Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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chronisch auf einem Tiefpunkt angelangt. Sie benötigten dringend die Auffrischung ihrer Unsterblichkeit!

      Aber er hätte sich selbst belogen, hätte er sich eingeredet, er würde das, was er nun befehlen würde, nur für die Mannschaft tun. So ehrlich war er zu sich schon.

      Er war ein Kopfjäger. Und die Kopfjäger empfanden Freude am Töten, der Helfer in der Kantine, der die Teller in die Spülmaschine räumte, genauso wie der Kommandant. Es lag im innersten Wesen der Kopfjäger, sich mit vollständiger Hingabe auf ihre Opfer zu konzentrieren. Das gejagte Wild am Ende hinzurichten ... das war ein orgiastisches Gefühl, das jeden Einzelnen von ihnen antrieb. Ein Gefühl, das womöglich noch berauschender war als das, was er gerade mit Diwva und Bahpi erlebt hatte.

      Und die beiden genossen dieses Gefühl genau wie er und der Kantinenhelfer.

      Er und seine Mannschaft waren die einzigen Beauftragten des Gelben Meisters in Hathorjan, die unabhängig vom Schattenspiegel agieren konnten. Deshalb agierten sie als Einzige auch unabhängig von ihrem Meister. Das musste auch so sein – denn der Gelbe Meister hatte sie oft genug schon außerhalb der Reichweite des Schattenspiegels eingesetzt, in den Galaxien seiner Feinde.

      Völlig willkürlich suchte er zwei Schiffe aus. »Zuerst das Superschlachtschiff der Tefroder mit dem Durchmesser von achtzehnhundert Metern«, sagte er. »Und dann den Frachter mit dem Durchmesser von sechshundert.«

      Der Pilot setzte den ersten Kurs.

      Die KHOME TAZ stürzte unvermittelt neben dem Schweren Kampfschiff der Tefroder aus dem Hyperraum. Auf ein Handzeichen des Kommandanten wurden die Schutzschirme und Waffensysteme hochgefahren. Der tefrodische Raumer befand sich in Reichweite der tödlichen Geschütze.

      Takegath ließ dem gegnerischen Kommandanten Zeit.

      Zeit, die Schutzschirme aufzubauen.

      Zeit, die Waffen hochzufahren.

      Zeit, einen Kurs zu setzen.

      Er überließ dem Superschlachtschiff sogar die Wahl – Angriffs- oder Fluchtkurs.

      Er spürte, wie die Zentralebesatzung immer nervöser wurde.

      Und er genoss ihre Ungeduld.

      Die Tefroder waren feige. Sie setzten einen Fluchtkurs.

      »Hier ist nichts für den Gelben Meister zu holen«, sagte Takegath. »Feuer!«

      Zwei Sekunden später war das Superschlachtschiff der Tefroder kosmischer Staub.

      Die Angehörigen der Zentralebesatzung lachten laut auf, und Takegath spürte, wie der Heiterkeitsausbruch ihre Anspannung abschwächte, wie sie sich freuten, dem Sinn ihres Daseins gedient zu haben.

      Ausgezeichnet, dachte er. Ausgezeichnet. Sie fressen den Knochen, den ich ihnen hinwerfe.

      Der Kommandant des Frachters reagierte zu Takegaths Überraschung völlig anders.

      Das Schiff verfügte nur über schwache Schutzschirme, so gut wie keine Bewaffnung und Triebwerke, die auf Ausdauer, aber nicht auf Schnelligkeit ausgelegt waren. Doch der Kommandant des Schiffes ließ die Schirme hochfahren, die wenigen Waffen aktivieren und einen neutralen Kurs setzen, der nicht als Angriffskurs gewertet werden konnte, aber den Frachter dennoch näher an die KHOME TAZ brachte.

      In Reichweite der erbärmlich schwachen Waffen.

      Der Kommandant des Frachters hatte Mut.

      Hier ist vielleicht etwas zu holen, dachte Takegath.

      »Wir werden angesprochen«, sagte Diwva. »Ein holografischer Funkspruch auf einem allgemeinen Kanal.«

      »Ins zentrale Hologramm«, sagte Takegath.

