Love Petit Fours. Sylvie C. Ange

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Love Petit Fours - Sylvie C. Ange

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auf die Anzeige?« Gabrielles Blick war bedeutungsvoll.

      »Warum nicht? Ich brauche dringend einen Job und dieser scheint für mich passend. Ich bin eine sehr gute Übersetzerin und mein Allgemeinwissen ist doch ganz in Ordnung. Im Augenblick gibt es nicht so viel Auswahl an gut bezahlten Jobs, oder kannst du mit ein paar hundert Euros im Monat leben, wenn schon die Miete so viel kostet? Du mit deinem exklusiven Job kannst dir das wohl nicht vorstellen.«

      Gabrielle verdrehte die Augen.

      »Du hast ja recht … aber das klingt fast zu perfekt. Es gibt sicher einen Haken. Wer ist dieser Klient und was wird bezahlt? Das steht hier nicht, obwohl es das sollte. Ein Schlechtpunkt für die Agentur. Adele, du wirst vielleicht verschleppt und landest wer weiß wo.«

      Adele lachte.

      »Ich glaube, du hast in letzter Zeit zu viel deiner geliebten Romane gelesen. Hast du schon vergessen: Wer bizarre Gedanken hegt, zieht sie auch an. Auf so einen Gedanken wäre ich gar nicht gekommen.«

      »Du hast dich also schon entschieden.«

      »Ja, der Zeitpunkt ist genau richtig, das ist ein Zeichen.«

      Gabrielle zog die Stirn kraus.

      »Welches Zeichen dies tatsächlich ist, wird sich bald herausstellen.«

      o

      Adele war fasziniert von dem malerischen Dorf, in dem sie angehalten hatte. Die Straßen waren so schmal, sodass sie sich manchmal fragte, ob sie hier überhaupt fahren durfte. Die typischen Steinhäuser, die eine traditionelle Atmosphäre ausstrahlten, sahen aus, als ob sie einem Gemälde entsprungen waren. Es gab so viele Sehenswürdigkeiten, für die sie aber im Moment keine Zeit hatte. Sie musste ihren Termin einhalten und wenn sie weiter damit liebäugelte, sich die Gärten mit üppigen Lavendelbüschen anzusehen, würde sie mit Sicherheit zu spät kommen. Seufzend startete sie den Mietwagen und fuhr weiter.

      Noch immer wusste sie nicht, was sie erwarten würde. Die Agentur, gelegen in einem riesigen Gebäude, mit exklusivem Büro und noch exklusiveren Personal, hatte sie ausgiebig geprüft, ihr mitgeteilt, dass sie geeignet für den Job sei und ihr ein Dokument zum Unterschreiben gegeben, welches Regeln zur Diskretion enthielt. Unter anderem durfte sie niemanden ihren Aufenthaltsort mitteilen. Das Gehalt war unglaublich außergewöhnlich, doch Auskunft über den Arbeitgeber wurde nicht gegeben.

      Laut Navigationsgerät musste sie sich ganz in der Nähe ihres Zieles aufhalten. Vielleicht hatte Gabrielle recht gehabt und alles war ein großes Fiasko. Nur keine negativen Gedanken, rügte sie sich. Enttäuscht sah Adele auf die Nummer. Das Bistro war malerisch wie die Steinhäuser, aber hier war sie sicher nicht richtig, oder doch?

      Zögernd ging sie hinein. Sie war froh, dass sie nicht wie sonst, ihr weißes Sommerkleid trug, sondern sich für Jeans und Shirt entschieden hatte und ihre helle Haarflut zu einem Zopf gebunden hatte. Aber sie blieb nicht unbemerkt. Sie wurde mit neugierigen Blicken bedacht.

      »Adele Nouvel?«

      Ein liebenswürdig blickender Mann mit grauem Haar stand plötzlich vor ihr.«

      »Ja, aber woher wissen Sie wer ich bin?«

      »Die hier ansässigen Leute fahren nicht so einen Mietwagen. Mein Name ist Seraphin Gaspard. Ich bin entsendet, um sie zu begutachten. Danach werde ich Sie zum endgültigen Reiseziel bringen.

