nicht sein. Es ist einfach unmöglich.

      Sie meinte zweierlei damit. Einerseits das, was gerade in ihr geschehen war. Andererseits das, was mit dem Schiff geschehen war. Waren etwa die Andruckabsorber ausgefallen?

      Und doch war es so. Sie spürte die Veränderung in ihrem Körper ganz genau. In diesem Sekundenbruchteil war sie sich völlig sicher.

      »Benjameen«, flüsterte sie. »Benjameen, ich ...«

      Das plötzliche Aufjaulen der Alarmsirene ließ sie verstummen. »Alle Offiziere in die Zentrale«, dröhnte Coa Sebastians Stimme durch ihre Kabine.

      Tess warf einen Blick zu Norman hinüber, der in seinem Körbchen neben dem Doppelbett aufgeschreckt war. »Du bleibst hier in der Kabine!«, schärfte sie dem Klonelefanten ein. Dann sprang sie auf und suchte nach ihrer Kleidung, und Benjameen fluchte leise auf Arkonidisch und suchte nach der seinen, und Norman trötete so kläglich, dass er die Sinnlosigkeit seines Unterfangens selbst einsah und sofort wieder verstummte.

      In der Zentrale der JOURNEE, mit 14 Metern Durchmesser und sechs Metern Höhe immerhin ein Rund von Ballsaalgröße, schien hektisches Chaos zu herrschen, doch Tess wusste genau, dass dieser Eindruck täuschte.

      Vier der sieben hufeisenförmigen, zur Mitte der Zentrale hin geschlossenen Missionsstationen waren besetzt. Rhodan stand in der Station der Einsatzleitung und betrachtete den Haupthologlobus im Zentrum des Raums. Normalerweise gestand man ihm einen Durchmesser von zweieinhalb Metern zu, doch jetzt, in dieser offensichtlichen Krisensituation, hatte man ihn auf die maximale Ausdehnung von vier Metern vergrößert.

      Die leuchtende Kugel setzte sich aus zahlreichen Einzelfacetten zusammen und bot jeder Missionsstation andere Bilder und Datenblöcke.

      Neun Tage, dachte Tess. Neun Tage lang verläuft die Reise fast ereignislos, und nun das ...

      Coa Sebastian hatte die Kommandostation bemannt und rief mit schnellen, sicheren Bewegungen immer neue Daten auf, die der Hologlobus gestochen scharf darstellte, teilweise aufbereitete und in Bilder umsetzte.

      Zim November saß in der Station der SERT-Steuerung. Die Haube bedeckte den Großteil seines Gesichts, sie konnte nur das Kinn sehen. Der Emotionaut schien es trotzig vorgestreckt zu haben. Auch seine Körpersprache zeugte von gewaltiger Anspannung. Normalerweise saß er ganz locker in seinem Sessel, doch jetzt wirkte er sprungbereit, wie ein Tier, das im nächsten Augenblick zur Flucht ansetzen würde.

      Zumindest zur geistigen. Tess vermutete, dass er sich bereit hielt, die JOURNEE beim geringsten Anzeichen von Gefahr von hier fortzubringen.

      Auch die Station Funk/Ortung war besetzt. Cita Aringa untersuchte schnell, aber mit akribischer Genauigkeit die nähere Umgebung des Schiffes. Die Plophoserin schien vier Ortungsgeräte gleichzeitig zu bedienen, die Blicke ihrer hellgrauen Augen verweilten nie länger als Sekundenbruchteile auf den Anzeigen.

      Tess hatte die Wissenschaftliche Leitung der Mission inne, ihr Platz war die Wissenschaftsstation. Sie lief hinüber und aktivierte alle Geräte. »Was ist passiert?«

      »Einen Augenblick«, sagte Rhodan. Sie schaute ihn an. Er hob eine Hand, wandte den Blick aber nicht von den Daten in dem Hologlobus.

      Zischend öffnete sich das Zentralenschott, und Bruno Thomkin und Vorua Zaruk stürmten herein.