      Ein Tefroder bildete sich aus, dreidimensional, so echt, als stünde er in persona vor ihm. »Ihr seid unerlaubt in unserer Territorium eingedrungen«, sagte er. »Wir fordern euch auf, unseren Herrschaftsbereich zu verlassen.«

      Er hat wirklich Mut, dachte Takegath. »Und sonst?«, sagte er. »Werdet ihr uns abschießen?«

      »Wir möchten mit euch sprechen«, sagte der Tefroder.

      Takegath atmete tief durch. »Habt ihr irgendwelche Qualifikationen, die dich in irgendeiner Hinsicht berechtigen, mit uns zu sprechen?«

      »Ich habe siegreich im Krieg gegen die ...«

      Takegath senkte die Hand, und Diwva unterbrach die Verbindung. »Ja«, sagte er. »Diwva, zwei Funksprüche. Die Gorthazi sollen kommen, und die ...«

      »Ich weiß«, sagte sie. »Schon erledigt.«

      »Mir liegt viel an einem klinisch sauberen Eingriff. Ein Streifschuss. Nur eine Seite des Frachters wird in Mitleidenschaft gezogen. Das Schiff wird danach manövrierunfähig sein. Ist das möglich?«

      »Natürlich. Ziel erfasst.«

      »Feuer.«

      Der Frachter wurde in der Holoprojektion von einem roten Strahl berührt, und seine rechte Seite verwandelte sich abrupt in kosmischen Staub. Das Schiff geriet ins Trudeln, drehte sich wie irrwitzig um seine eigene Achse, wurde dabei langsamer, da seine Masse kontinuierlich schwand. Eine Wolke dehnte sich am Rand der Barriere aus, schien verzweifelt um ihre Existenz im Raum-Zeit-Kontinuum zu kämpfen, zerfiel aber zusehends in Partikel, die weniger waren als der intergalaktische Staub zwischen den Galaxien.

      Im Inneren des Frachters kam es zu Explosionen, die durch den Treffer ausgelöst worden waren.

      »Wir gehen rein«, sagte Takegath. »Wer will den Trupp führen?«

      Das jubelnde Gebrüll der Zentralebesatzung schmerzte in seinen Ohren. Er dämpfte die Empfindlichkeit seiner Rezeptoren. Das haben sie gebraucht. Das lenkt sie von den Vitalenergiespeichern ab.

      Am liebsten hätte er seine Leute selbst angeführt, doch seine Intuition riet ihm, lieber auf die Erfüllung zu verzichten, die das Töten ihm gab. Jede Zerstreuung besserte die Stimmung der Crew, und einen würdigen Gegner würde er an Bord des Frachters sowieso nicht finden.

      »Chi-Lopi«, entschied er.

      Der Dritte Bordingenieur trat vor. Er war unumstritten der beste Erkunder der Truppe. Sein anderthalb Meter langer, schmaler Körper steckte in einem kybernetischen Exoskelett. Er ging auf drei in gleicher Höhe angeordneten kurzen Beinstummeln. Die drei Arme waren kaum länger. Seine dunkelbraune Haut glänzte feucht. Am vorderen Körperende konnte Takegath drei kleine, knopfartige Augen ausmachen. Er wusste, dass sich am hinteren drei weitere befanden, ansonsten wies der Körper des Gy Enäi keinerlei weitere Sinnesorgane auf.

      Der Meisterdieb aus dem Volk der Mhool war erst vor relativ kurzer Zeit zu den Kopfjägern gestoßen. Sein Leib enthielt nur soviel Cyberware, wie zum Datenaustausch zwischen seinem Gehirn beziehungsweise Nervensystem und dem Exoskelett nötig war. Das wiederum bestand aus 31 Modulen unterschiedlicher Größe, die untereinander nahezu unbeschränkt kombinierbar und sehr schnell umgruppierbar waren. Sie enthielten Motoren, künstliche Muskeln, Datenleitungen, Aufnahmegeräte, eine Funkanlage, Signalverstärker, miniaturisierte Waffen, Werkzeuge und noch einige andere Bodyware mehr. Dadurch konnte Chi-Lopi,

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