Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton страница 19

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

Скачать книгу

eine Ignoranz war er nicht gewöhnt. Traurig ließ er die Ohren hängen. Und seine beiden Menschen waren auch verschwunden.

      Allmählich überkam ihn ein Gefühl der Verlassenheit. Zwischen all den umherstampfenden Beinen, dem Stimmengewirr und Piepsen von irgendwelchen positronischen oder sonstigen Geräten fühlte er sich einsam. Wäre doch nur Tess hier, sie würde ihn in sein Körbchen bringen, zu seinem Flauschkissen, auf das er sich legen konnte.

      Sein Spürsinn ließ ihn im Stich, er war einfach zu erregt. Tess' und Benjameens Verschwinden hatte ihn verwirrt. Es half nichts, er musste sich bemerkbar machen.

      Mit aller Kraft stieß er Luft durch seinen Rüssel. Das Geräusch, das er dabei erzeugte, erinnerte an den Klang eines verrosteten Jagdhorns, das der Jäger auf seinem Hochstand liegen gelassen hatte und nach Jahren im Regen wieder benutzte. Es ging durch Mark und Bein.

      »Ach, der Arme, hat sich wohl verlaufen.« Eine junge Frau beugte sich zu ihm hinab und kraulte ihn am Ohr. Endlich. Wäre er eine Katze, würde er jetzt schnurren.

      Das Gefühl der Verlassenheit hatte er schon vergessen, die vielen Stöße und Rempler auch. Er folgte der jungen Frau durch das Schott, das sich für ihn nicht öffnete, das, das in die so genannte Hauptzentrale führte. Und er freute sich, als er Tess und Ben sah, und brachte dieses Gefühl mit einem kläglichen Trompetenstoß zum Ausdruck.

      Die Gesichter der Anwesenden wandten sich ihm zu. In ihnen stand Entsetzen über den soeben erlittenen Anschlag auf ihr Gehör geschrieben.

      Stolz marschierte Norman zu Tess, rieb sich an ihrem Bein und sah sie erwartungsfroh an.

      »Wie schön, jetzt sind alle wichtigen Offiziere mit besonderen Kommandofunktionen anwesend. Führen wir die Situationsanalyse fort.«

       Kapitel 4

       Indras Netz

       JOURNEE, Bordzeit 15. März 1312 NGZ

      Rhodans Stimme klang gar nicht amüsiert, aber durch die Reihen der Menschen in der Zentrale ging ein Auflachen.

      Es klang nicht einmal gezwungen. Als Tess die Zentrale betrat, hatte sie sofort eine extrem starke Spannung wahrgenommen. Irgend etwas war passiert – die JOURNEE war aus dem Hyperraum in den Normalraum gestürzt –, und niemand schien den Grund dafür zu kennen.

      Normans Auftreten mochte zwar ungelegen kommen, aber es hatte diese Spannung zumindest für einen Augenblick aufgelöst.

      Tess lächelte verlegen und warf Benjameen, der die Zentrale kurz nach ihr betreten hatte, einen verzweifelten Blick zu. Sie hatte die Wissenschaftliche Leitung der Mission inne. Sie konnte doch nicht einfach mal eben kurz gehen und die Lagebesprechung verpassen, um ihr Haustier zurück in die Kabine zu bringen ...

      Benjameen war Stellvertretender Missionsleiter. Er konnte es sich auch nicht leisten, den Krisengipfel zu versäumen.

      Norman rieb sich noch immer an ihrem Bein.

      Sie ging in die Hocke. »Norman«, flüsterte sie, »jetzt sei schön brav und geh zurück in die Kabine!«

      Der kleine Klonelefant sah sie aus großen Augen an – und hob den Rüssel, um erneut ein klägliches, schrecklich schiefes Trompeten auszustoßen.

      »Können wir fortfahren?«, fragte Rhodan. Seine Stimme klang allmählich sehr ungehalten.

      »Bitte, Norman«, flüsterte Tess und schwor sich, demnächst darauf zu achten, dass der kleine Elefant nicht einfach so aus der Kabine entwischen konnte.

