Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland страница 53
„Nein.“ Steve schüttelte den Kopf. „Ich glaube nur, dass dieser Mann nicht zufällig an dieser Stelle ermordet wurde.“
„So? Und weshalb glauben Sie das?“ Anderson biss wieder ein großes Stück von seinem Sandwich ab.
„Als ich kam, um Carruthers zu besuchen, war er schon hier. Der Wagen parkte an derselben Stelle, und der Mann beobachtete das Haus des Politikers – und mich natürlich auch. Ich kann es nicht beschwören, dass der Tote dieser Mann war, aber der Verdacht liegt nahe.“
„Haben Sie Carruthers besucht?“, fragte Anderson freundlich, ohne den Blick von der erleuchteten Szene zu wenden.
„Warum nicht? Es gibt nicht allzu viele Spuren in diesem Fall.“
„In welchem Fall?“ Anderson wandte ruckartig den Kopf und hörte auf zu kauen.
„Lieutenant Anderson“, sagte Steve. „Die Polizei hat ihre Methoden, und ich habe meine. Und ich glaube, dass dieser Mord mit einem Fall zusammenhängt, den ich gerade bearbeite. Da die Polizei in dieser Sache anderer Ansicht ist, habe ich gewisse Hemmungen, mich Ihnen anzuvertrauen.“
„Sie sprechen von MacLaren“, sagte Anderson langsam. „Und Carruthers. So weit, so gut. Aber was hat dieser Tote damit zu tun?“
Steve zuckte mit den Schultern. „Überlassen Sie Ihrem Kollegen doch den Fall. Er ist schließlich der Boss hier. Ich kann nicht beweisen, dass der Tote der Mann ist, der mich beobachtet hat. Und ich weiß auch nicht, weshalb man ihn ermordet hat. Aber ich bin mir sicher, dass es Zusammenhänge zwischen Kevin MacLaren, Carruthers und diesem Toten gibt.“
Anderson sah ihn ernst an. „Und weiter?“
„Nichts weiter. Deswegen habe ich Sie herbitten lassen. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse.“ Er ließ den Lieutenant stehen und trat zu dem Wagen.
Der Tote wurde gerade in einen Zinksarg gehoben, und die Polizisten standen in einem dichten Pulk zusammen.
Steve stellte sich einfach zu der Gruppe, was niemanden zu stören schien. Die Leute hatten sich an seine Anwesenheit am Tatort bereits gewöhnt. Er merkte, dass auch Anderson nähertrat.
„Fassen wir zusammen“, sagte der Leiter der Mordkommission gerade. „Der Tote heißt Rico Manzini und wurde durch einen einzigen Schuss aus mittlerer Entfernung getötet. Die Tat geschah erst kürzlich. Er wurde getroffen, als er in seinen Wagen steigen wollte. Ansonsten haben wir weder einen Hinweis auf den Täter noch auf das Motiv. Oder gibt es irgendwelche Spuren?“
„Keine Patronenhülsen oder weitere Einschüsse“, sagte einer der Polizisten. „Es muss sich um einen sehr guten Schützen handeln.“
„Dann müssen wir die Ergebnisse des Labors abwarten. Fragen Sie jetzt die Leute in den benachbarten Häusern, ob sie den Schuss gehört oder sonst irgendetwas bemerkt haben.“
„Das hat keinen Sinn“, sagte Steve zu Anderson. „Den Schuss hat mit Sicherheit niemand gehört. Ich war schließlich auch nicht weit weg und hätte bestimmt reagiert. Außerdem kann ich genau die Tatzeit bestimmen. Ich war höchstens eine Viertelstunde bei Carruthers.“
Anderson winkte ab. „Verwirren Sie meinen Kollegen nicht mit Ihren Vermutungen. Er hat’s schon so schwer genug.“
Steve verstand den Hinweis und lächelte leicht. Mit diesem dicken Polizisten ließ sich zusammenarbeiten.
„Sind Sie der Mann, der den Toten gefunden hat?“
Steve drehte sich um. Der Leiter der Mordkommission stand vor ihm und wippte auf den Fußspitzen. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
„Ja, ich habe ihn gefunden.“
„Ihren Namen und Ihre Anschrift bitte!“
Steve sagte es ihm und zeigte seinen Ausweis.
„Haben Sie etwas gesehen oder gehört, das uns weiterhilft?“
Steve schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Ich war zu Besuch bei einem Bekannten – mein Wagen parkt noch vor der Tür – und sah den erleuchteten Wagen stehen. Ich bin darauf zugegangen und habe ihn gefunden.“
Der Polizist betrachtete den Ausweis, als sei er ein gefährliches Insekt. Er hatte seinen Namen erneut genannt, aber Steve hatte ihn wieder nicht verstanden.
„Haben Sie eine Waffe?“
„Ja.“ Steve griff zum Holster und holte die Beretta heraus. Die Lizenz reichte er gleich nach.
Der Beamte prüfte alles gründlich und musterte ihn misstrauisch.
„Vielleicht ist es doch besser, wenn Sie mit auf’s Revier kommen“, sagte er schließlich.
Anderson mischte sich ein. „Das ist sicher nicht notwendig. Ich kenne den Mann. Er wird morgen freiwillig zu Ihnen kommen, um seine Aussage zu Protokoll zu geben.“
„Na gut. Auf Ihre Verantwortung.“ Er trat zurück und wandte sich wieder an seine Leute.
„Danke“, sagte Steve und nickte Anderson zu.
„Keine Ursache“, meinte der Lieutenant. „Sie werden sicher eine Gelegenheit bekommen, sich zu revanchieren.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte zu seinem Wagen.
Steve sah ihm ein paar Sekunden nach, ehe er ebenfalls zu seinem Camaro ging.
Am Tatort waren die Scheinwerfer inzwischen wieder ausgeschaltet worden, und nur noch die Rotlichter flackerten.
––––––––
25.
Sabato öffnete den Verschluss und löste die Schraube, die den Ladeschlitten festhielt. Schließlich war die Waffe in ihre Einzelteile zerlegt. Mit Pinsel, Bürste und Waffenöl reinigte er die Pistole gründlich. Sie war fast neu und zu kostbar zum Wegwerfen. Er hatte sich an die präzise Waffe gewöhnt. Umso gründlicher musste er die Spuren des Schusses beseitigen.
Zwar wusste er genau, dass die Polizei anhand des Geschosses jederzeit beweisen konnte, dass dies eine Mordwaffe war. Aber dazu mussten sie die Pistole erst einmal in die Hand bekommen und zweitens mussten sie den Verdacht haben, dass damit ein unbekannter Gauner irgendwo in New York erschossen worden war.
Er trank einen Schluck Milch und hob anschließend den Lauf gegen das Licht. Zufrieden nickte er. Sein Handwerkszeug musste in Ordnung sein. Darauf legte er großen Wert. Er setzte die Pistole wieder zusammen und versteckte sie mit dem Zubehör in dem Geheimfach im Koffer.
Es war schon spät. Er spürte, dass er plötzlich müde wurde.
Er erstarrte und war hellwach, als das Telefon klingelte. Erst nach dem dritten Mal hob er ab. Er nannte seinen Namen nicht, aber er erkannte die Stimme sofort, die sich am anderen Ende meldete.
„Hat alles geklappt? Die Polizei war hier