Hausgemeinschaft mit dem Tod. Franziska Steinhauer

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Hausgemeinschaft mit dem Tod - Franziska Steinhauer Mord und Nachschlag

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Gezeter Agnetas bei der ›Übergabe‹ Simones, hatte er die Spuren des Wutausbruchs seiner Tochter beseitigt. Das Gefühl, die Angelegenheit gründlich leid zu sein, war geblieben, selbst als alle Scherben entsorgt waren.

      »Aaaah, Ingelore«, seufzte er tief, stemmte sein enormes Gewicht aus dem Polster und gurrte an ihrem Ohr, als er ihr erlaubte, ihm die Hose an den Beinen hinabzustreifen.

      Agneta Paulsson öffnete die Wohnungstür nur zögernd.

      Rotgeränderte, verquollene Augen spähten misstrauisch durch den Spalt ins Treppenhaus.

      »Ihr schon wieder?«

      »Tut uns leid. Wir haben noch ein paar Fragen«, entschuldigte sich Sven leise.

      Sie drehte sich kommentarlos um und verschwand im Flur. Mit schleppenden Schritten erreichte sie das von Zigarettenrauch verhangene Wohnzimmer und fiel dort erschöpft auf die Couch zurück.

      Lundquist beobachtete, wie ihre Hand automatisch nach einem abgeliebten Plüschbären griff und ihn an die Brust presste.

      Agneta bemerkte seinen Blick und schluchzte: »Das ist Meister Immel. Simone bekam ihn zur Geburt von einer Bekannten aus Deutschland geschenkt. Er hat sie überallhin begleitet. Ich werde ihn ihr mit ins Grab legen.«

      »Unser Kind hat auch einen«, murmelte Lars mit belegter Stimme.

      »Agneta, wir haben uns inzwischen ein bisschen umgehört. Simone wollte gestern am späteren Abend noch zu einem Treffen …«

      »Davon hat sie kein Wort gesagt«, fiel die Mutter Sven ins Wort. »Und ich hätte es auch nicht erlaubt.«

      »Hat Simone einen Onkel namens Ingeleif?«

      Agneta sprang auf, als sei die Couch plötzlich unerträglich heiß geworden. »Hat ER das behauptet? Ja? Gottwald war noch nie um irgendeine Ausrede verlegen! Er hat euch eingeflüstert, meine Tochter sei noch verabredet gewesen, dabei weiß er ganz genau, dass ich ihr das an Tagen, die sie mit ihm verbracht hat, nie erlaube. Und überhaupt: Es gibt keinen Onkel, der Ingeleif heißt!«

      Sven bemerkte, wie Agnetas gesamter Körper vor unterdrückter Wut zitterte. Fest presste sie das Gesicht gegen den Kopf des Bären, schniefte erneut. »Was für ein Quatsch!«

      »Diese Information haben wir nicht von Gottwald. Simone hat es einer Freundin erzählt«, sagte Lundquist sanft.

      »Dann muss diese Freundin etwas gründlich missverstanden haben!«, gab Simones Mutter heftig zurück.

      »Agneta, du hast uns nicht die Wahrheit gesagt. Der Anwalt Gottwalds bestätigt dessen Aussage, dass er die Scheidung eingereicht habe, nicht du.« Sven setzte sich in einen der Sessel, vermittelte den Eindruck, länger bleiben zu wollen.

      »Macht das denn einen Unterschied?«, patzte Agneta ungnädig. »Ich hatte mich emotional schon lange vorher von ihm losgesagt.«

      »Aber eine rechtliche Trennung hast du nicht angestrebt. Dieser Schritt ging von ihm aus.«

      »Ja. Schön! Er hat sich einen Anwalt genommen – so einen schleimigen Widerling. Der hat sich in allen Punkten durchgesetzt – ich war die Verliererin in der Sache«, knurrte sie.

      »Das Sorgerecht für Simone hast du bekommen.«

      »Ha! Gottwald wollte es so. Er war mit einer Besuchsregelung vollkommen einverstanden! Bloß keine Verantwortung übernehmen müssen!«, polterte die wütende Frau unbeherrscht.

      »Es gab also keinen Deal.« Lars trat einen Schritt auf Agneta zu.

      Sie wich zurück, sah sich nervös in ihrem Wohnzimmer um, als suche sie nach einem Versteck.

      »N-Nein!«, räumte sie zögernd ein. »Nicht direkt. Aber ich wollte nicht, dass er über Simones Leben mitentscheiden konnte – es war genau die Lösung, die ich wollte.«

      »Wir wissen, dass du wegen psychischer Probleme in Therapie warst. Willst du uns etwas darüber erzählen?«, schnitt Sven in freundlichem Ton ein neues Thema an.

      »Das hat Gottwald euch erzählt! Psychische Probleme! Klar! Die bekommt man zwangsläufig, wenn man mit einem wie ihm verheiratet ist! Das alles war allein seine Schuld! Er hätte in Therapie gehört. So einen schließt man am besten für immer weg! Gottwald ist gemeingefährlich!«

      »Wir würden gern mit deinem Therapeuten sprechen.«

      »Nur zu!« Außer sich vor Zorn griff sie nach dem Telefon, wählte eine Nummer. »Hier sitzt die Mordkommission. Sie möchten sich mit dir über meine Therapie unterhalten. Erzähl ihnen ruhig, was dieses Schwein mir angetan hat!«

      Sven nahm ihr den Hörer ab, vereinbarte einen Termin und legte auf.

      »Er braucht das schriftlich. Formlos reicht.«

      In krakeligen Buchstaben lag das Schreiben Minuten später auf dem Couchtisch.

      »Agneta, du hast uns erklärt, Gottwald sei Simones Mörder.«

      »Das stimmt auch.«

      »Wir versuchen herauszufinden, was gestern Abend passiert ist. Bist du sicher, dass du den ganzen Abend über zu Hause warst – nicht doch zum Straßenfest hinuntergegangen bist?«

      »Was soll das? Ich war hier. Wollte später mit Simone zusammen hinuntergehen.« Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Eine Mutter bringt doch nicht ihre eigene Tochter um!«

      »Nun, Gottwald hält das in deinem Fall durchaus für möglich.«

      Agneta starrte Sven entsetzt an, sank auf die Couch zurück und schwieg beharrlich auf alle weiteren Fragen.

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