Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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lächelte schwach und nickte, als seine Adjutantin Rhodan zu ihm führte. »Resident«, sagte er, »darf ich vorstellen, Virthhostur Lans Dalejoer, einer der Stellvertreter und engsten Berater des Virth von Tefrod. Er ist eigens von Tefrod gekommen, um vor deinem Rückflug in die Milchstraße noch mit dir sprechen zu können.«

      Rhodan begrüßte den Tefroder. »Ich dachte«, sagte er dann, »praktisch der gesamte Raumflugverkehr in Hathorjan sei zum Erliegen gekommen.«

      Dalejoer schnaubte leise. »Das mag zwar für die Randgebiete und andere entlegenen Regionen zutreffen, aber nicht für den Kern des Virthaniums. Wir lassen uns von diesen barbarischen Invasoren nicht völlig zurückdrängen.«

      »Ich muss gestehen, dass ich nur das über den Aufbau des Tefrodischen Imperiums weiß, was in der Milchstraße allgemein bekannt ist«, sagte Rhodan.

      »Das Virthanium ist, in bewusster Anlehnung an die Tradition unserer Vorfahren, in genau einhundertelf Tamanien unterteilt, die allerdings im Durchschnitt etwas größer als die unserer verlorenen Heimat sind«, erläuterte der Virthhostur.

      »Cyrdan gehört dem zweiundneunzigsten Tamanium an«, warf Admiral Kethmero ein. »Und die fünfzig Schiffe, die unsere Heimatwelt bis zum Letzten verteidigen werden, bilden die sechsunddreißigste Außenrandflotte von insgesamt einhundertelf dieses Tamaniums.«

      Rhodan nickte. In der Milchstraße stammten direkt oder indirekt Dutzende Völker von den Lemurern ab, die wiederum zahlreiche Reiche gegründet hatten. In Andromeda war es nicht zu dieser Zersplitterung gekommen. Über Jahrtausende hinweg hatten die Meister der Insel die Tefroder unter strenger Kontrolle gehalten und zu einer Einheit geschmiedet. Dieses Reich war in den zweieinhalb Jahrtausenden nach dem Ende der Diktatoren fast unverändert bestehen geblieben.

      Er ließ den Blick durch die Runde schweifen und lauschte den weiteren Ausführungen der beiden Militärs nur noch mit halbem Ohr.

      Roboter und tefrodisches Personal reichten Getränke und kleine Imbisse. Die Geräusche leiser Gespräche vereinigten sich zu einem ständigen Hintergrundsummen, das an- und abschwoll, aber nie ganz zum Erliegen kam.

      Etwa fünfzig Besatzungsmitglieder der JOURNEE hatten ihn zu dem Empfang begleitet, und etwa genauso viele Tefroder waren geladen worden. Erfreut stellte er fest, dass die Terraner nicht unter sich blieben, sondern Gespräche mit ihren Verwandten aus Andromeda suchten.

      Bi Natham Sariocc zum Beispiel diskutierte mit einer tefrodischen Kollegin über die Hyperraum-Barriere. Die beiden hatten sich einen Holoprojektor bringen lassen, mit dessen Hilfe sie Formeln und schematische Darstellungen projizierten. Rhodan merkte auf, als der Hyperphysiker eine antike vergoldete Taschenuhr aus einer Tasche seiner Kombination holte und der Tefroderin zeigte. Solch ein Modell hatte er seit Jahrtausenden nicht mehr gesehen.

      An einem abgelegenen Tisch des Kasinos saßen Raye Corona und Zim November und unterhielten sich angeregt. Rhodan lächelte schwach. Der junge Emotionaut schien die nur wenig ältere Ärztin geradezu anzuhimmeln. Mehrmals griff er nach ihrer Hand, schien dann aber doch nicht den Mut zu finden, sie zu berühren. Bahnte sich da etwas an, das über bloße Völkerverständigung hinaus ging?

      »Wie organisiert das Tefrodische Imperium den Widerstand gegen die Invasoren?«, unterbrach Rhodan den Redefluss des Virthhostur, als ein Kellner mit einem Tablett mit Hors d'oeuvre zu ihnen trat.

