Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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Stellvertreter wedelte hilflos mit zwei, drei Dutzend blassgelben Tentakeln. »Aus dieser Entfernung nicht auszumachen!«

      »Kurs auf die Störung nehmen!«, befahl der Kommandant. »Wer oder was auch immer da versucht, in die Struktur einzugreifen, hat hiermit verspielt ...«

       Kapitel 6

       Schicksalswege

       JOURNEE, Bordzeit 15. März 1312 NGZ

      Als Benjameen da Jacinta erwachte, war es nicht mehr still wie in einem Grab.

      Ganz im Gegenteil. Von überall drangen Stimmen auf ihn ein, ein geradezu babylonisches Sprachgewirr, auch wenn alle Interkosmo sprachen. Er konnte die einzelnen Sprecher nicht voneinander unterscheiden; alle schienen gleichzeitig durcheinander zu reden, und das verwirrte ihn. Er war noch benommen, wusste einen Moment lang nicht, wo er war und was gerade geschah.

      Nur langsam fiel es ihm wieder ein ... die immer lauter werdenden Antriebsgeräusche, die immer stärkeren Schwingungen, die die JOURNEE zu zerreißen drohten ...

      Beruhigt stellte er fest, dass das Dröhnen der Triebwerke und der anderen Aggregate verstummt war. Der Boden und die Wände der Zentrale vibrierten nicht mehr; jedenfalls spürte er kein Zittern mehr. Offensichtlich musste er keine Angst haben, die JOURNEE könnte ihm jeden Augenblick um die Ohren fliegen.

      Andererseits ... Eigentlich nahm er vom Schiff selbst gar nichts mehr wahr. Die Besatzung mochte noch leben, aber die JOURNEE schien tot zu sein. Und das war fast so beunruhigend wie das vorherige Donnern.

      Er spürte eine Berührung an seiner Wange, und in seine Nase drang ein vertrauter Geruch, den er bis zu seinem letzten Atemzug wieder erkennen würde. Ein Geruch, der ihm endgültig verriet, dass er tatsächlich noch lebte.

      »Tess«, murmelte er und öffnete die Augen.

      Sie kniete neben ihm, betrachtete ihn. Er erkannte Besorgnis, aber auch Erleichterung in ihrem Blick. »Du bist wach«, sagte sie überflüssigerweise.

      Er nickte.

      »Hast du Schmerzen?«

      »Schmerzen?«

      Sie berührte vorsichtig seine rechte Hand.

      Erst jetzt fiel ihm alles wieder ein. Der Versuch, die Barriere zu durchbrechen, die Explosion in seiner Konsole, der Rauch, der unerträgliche Lärm.

      Er hob die Arme und betrachtete seine Hände. Sie waren von einer dünnen Schicht Bioplastmasse überzogen.

      »Ein Medorobot hat dich versorgt und dir auch ein Schmerzmittel verabreicht.« Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. »Ich muss zurück an meine Station. Jemand wird sich gleich um dich kümmern.«

      »Nein«, murmelte er. »Mir geht es gut. Ich bin einsatzfähig ...«

      Aber sie hörte ihn schon nicht mehr. Sie war aufgesprungen und zu ihrer Konsole zurückgekehrt.

      Benjameen richtete sich mühsam auf die Ellbogen auf. Die Berührung schmerzte, aber es ließ sich aushalten. Der Medorob hatte gute Arbeit geleistet. Kein Vergleich mit der Pein unmittelbar vor seiner Ohnmacht.

      Er stand schwankend da, auf zitternden Beinen, und sah sich um.

      Ein Bild der Zerstörung offenbarte sich ihm. Die sieben hufeisenförmigen Stationen waren mehr oder weniger stark beschädigt. Es wimmelte geradezu vor Robotern, die über den Boden wuselten oder vor Konsolen schwebten, hier kleine Brände löschten, dort Reparaturen erledigten. Aber nicht nur Roboter, auch Menschen waren an der Arbeit, versuchten, die gröbsten Schäden zu beseitigen. Benjameen fühlte sich kurz an einen Bienenschwarm erinnert – er schätzte ironisch, dass etwa fünfzig der achtzig Besatzungsmitglieder hier in der Zentrale zusammengekommen sein mussten –, erkannte dann jedoch, dass jeder Einzelne genau definierte Aufgaben übernommen hatte. Hinter dem anscheinenden Chaos steckte effiziente Methode.

