Der Diwan. Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis страница 9
Der Staub der Schwelle deines Tors.
Ich spende nicht an jedes
Verliebtes auch mein Seelengold,
Dein Siegel und dein Zeichen
Sind meinem Schatze aufgedrückt.
Mein holder süßer Ritter,
Woher nahmst du die selt’ne Kunst,
Dass du den Gaul des Himmels
Nach Wunsch mit deiner Geißel zähmst?
Wie soll denn ich Verliebter
Den tausend Künsten widerstehn,
Den Gaukelei’n, mit welchen
Du selbst den Himmel irreführst.
Es tanzen selbst die Sphären
Im lichten Harmonienkreis
Indem hiezu die Weise
Das süße Lied Hafisens spielt.
III.
Herz! du bist der Schleier Ihrer Liebe,
Aug’! du bist der Spiegel Ihres Glückes;
Bei den Welten neiget sich mein Kopf nicht,
Ihre Gnade beuget meinen Nacken.
Du und Tuba, ich und Wuchs der Freundin,1
Jeder denkt, was seinem Sinn gemäß ist.
Was kann mir in dem Hareme werden,2
Wo der Ost selbst vor der Türe stehet.
Ist mein Saum befleckt, was hat’s zu sagen,
Wenn die Welt von Ihrer Reinheit zeuget,
Hin sind Medschnun’s Tage, nun sind meine,3
Jeder kömmt fünf Tage an die Reihe;
Alles, Liebeherrschaft, Freudenschätze
Alles nur ein Seegen Ihres Glückes.
Sei ich selber, sei mein Herz geopfert,
Ists kein Schade, wenn nur Sie gesundet.
Meinem Auge sei Ihr Bild nie ferne,
Denn Ihr Kämmerlein ist dieser Winkel.4
Frische Rosen die der Flur entblühen
Blühen glänzend, duften wie Ihr Umgang.
Schaut nicht auf Hafisens äußre Armut,
Denn sein Busen ist der Schatz der Liebe.
1Du frommer Scheich denkst an den Baum des Paradieses Tuba, ich Profaner auf den Wuchs der Freundin. Jedem das Seinige.
2Wie kann denn ich hoffen in ihren Harem zu kommen, wozu selbst jedem Lüftchen der Eingang verwehret ist.
3Medschnun, das Ideal eines unglücklich Liebenden.
4Dieser Winkel meines Auges.
IV.
Mein Kopf und Willen fügen sich
Zur Schwelle meiner Freundin,
Was über meinen Kopf ergeht,
Ergeht nach Ihrem Willen.
Ich schaute Ihresgleichen nicht,
Wiewohl dem Mond der Sonne,
Den Spiegel ich entgegenhielt
Bloß des Vergleiches willen.
Was kann der Ostwind von der Qual
Des armen Herzens sagen?
Es ist verwickelt Blatt in Blatt
Wie eine Rosenknospe.
In dieser trunknen bösen Welt,
Sind außer mir noch Trunkne;
Gar viele Köpfe sind allhier
Geformt aus Ton der Kanne;1
Vielleicht hast du mit einem Kamm
Dein Ambrahaar durchfahren,
Weil Moschusduft im Ostwind haucht
Und Ambra aus der Erde.
Ein jedes Rosenblatt der Flur
Sei deiner Wangen Streue,
Und die Zypressen an dem Fluss
Ein Opfer deines Wuchses!
Die Sprach’ und Redekunst verstummet,
Soll sie die Sehnsucht schildern,
Wie könnte das, der Feder Rohr,
Das schwätzende, gespaltne!
Dein Angesicht kam in mein Herz,
Nun wird mein Wunsch erfüllet,
Denn gute Dinge folgen stets
Auf gute Vorbedeutung.
Es fiel Hafisens Herz nicht jetzt
Ins Feuer der Begierde,
Von ewig her ist dein Gesicht
Gebrannt wie eine Tulpe.2
1Der Ton, aus dem Weinkannen geformt werden, war von Ewigkeit her bestimmt zu trinken. Trunkenbolde sind auch aus solchem Ton geformet.
2Tulpen sind von Natur aus mit Brandmalen gezeichnet, so ist Hafisen von Ewigkeit her das Feuermal der Liebe auf die Stirne eingebrannt.
V.
Schau den Schwarzen nur an,
Der die Welt versüßt!
Augen glühen, Lippen lachen
Herzen sind fröhlich durch ihn.
Zuckermündige sind
Zwar