Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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      27.

      Der schlanke hochgewachsene Mann mit den dunklen Augen löste langsam die Hand von der Gabel des Telefons. Er hatte sie seit fast einer Minute nach unten gedrückt. Den Hörer hielt er immer noch in der Hand. Dann legte er ihn mit einer schnellen Bewegung auf.

      Er legte die Stirn in Falten und überlegte fieberhaft. Sein Auftraggeber hatte Recht. Dieser Schnüffler McCoy wusste wirklich zu viel. Dass er Atkins ausfindig gemacht hatte, war unglaublich. Und dann noch diese Provokation am Telefon!

      Der Mann, der sich Sabato nannte, ging zum Fenster und starrte hinaus. Er war ein Killer, dessen war er sich bewusst. Sein Beruf war das Töten. Es hatte den Anschein, als müsste er sehr schnell beruflich tätig werden. Er lächelte böse.

      Er öffnete seinen Koffer und legte den Inhalt des Geheimfachs auf den Tisch. Sorgfältig wählte er sein Handwerkszeug aus. Diesmal ging es um ihn selbst.

      Er entschied sich schließlich für den 44er Magnum. Der schwere Revolver war zuverlässig und hatte eine vernichtende Wirkung. Sabato wog die Waffe in der Hand. Das war kein Spielzeug für schwache Hände. Er strich zärtlich über die Combat-Griffschalen und überprüfte alle Funktionen. Danach lud er die Trommel.

      Mit geübten Griffen befestigte er sein Schulterholster und schob den Revolver hinein. Schalldämpfer und Ersatzmunition verschwanden in der Sakkotasche. Er trat kurz vor den Spiegel. Der Anzug war so gearbeitet, dass man die Waffe unter der Achsel kaum sah.

      Als Nächstes nahm er ein schmales Stilett in einer schwarzen Lederscheide aus dem Koffer. Er schob es in den Schaft seines Halbstiefels. Auch das war eine zuverlässige Waffe – in der Hand eines Spezialisten jedenfalls.

      Sabato sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Er musste sich beeilen, wenn er seinem Gegner zuvorkommen wollte. Er war entschlossen, die Gefahr zu beseitigen. Das hieß, es durfte niemanden mehr geben, der ihm gefährlich werden konnte. Es waren nicht viele. Die, die ihn schon kannten, mussten zuerst verschwinden.

      Er verließ sein Hotelzimmer, ohne gesehen zu werden. Den Weg kannte er, und er wusste auch, wie viel Zeit er brauchen würde. Denn er nahm die U-Bahn. Das war der sicherste und schnellste Weg. Und niemand würde auf ihn achten.

      Die Fahrt dauerte genau achtundzwanzig Minuten. Dann war er am Ziel. Noch fünf Minuten zu Fuß, und er stand vor dem Haus, in dem sein erstes Opfer wohnte: Bill Ellison.

      Ellison hatte den Fehler begangen, ihn kennengelernt zu haben. Und es war zu befürchten, dass der kleine Gangster reden würde, wenn er in die Mangel genommen wurde – ein Risiko, das Sabato nicht eingehen konnte.

      Mit einem kurzen Blick überzeugte er sich davon, dass niemand auf ihn achtete. Schließlich ging er mit raschen Schritten ins Haus. Zwei Minuten später stand er vor der Tür, hinter der Bill Ellison wohnte. Die Wohnung hatte seiner Mutter gehört, die vor zwei Jahren gestorben war. Sein Vater war schon vor Jahren bei einem Banküberfall von einem Polizisten erschossen worden.

      Sabato öffnete mit einem Spezialwerkzeug das alte Schloss und trat in die Wohnung. Er bewegte sich völlig lautlos, und seine Sinne waren bis zum Äußersten angespannt. Eine flüchtige Durchsuchung der Wohnung führte zu keinem Ergebnis. Ellison war nicht zu Hause.

      Sabato setzte sich in einen Sessel und wartete. Die Hände lagen ruhig auf seinen Knien. Tür und Fenster behielt er im Auge – er war ein vorsichtiger Mann.

