Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton страница 26

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

Скачать книгу

von Triebwerken und Energie freisetzen«, befahl Rhodan.

      Er spielt Vabanque, dachte Benjameen. Die JOURNEE wird entweder den Widerstand überwinden, oder das Schiff wird zerbrechen.

      Er wollte eingreifen, als stellvertretender Missionsleiter Rhodan mit Rat und Tat zur Seite stehen, doch er wusste nicht, woher der Resident die Kraft nahm, noch Befehle zu erteilen. Er konnte nicht einmal sprechen, geschweige denn sich noch rühren.

      Er sah auf den Chronometer. 14:59:20 ... 14:59:20 ... 14:59:20 ...

      Jetzt spürte Benjameen es auch. Irgendwie. Er fragte sich, wieso Zim November nicht den Verstand verlor. Der Emotionaut war eins mit der JOURNEE und musste das Phänomen viel eindringlicher erleben als er.

      Zeitstopp, dachte er. Die Zeit läuft zurück. Die Zeit: Auf Gegenkurs. Ich bin nur eine Schachfigur im Zeitspiel. Wir warten auf das letzte Jahr und erleben Zeit ohne Grenzen, zeitlose Zeit, und Perry ist genauso hilflos wie ich, kann damit nicht umgehen, weiß nicht, was er tun soll ...

      »Es ist exakt fünfzehn Uhr Terrania-Standard«, vernahm er Rhodans Stimme. »Wir unternehmen den entscheidenden Durchbruchversuch. Zusatztriebwerk einschalten.«

      Überrascht schaute Benjameen erneut auf den Chronometer. In der Tat, die Zeit schien ruckartig vorwärts gesprungen zu sein: 15:00:00.

      Die Zeit, dachte Ben. Sie verläuft nicht mehr gleichmäßig. Sie springt vor und zurück, bleibt einfach stehen, macht dann einen Ruck ... einen Ruck wie die JOURNEE ...

      »Auf die separaten Hochleistungs-Gravitrafspeicher zurückgreifen!«, befahl Rhodan. »Die Energie für eine Etappe zurückhalten, die restliche in die Schiffssysteme leiten!«

      Die Speicherfüllung reicht für maximal fünf Etappen bei einem Faktor von zweihundert Millionen, dachte Benjameen. Was hat Rhodan vor?

      »Verstanden«, sagten Coa Sebastian und Bruno Thomkin gleichzeitig. Ihre Stimmen hallten, als wären sie von einem doppelten Echo unterlegt.

      Benjameen spürte, wie das Triebwerk hochfuhr. Ein Zittern lief durch die JOURNEE, und die Andruckabsorber sprangen kurz ein, um die zu erwartende Beschleunigung zu kompensieren.

      Doch diese Beschleunigung blieb aus. Benjameen hatte den Eindruck, dass das Schiff förmlich um jede Lichtsekunde im Hyperraum kämpfte, durch ein Medium, das immer zäher wurde und der JOURNEE immer mehr Widerstand entgegensetzte.

      Es gab keine wissenschaftliche Erklärung dafür. Und wenn doch, so beruhte sie auf Erkenntnissen, die sich der terranischen Physik noch entzogen.

      »Geschwindigkeit?«, fragte der Resident.

      »Konstant bei neunzig Millionen«, erwiderte Zim November. »Aber der Energieverbrauch steigt ins Unermessliche!«

      »Überlichtfaktor trotzdem auf zweihundert Millionen erhöhen! Notfalls weitere Bordsysteme abschalten.«

      »Zweihundert Millionen?«, vergewisserte sich Zim.

      »Höchstgeschwindigkeit!«, bestätigte Rhodan.

      Die Triebwerke dröhnten deutlich vernehmbar auf, als der Emotionaut die Anweisung befolgte. Ein heftiges Zittern lief durch die Zentrale; die JOURNEE schien zu bocken wie ein Wildpferd, das unbedingt einen lästigen Reiter abwerfen wollte. Benjameen musste sich an der Konsole festhalten, so stark waren die Erschütterungen.