      Adele sah den Mann in die Augen, die von vielen Fältchen umgeben waren. Er wirkte vertrauenswürdig und sehr freundlich. Er lachte.

      »Ich sehe, dass sie irritiert sind, aber Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Ich bin der Chauffeur.«

      Als er sah, dass Adele fragend die Augenbrauen hochzog, lachte er erneut.

      »Ich bin sozusagen ein Faktotum und habe genaue Anweisungen, welche Fragen ich Ihnen noch stellen soll.«

      Adele atmete tief durch. Es wurde immer mysteriöser. Die ganze Reise wäre umsonst gewesen, wenn sie falsche Antworten gab, aber sie bestand die Prüfung erneut. Den einzigen Mangel, den er fand, war ihr Alter. Man hatte eine reife Gelehrte erwartet.

      Seraphin Gaspard telefonierte eine kleine Weile und dann konnte Adele den Mietwagen stehen lassen.

      Mit gemischten Gefühlen stieg sie in die große Limousine.

      Wo fuhr Seraphin Gaspard bloß hin? Angeblich würden sie erst in dreieinhalb Stunden ankommen.

      Adeles Gedanken wirbelten durcheinander. Sie musste sich ablenken und nahm das Buch aus ihrer Tasche, das Gabrielle ihr auf die Reise mitgegeben hatte. Gabrielle liebte die Romances von Valerie Heart. Die Bücher der Autorin standen immer auf den Bestsellerlisten. Doch das eintönige Motorengeräusch bewirkte, dass Adele nur ein paar Sätze lesen konnte.

      o

      »Mademoiselle … Mademoiselle, wir sind da.«

      Adele fuhr erschrocken hoch.

      Seraphin Gaspard lächelte.

      »Willkommen in der Villa Rose en Provence.«

      Benommen stieg Adele aus und blickte auf ein Landhaus, das puren Luxus ausstrahlte, ohne unpersönlich zu wirken.

      »Ich sehe, es gefällt Ihnen hier.« Seraphin Gaspard lächelte, führte sie in das Haus und bot ihr in einem weitläufigen und unordentlich wirkenden Raum voller Bücher Platz an.

      »Ich gebe Information, dass Sie hier sind und bringe die Koffer auf ihr Zimmer.«

      »Vielen Dank.«

      o

      Adele betrachtete den Schreibtisch, auf dem ein Laptop stand, daneben lagen Ordner, Unmengen Papier und Notizen klebten kreuz und quer an einer Pinnwand. Wie bei einem …

      Sie konnte den Satz nicht zu Ende denken, denn der alte Holzboden, denn sie schon beim Hereinkommen bewundert hatte, knarrte. Sie drehte sich um und hielt für einen Moment den Atem an.

      Der hünenhafte, athletische Mann, mit den kantigen Zügen, der edlen Nase und dem dunklen längeren Haar, der nun vor ihr stand, kam ihr bekannt vor. Als sie in seine Augen blickte - wovon eines bernsteinfarben und eines eine unergründliche Farbe hatte und als sein Signets galt - wusste sie, wen sie vor sich hatte.

      Es war der Schriftsteller Julien Roux. Er schrieb einen literarischen Bestseller nach dem anderen, wurde hoch gelobt und hatte schon mehrere Auszeichnungen vorzuweisen.

      Seine Blicke waren kritisch.

      »Ich bin Adele Nouvel«, sagte sie so belanglos wie möglich, obwohl sie plötzlich von einer inneren Unruhe ergriffen war.

      »Ich bin Julien Roux, ihr Arbeitgeber."

      Adele nickte.

      »Seraphin hat Ihnen sicher mitgeteilt, dass ich eine Bewerberin mit Erfahrung erwartete, aber sie haben alle Hindernisse überstanden und ich bin bereit es mit Ihnen zu versuchen.«

      »Ich habe Erfahrung und werde mein Bestes geben.«

      Er setzte sich hinter den Schreibtisch, schob die Ordner und das Papier zu einem chaotischen

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