Der Diwan. Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis

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Читать онлайн книгу Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis страница 10

Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis Klassiker der Weltliteratur

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Welt,

      Aber Salomon ist jener,

      Welcher den Siegelring hat.

      Dieses schwärzliche Mal

      Auf den weißen Wangen,

      Lehrt uns, dieses sei das Körnlein,

      Welches einst Adam verführt.1

      Weise sinnet der Freund,

      Freunde helft bei Gott!

      Wie wird’s gehen dem wunden Herzen?

      Denn die Arznei ist bei Ihm.

      Er ist schön von Gesicht.

      Rein und tugendvoll.

      Beider Welten reine Seelen

      Geben darum ihm Geleit.

      Wem kann ich es vertrauen?

      Dieser Mörder hat

      Mich erschlagen, ob er gleich den

      Hauch des Messias besitzet.

      Zähle deinen Hafis

      Stets den Frommen zu,

      Denn es wandeln viele Geister

      Seliger Freunde mit ihm.

      1Nach der Sage der Islams war die Frucht, durch welche Adam das Paradies verlor, nicht ein Apfel, sondern ein Weizenkorn. Hafis vergleicht damit das Mal des Geliebten, das auch auf den ersten Anblick alle Ruhe und Glückseligkeit raubet.

      VIII.

      Fordre ja nicht von mir Trunknem

      Pflichterfüllung, gute Werke,

      Denn am Tage der Bestimmung

      Ward zum Becher ich bestimmet.

      Seit ich an dem Quell der Liebe

      Mich nach Brauch gewaschen habe,

      Hab’ ich ja mit einem Worte

      Allem Übrigen entsaget.

      Gib mir Wein, dass vom Geheimnis

      Meines Loses ich dir sage,

      Welches Angesicht ich liebe,

      Welcher Duft mich trunken machte.

      Berge trugen diese Lasten

      Nicht so sicher wie die Ameis’.

      Trinker, du verzweifle niemals

      An der Pforte der Erbarmung.

      Ausser dem Narzissenauge

      (Gott bewahr’s vor bösen Augen)

      Hat im blauen Himmelskreise

      Alles seine Ruh’ verloren.

      Willig werde meine Seele

      Deinem Munde hingeopfert,

      In der Garten schöner Ansicht

      Blühet keine schönre Knospe.

      Deine Liebe hat Hafisen

      Salomonen gleich gemacht,

      Denn es bleibt ihm vom Genusse

      Nichts als Wind in leeren Händen.

      IX.

      Gut ist, was auf dem Pfad des Gemüts vor Betrachtenden herzieht,

      Auf geradem Weg’ hat sich noch keiner verirrt.

      Wunderlich ist das Spiel, wir wollen den Bauern nur ziehen,

      Denn auf diesem Feld zieht der Betrunk’ne nicht Schah.

      Kennt ihr das hohe Gewölb mit vielen seltnen Gemälden?

      Noch hat auf der Welt keiner das Rätsel gelöst.

      Freilich begreifet mich nicht der außen frömmelnde Klausner;

      Ihm verarge ich nichts, was er auch über mich sagt.

      Was für Ergebung, o Herr, und Dulden vergleicht sich mit meinem?

      Sieh, mir blutet das Herz, und es entflieht mir kein Ach!

      Unser Wesir fehlt wider den Stil und die Formen des Diwans,1

      Denn die Formel durch Gott fehlet auf seinem Ferman.

      Komme, wer will, und jeglicher sprech’ nach seinem Belieben

      Freundlich und liebreich sind Pförtner und Hüter des Tors.

      Steht es nicht recht, so ist an meinem Wuchse der Fehler;

      Denn es ist dein Kleid keinem der andern zu kurz.

      In die Schenke geht ein, Ihr Reinen von Herzen und Geiste,

      Prahler und Gleisner gehört nicht auf der Trunkenen Weg.

      Dienen will ich dem Herrn, der mir beständig gewogen,

      Nicht wie der Klausner und Scheich, bald mir gewogen, bald nicht.

      Ehrenstellen verschmäht Hafis aus höherem Sinne:

      Gold und Ehre reizt liebende Herzen nicht viel.

      1Hisbet lillah, eine Formel, die dem Wir durch Gottes Gnaden entspricht und oben auf die Briefe oder Kanzleibefehle gesetzt wird. Unser Wesir hat die Formel vergessen, seine Befehle sind ungültig; d.i. mein Geliebter handelt nicht nach Recht und Billigkeit.

      XII.

      O Morgenwind, gehst du vorbei

      Beim Aufenthalt der Freundin,

      Bring einen Hauch vom Wohlgeruch

      Des Ambrahaars der Freundin.

      Bei ihrer Seel’! ich will aus Dank

      Die meinige verstreuen,

      Wenn du zu mir die Kunde bringst

      Vom Busenschnee der Freundin.

      Ich bin ein Bettler! – Ihr Genuss!

      O wehe der Verwirrung!

      Vielleicht

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