      Der Lärm wurde ohrenbetäubend. Sämtliche Aggregate wurden bis zur obersten Belastungsgrenze hochgefahren. Sie mochten geräuschgedämpft errichtet worden sein, doch jetzt versagte jeder Schallschutz. Und die Resonanzerscheinungen schaukelten sich noch immer hoch. Ben musste an die gefürchtete schwingende Glocke denken, die angeblich schon so manche Raumfahrer um den Verstand gebracht hatte.

      Dann explodierte seine Konsole.

      Benjameen wurde zurückgeworfen, stürzte hart auf den Boden und blieb einen Moment lang benommen liegen. Seine Hände schmerzen fürchterlich. Er hob sie und sah rohes, rotes Fleisch, auf dem sich schon Blasen bildeten.

      Er versuchte sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Flüssiges Feuer schien durch die Ellbogen zu schießen, als er sie gegen den Boden drückte. Er schrie leise auf und ließ sich zurückfallen.

      Dichte Rauchschwaden nahmen ihm die Sicht. Dann hörte er unter dem Dröhnen der Antriebsaggregate andere Geräusche, ein leises, ziemlich hohes Surren und Summen.

      Ein Medorobot flog heran, setzte neben ihm auf und streckte Tentakel nach seinen Händen aus. Er hob die Arme, um es dem Helfer leichter zu machen, ihn medizinisch zu versorgen. Plötzlich umschwirrten ihn weitere Roboter.

      Der Rauch wurde dünner. Automatische Absaugvorrichtungen hatten eingesetzt und entfernten ihn aus der Zentrale. Überall prasselte und zischte es; Roboter löschten die Brände.

      So unglaublich es ihm vorkam, das Geräuschcrescendo wurde noch lauter. In der Tat schien der gesamte Zentralraum sich in eine Glocke zu verwandeln, deren Schwingungen mit jedem Schlag lauter wurden.

      Etwas löste sich krachend aus der Decke und stürzte dicht neben seinem Kopf auf den Boden, ein großer, schwerer Gegenstand. Benjameen wusste nicht, worum es sich handelte, nur, dass er erschlagen worden wäre, wenn das Ding ihn getroffen hätte. Er schrie auf und versuchte, sich auf den Bauch zu drehen, um irgendwie aus der Zentrale zu robben.

      Doch wohin? Wahrscheinlich herrschten überall im Schiff ähnliche Zustände.

      Die Vibrationen wurden noch stärker. Ben hatte den Eindruck, die JOURNEE würde jeden Augenblick auseinander brechen.

      Er gab den sinnlosen Versuch auf. Tess, dachte er, Tess, lebst du noch? Er wollte ihren Namen rufen, bekam jedoch keinen modulierten Ton über die rissigen, aufgesprungenen Lippen, nur hilflose, gutturale Schreie. Noch immer drang Rauch in seine Lungen, drohte ihn zu ersticken.

      Wärme steigt doch nach oben, dachte er. Wieso ist es hier auf dem Boden so unerträglich heiß?

      Dann hörte er gar nichts mehr, nur noch sein eigenes Gebrüll. Ich muss zu Tess, dachte er, ich muss zu ihr, ich muss ...

      Wie vor wenigen Augenblicken die Zeit erstarrt war, schienen nun seine Gedanken zu gefrieren. Etwas hatte sich verändert. Aber was?

      Der Rauch war noch da, war aber nun so dünn, dass er leichter atmen konnte. Es war noch immer heiß, aber nicht mehr ganz so unerträglich. Nein, es war ... es war ...

      In dem Augenblick, in dem er das Bewusstsein verlor, wurde es ihm klar.

      Es war still geworden, völlig still, totenstill, wie in einem Grab. Das Dröhnen der Aggregate, das Schwingen der Glocke hatte abrupt aufgehört.

      Etwas war geschehen.

      Aber was?

      Hatten sie es geschafft, oder war die JOURNEE tatsächlich nur noch ein Grab, in dem jedes Leben erlöschen würde, sobald der letzte Sauerstoff verbraucht war?

      Dann wurde es schwarz um ihn.

       Hathorjan, an Bord der KHOME TAZ

      Der

Скачать книгу