      Zu ihrer grenzenlosen Verwunderung drehte ihr Haustier sich um und watschelte auf den kurzen Säulenbeinen zum Schott. Zischend öffnete es sich vor ihm, und der Kleine entschwand ihren Blicken. Sie fragte sich, ob Norman tatsächlich direkt zu ihrer Kabine zurückkehren oder durch die JOURNEE streifen und noch mehr Unsinn anstellen würde, verdrängte den Gedanken dann und konzentrierte sich auf Rhodan.

      »Also noch einmal von vorn«, sagte der Resident. »Zim, was genau ist geschehen?«

      Die Stimme des jungen Emotionauten klang seltsam geistesabwesend. Tess konnte seine Augen nicht sehen, bezweifelte jedoch nicht, dass sie genauso entrückt schauten.

      »Die JOURNEE hat rund zwei Komma eins Millionen Lichtjahre zurückgelegt«, sagte er und stockte sofort wieder. Offensichtlich wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Oder er hatte auch keine Erklärung für das, was soeben geschehen war. »Mit der Höchstgeschwindigkeit von neunzig Millionen Überlicht, abgesehen von fünf Etappen über je dreißigtausend Lichtjahre mit einem Überlicht-Faktor von zweihundert Millionen ...« Er hielt endgültig inne.

      »Vielleicht erweist es sich noch einmal als wichtig«, sagte Rhodan. »Die Distanz vom Hayok-Sternenfenster bis hierher beträgt exakt 2.129.456 Lichtjahre. Wir haben die Randbereiche von Andromeda erreicht.«

      »Ich kann es nicht erklären«, gestand November ein. »Ich habe so etwas noch nie erlebt. Die JOURNEE flog auf Anweisung des Residenten mit einem Überlicht-Faktor von knapp neunzig Millionen, also fast mit der regulären Höchstgeschwindigkeit ...«

      »Niemand macht dir einen Vorwurf, Zim«, warf Rhodan ein. Er verstand sich darauf, Zwischentöne zu deuten.

      »Und plötzlich sind wir einfach aus dem Hyperraum geworfen worden!«

      »Ist das Metagrav-Triebwerk ausgefallen?«, fragte Benjameen.

      »Nein.« Tess war überzeugt, dass Zim unter der SERT-Haube den Kopf schüttelte. »Zum einen hätte ich das gespürt. Weil wir uns dicht vor Andromeda befanden, bin ich diese Metagrav-Etappe mit SERT geflogen. Zum anderen habe ich eine Analyse durchgeführt. Das Triebwerk arbeitet einwandfrei, es ist völlig in Ordnung. Nein, irgendetwas hat uns aus dem Hyperraum geworfen!«

      »Was?«, fragte Rhodan.

      Der Emotionaut antwortete nicht. Hatte darauf keine Antwort.

      »Und wieso«, fuhr der Resident fort, »haben wir diesen Ruck, der durch das Schiff ging, trotz der Andruckabsorber so deutlich wahrgenommen?«

      Tess hörte nur noch mit halbem Ohr hin. »Cita«, sagte sie.

      Die Leiterin der Abteilung Funk und Ortung überspielte ihr sämtliche Daten auf ihre Station, die sie bislang gesammelt hatte.

      Die Monochrom-Mutantin konzentrierte sich auf den hyperphysikalischen Bereich.

      Kalup, rezitierte sie im Geiste die ersten Sätze der ersten Vorlesung, die sie während ihres Studiums besucht hatte. Einheit des hyperenergetischen Spektrums, deren niederfrequente Bereiche die hyperphysikalischen Äquivalente der vier konventionellen Fundamentalkräfte widerspiegeln.

      Vor ihrem inneren Auge sah sie die entsprechende Textseite des Lehrdatenspeichers. 7,214 mal zehn hoch acht bis 3,607 mal zehn hoch elf Kalup mit einer Bandbreite von 360.000 Mega-Kalup ist der Bereich der Hyperelektromagnetik. Im fast 62 Millionen Mega-Kalup breiten Band von 6,854 mal zehn hoch zwölf bis 6,854 mal zehn hoch 13 Kalup ist die durch die Hyperbarie verkörperte Hyper-Gravitation angesiedelt. Mit einer Bandbreite von ca. 4,2 Milliarden Mega-Kalup ist der ultrahochfrequente Bereich von Hyper-Psi – 8,657 mal zehn hoch 13 bis 4,329 mal zehn hoch 15 Kalup – noch weitgehend unerforscht, gleiches gilt für die noch höheren

Скачать книгу