      »Wir ziehen alle verfügbaren Raumschiffe um die Planeten zusammen, auf denen sie normalerweise stationiert sind. Und wenn eine Welt einen Angriff meldet, schicken wir sofort Verstärkung. Nur ist es dann leider meistens schon zu spät. Die wichtigsten Welten des Imperiums haben wir natürlich mit besonders starken Flottenverbänden gesichert ...«

      »Genauso würde ich auch vorgehen«, sagte Rhodan und schaute zu Tess Qumisha und Benjameen da Jacinta hinüber. Er kniff die Augen zusammen. Die beiden redeten sparsam gestikulierend aufeinander ein. Tess warf, offensichtlich wütend, den Kopf zurück und strich sich eine Strähne aus der Stirn. Der Arkonide machte eine energische Handbewegung, als wolle er unterstreichen, dass dieses Gespräch für ihn beendet war, und drehte sich von der knabenhaft schlanken Frau weg.

      Rhodan hätte nur allzu gern gewusst, worüber sie gesprochen hatten.

      Coa Sebastian trat zu ihnen, und Rhodan stellte die unnahbar wirkende Kommandantin der JOURNEE vor.

      »Ich bin hier, um dem Terranischen Residenten und seinem Schiff Geleitschutz bis an den Rand Hathorjans anzubieten«, sagte Lans Dalejoer.

      »Ich danke für das Angebot«, versetzte Rhodan, »aber damit wäre keinem von uns geholfen.«

      Fragend sah der Virthhostur ihn an.

      »Ich bezweifle«, fügte der Resident hinzu, »dass deine Schiffe die JOURNEE schützen könnten. Solch eine kleine Flotte würde nur Aufmerksamkeit der Invasoren auf sich ziehen. In diesem Fall scheint mir Verstohlenheit der bessere Weg zu sein.«

      Täuschte Rhodan sich, oder wirkte der hochrangige Tefroder tatsächlich ein wenig verschnupft, als er sich wieder dem Admiral zuwandte?

      Plötzlich fragte Perry sich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, das Angebot anzunehmen – aus einer Vielzahl von Gründen.

      Und als Rhodan den Empfang kurz darauf verließ, fragte er sich aus irgendeinem Grund, ob er den Admiral und den Virthhostur je wieder sehen würde.

      Als Haustier hatte man es nicht immer einfach, die Aufmerksamkeit seiner Menschen auf sich zu ziehen. Diese Problematik war an Bord der JOURNEE durchaus bekannt. Besonders bei Norman, der sich als einziger Vertreter seiner Spezies sah. Und das einzige Haustier an Bord war.

      Schnorchelnd räkelte er sich in seinem Körbchen, sein Lieblingskissen lag platt gedrückt unter ihm. Benjameen und Tess waren in der Zentrale, der kleine Klonelefant hatte das Quartier für sich. Normalerweise schlief er viel, sein Schlafbedarf war außerordentlich groß, besonders, nachdem diese schreckliche Katastrophe passiert war.

      Norman zitterte noch immer, wenn er daran dachte. Die Angst, die er gehabt hatte, als das ganze Schiff erzitterte, der Krach, das Feuer, der Schmerz in seinem Rüssel, das viele Blut ... und dann erinnerte er sich an nichts mehr, war irgendwann in einem Bett aufgewacht, in einem richtigen Bett, und eine Fremde hatte versucht, ihm in einer unbekannten Sprache etwas zu sagen.

      Er hatte sie nicht verstanden. Aber diese Fremde war richtig nett gewesen. Benjameen und Tess ließen ihn nie in ihrem Bett schlafen.

      Und jetzt war die JOURNEE schon wieder unterwegs, und Benjameen und Tess hatten ihn eingesperrt, was sie sonst nie taten. Hier in der Kabine sei er am sichersten untergebracht, hatten sie gesagt. Sie hatten sogar seinen Raumanzug aus dem Schrank geholt und entfaltet auf das Bett gelegt. Bevor es ernst wurde, würden sie ihm hineinhelfen.

      Er mochte den Raumanzug nicht. Das Ding zwickte und zwackte fürchterlich.

      Zuerst hatte er sich nicht daran gestört, dass sie die Kabinentür so manipuliert hatten, dass sie sich auf sein Tröten nicht mehr öffnete, und geschlafen. Doch dann ließ ihn irgendetwas aufhorchen, seine Ohren standen plötzlich auf Empfang.

      Draußen auf dem Gang unterhielten sich zwei Menschen.

      Einmal wach geworden, war in Norman der Unternehmungsdrang in Richtung Nahrungsaufnahme geweckt. Sein Rüssel hob sich witternd. Wo hatte Tess die Leckerbissen hingelegt? Er liebte diese kleinen Kekse, die so herrlich schmeckten. Nein, was Tess sagte, stimmte schon. Er gierte nach ihnen.

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