      Es dauerte länger als eine Stunde, bis die Tür aufgeschlossen wurde. Sabato rührte sich nicht. Er hörte es im Flur rumoren. Schließlich kam Ellison ins Zimmer, im Arm eine riesige braune Papiertüte mit Lebensmitteln.

      Er erstarrte, als er Sabato bemerkte. Dann glitt ihm die Tüte aus den Händen und fiel auf den Fußboden. Klirrend zerplatzte eine Flasche, und irgendeine Flüssigkeit lief aus. Wahrscheinlich Bier, dachte Sabato, ohne den anderen aus den Augen zu lassen. Seine Hände hatten sich noch keinen Zoll bewegt.

      „Wie – wie kommen Sie hier herein?“, stammelte Ellison. „Was wollen Sie von mir? Harvey hat mir nicht gesagt, dass Sie einen Auftrag für uns haben.“

      Sabato lächelte schwach. Nur seine Augen blieben ernst.

      „Ich habe einen Auftrag für dich allein. Das ist eine einmalige Gelegenheit für dich. Du wirst alles zeigen müssen, was du hast.“

      „Aber ich habe noch nie ohne Harvey gearbeitet.“ Ellisons Stimme klang zweifelnd. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut.

      „Wir brauchen Harvey diesmal nicht“, sagte Sabato leise. „Dafür kannst du das Geld auch allein behalten.“

      Ellison zuckte mit den Schultern. „Das wird Harvey aber gar nicht recht sein. Ich habe noch nie ohne ihn ...“

      „Hör auf!“ Die harte Stimme unterbrach ihn, und Ellison zuckte zusammen. Seine Hände zitterten leicht.

      Sabato sah es mit Befriedigung. „Wir wollen gehen.“

      Ellison bewegte sich immer hilfloser. Ein Schwachsinniger, dachte Sabato angewidert. Ein hirnloser Schläger und Feigling.

      Ellison bückte sich und wollte die zerrissene Tüte aufheben. Ein paar Äpfel waren über den Fußboden gekollert.

      „Lass das jetzt liegen!“ Sabatos Stimme klang wie ein Peitschenhieb. Er stand mit einem Ruck auf. Mit einer flüchtigen Bewegung überzeugte er sich davon, dass die dünnen Lederhandschuhe fest saßen.

      „Also los, gehen wir endlich!“

      Er schob Ellison mit der Hand aus der Tür. Ellison ließ die Schultern hängen, aber er biss schon wieder auf dem Kaugummi herum, an dem er sich beim Betreten des Zimmers fast verschluckt hatte.

      Sie gingen rasch die Treppe hinunter. Sabato war immer einen halben Schritt hinter Ellison. Keiner sagte ein Wort. Ellison traute sich nicht, und Sabato hatte dem anderen nichts mehr zu sagen. Auf der Straße wandten sie sich nach links.

      „Wohin gehen wir?“, fragte Ellison mit einem schnellen Seitenblick in das steinerne Gesicht des Killers. Der schüttelte nur leicht den Kopf und deutete vorwärts.

      Es waren nur ein paar hundert Meter bis zu dem Schrottplatz, den Sabato ausgewählt hatte. Schon von Weitem hörten sie das Kreischen des Metalls. Die Schrottautos wurden in der riesigen Presse zu handlichen Paketen geformt.

      Sie betraten den Platz durch ein schmales Gittertor, das nicht abgeschlossen war. Das Schloss war verrostet. Niemand achtete auf sie. Ringsum standen dunkle Fabrikgebäude.

      „Was wollen wir hier?“, fragte Ellison erneut. Aber er bekam auch diesmal keine Antwort. Sabato stieß ihn leicht zwischen die Schulterblätter, und sie gingen weiter. Zu beiden Seiten einer schmalen Gasse türmten sich Autowracks in mehreren Etagen übereinander. Wieder ertönte das ohrenbetäubende Geräusch, als ein Wagen von der Presse zusammengedrückt wurde.

      Sabato streckte den Arm aus und packte Ellison an der Schulter. Sie blieben stehen. Ellison sah sich um. Dann verzerrten sich seine Züge entsetzt.

      Er stolperte und hob abwehrend die Arme. Sein Schrei wurde vom Kreischen der Presse übertönt – und auch das Donnern der 44er Magnum.

      Die

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