      Und in alledem stand, wie ein Fels in der Brandung, Perry Rhodan hinter seiner Kommandokonsole und gab Anweisungen.

      »Notsysteme?«

      »Notsysteme stabil.« Bruno Thomkin. »Energieversorgung der Lebenserhaltung durch NUG-Schwarzschild-Reaktoren und Fusionsmeiler gewährleistet. Multi-Hyperzapfer noch nicht einsatzbereit. Reparaturarbeiten laufen. Energiespeicher völlig geleert.«

      »Defensiv- und Offensivbewaffnung?«

      »Paratronschirm, HÜ-Schutzschirme und Prallschirme nicht einsatzbereit.« Vorua Zaruk. »MVH-Geschütze und Transformkanonen nicht einsatzbereit. Die Systeme sind unbeschädigt, aber die Energieversorgung ist ausgefallen.«

      »Ortung?«

      »Alle Systeme ausgefallen.« Cita Aringa. »Auch der Hyperraumspürer und der Virtuellbildner. Systeme unbeschädigt, aber ohne Energie.«

      »Kommunikationssysteme aktiv.« Coa Sebastian, die Kommandantin. »Schäden werden behoben, Notsysteme Zug für Zug zurückgefahren.«

      »Triebwerke?«

      »Haupt- und Neben-Metagrav-Triebwerke, Gravojettriebwerke, NUG-Protonenstrahl-Impulstriebwerke und Antigravaggregate nicht einsatzfähig. Schadensdiagnosen laufen, aber keine Anzeichen für Beschädigungen. Schadensmeldungen vom Grigoroff-Triebwerk im Andockmodul. Führe genauen Check durch ...«

      Benjameen spürte eine Berührung am Ellbogen. Erschrocken drehte er sich um und sah in das Gesicht von Dr. Mimo Serleach, dem Bordarzt. Der spitzbäuchige Mann ergriff Bens Arme und zog sie hoch. »Entschuldige«, murmelte er, »dass ich mich erst jetzt um dich kümmern kann, aber du siehst ja, was hier los ist.« Der Arzt tastete ihn kurz ab. »Die Medorobots haben gute Arbeit geleistet. Hast du außer in den Armen und Händen irgendwo Schmerzen?«

      »Die Roboter haben mir ein Mittel gegeben«, sagte Ben geistesabwesend.

      »Sie haben dich durchgecheckt und hätten innere Verletzungen bemerkt, würde es welche geben. Dennoch muss ich dich genauer untersuchen. Ich lasse dich von einem Robot auf die Krankenstation bringen.«

      »Nein, mir geht es gut. Hilf mir zur Kommandostation. Dort ist mein Platz.«

      »Dir geht es so gut, dass du es nicht mal allein zur Kommandokonsole schaffst?« Dr. Serleach lächelte schwach. Aber dann legte er den Arm unter Benjameens Schulter und führte ihn hinüber.

      Rhodan sah Benjameen kurz an und legte ihm die Hand auf den Oberarm. »Gott sei dank bist du nicht schwerer verletzt. Kümmerst du dich um die interne Kommunikation und die Energieverteilung?«

      »Natürlich.« Benjameens Knie zitterten. Er musste sich an der Kommandokonsole festhalten, sonst wäre er gestürzt. »Was ist passiert?«

      »Die JOURNEE wurde aus dem Hyperraum geschleudert. Mehr wissen wir noch nicht. Energie liefern nur die NUG- und Fusionsreaktoren. Die Speicher werden mit Höchstdruck wieder aufgefüllt!«

      »Haben wir die Barriere überwunden?« Er biss sich auf die Lippen. Eine dumme Frage. Ohne Energie konnten sie nicht orten, und ohne Ortungsgeräte konnten sie nicht feststellen, wo sie sich befanden.

       In Andromeda

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