      Der Lunageborene und die Epsalerin hätten unterschiedlicher nicht sein können. Thomkin war über einsneunzig groß, dürr und hoch aufgeschossen, Zaruk mit einer Größe von anderthalb Metern und einer Schulterbreite von knapp einem Meter und vierzig fast so breit wie hoch. Hätte Tess nicht gewusst, dass es sich bei ihr um eine Frau handelte, hätte sie es nicht bemerkt. Die sekundären Geschlechtsmerkmale der Umweltangepassten waren kaum ausgeprägt.

      Beide nahmen ihre Stationen ein, Bruno Thomkin die für Technik und Antrieb, die Epsalerin die der Waffenkontrolle.

      Dann öffnete sich das Schott erneut – und Tess wäre am liebsten im Boden versunken. »O nein«, flüsterte sie. »Das darf doch nicht wahr sein!«

      Bi Natham Sariocc konzentrierte sich auf sich selbst. Sein Blick glitt über den Schrein, den er in seiner Kabine errichtet hatte. Er war alles andere als luxuriös. Bi hatte ein Tuch über ein schon vorhandenes Möbelstück gelegt. Darauf brannte eine Kerze in einem Ständer, und neben ihm verbreitete ein abglimmendes Räucherstäbchen in einem kleinen, tropfenförmigen Halter aus echtem Messing mit drei winzigen Füßen seinen durchdringenden Duft. Der schwache Rauch kringelte sich um eine kleine Buddhafigur und zog dann weiter zu einem Strauß getrockneter Blumen und einer Muschel, die davor lag.

       Etwas Schönes, das Leben ausdrückt und Tod.

      Bi nahm den Gedanken wahr wie das Plätschern eines Baches, aber er lenkte ihn trotzdem ab. Bi versuchte, ihn loszulassen ...

       Die Uhr tickte. Ihr altmodischer, ja geradezu anachronistischer Zeiger sprang vor.

      ...und sich einen guten Freund, eine gute Freundin zu vergegenwärtigen. Ja, Cherity Durvall, Hyperphysikerin wie er, am Terrania Institute of Technology. Sie hatte eine ganz andere Laufbahn als er eingeschlagen, doch sie standen auch jetzt noch, drei Jahrzehnte nach Abschluss seines Studiums, miteinander in Verbindung.

       Möge sie glücklich und zufrieden leben.

      Der dünne Rauchfaden stieg hoch zum Rad der Lehre, das über dem Schrein hing. Es hatte acht Speichen, war handtellergroß, aus Kunststoff und mit Stoffbändern umwickelt, deren Enden lose als Schmuck hinabhingen.

       Der Edle Achtfache Pfad, der zur Leidenserlöschung führt ...

      Bi atmete tief ein und wieder aus, ein und aus, schloss die Augen und spürte ein paar Minuten lang dem Heben und Senken seiner Bauchdecke nach ...

       Der Zeiger der Uhr sprang zurück.

      ... und vergegenwärtigte sich eine Person, die ihm völlig gleichgültig war, für die er keinerlei ausgeprägte Gefühle hegte, weder positive noch negative. Eine Mitarbeiterin der Bibliothek des Terrania Institutes of Technology ... Er wusste gar nicht, weshalb sie dort in diesem riesigen Saal saß. Wer irgendwelche Fragen hatte, konnte sich direkt an die Syntronik der Bibliothek wenden ...

       Möge sie glücklich und zufrieden leben.

      Bi seufzte.

       Der Zeiger der Uhr sprang vor. Und wieder zurück.

      Dann konzentrierte er sich auf eine schwierige, ja gar feindselige Person. Physikprofessor Lernet Pranka. Er war damals um die achtzig Jahre alt gewesen, groß und schlank, und hatte unter seiner hohen Stirn eine strenge Miene zur Schau getragen. Und genau so autoritär und unerbittlich, wie er wirkte, war er auch gewesen. Er hatte einst als Student unzählige Semester Hyperphysik absolviert, ohne je einen Abschluss zu schaffen, hatten sie damals gemunkelt, aber das konnte nicht stimmen. Sonst hätte er als Professor am Terrania Institute of Technology

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